Däng - Tartarus: The Darkest Realm

Däng - Tartarus: The Darkest Realm
Progressive Metal
erschienen am 24.01.2014 bei No Remorse Records
dauert 51:51 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Sysiphos
2. Salmoneus
3. Titans
4. Ixion
5. Danaides
6. Tityos
7. Tantalus

Die Bloodchamber meint:

Der Hades dürfte jeder Person mit gutem Allgemeinwissen ein Begriff sein, doch bei „Tartarus“ wird wohl sogar der fanatische Metaler ins Grübeln kommen. Dabei ist der Hades im Vergleich zum Tartarus ein Kindergeburtstag. Tiefer, finsterer und abscheulicher ist der Tartarus, der Teil der Unterwelt, der nach dem Hades kommt. Dort, wo alle Verurteilten ihre Strafe büßen müssen und das Tageslicht wohl nie mehr wieder sehen werden. Genau darum dreht sich das Debüt- und Konzeptalbum der amerikanischen Band DÄNG.

Es gibt viele Bands, die ihren Erfolg in den Fahrwassern der ganz alten Klassikern suchen. Klar, was früher schon einmal funktioniert hat, kann heute ja auch nur zum Erfolg führen. Dumm dabei ist nur, wenn die kreative Eigenleistung gegen Null läuft, und sich die eigene Band deswegen nur als schlechte Coverversion bekannter Klassiker etablieren kann. Nicht so bei DÄNG. Sie machen aus ihren Vorbildern kein Geheimnis, doch mit frischem Esprit und aktuellem Zeitgeist ist das auch gar kein Problem. BLACK SABBATH, LED ZEPPELIN oder auch TOOL kann man auf diesem Album heraushören. Teilweise meint man, dass die Riffs eins zu eins übernommen wurden, teilweise kommt einem die Rhythmik bekannt vor oder sogar bestimmte Melodien. Ich hab damit überhaupt kein Problem, sondern verbinde diese Gefühle mit den ebenfalls positiven Gefühlen, die ich beim Hören der alten Klassiker empfinde.
Der hohe Anteil an progressivem Rock führt dazu, dass DÄNG stets ihren eigenen Sound behalten und das Gefühl der alten Klassiker wirklich nicht mehr als nur ein Gefühl ist. Man findet auf „Tartaros“ das komplette Spektrum der Rockmusik der letzten 50 Jahre, dabei finde ich vor allem die Umsetzung bemerkenswert. Jeder Song verfügt über eine übersichtliche Struktur, einen schönen Aufbau und diverse Höhepunkte. Wie es sich für ein Konzeptalbum gehört, gehen die Lieder nahtlos ineinander über, und man kann nicht nur innerhalb eines einzelnen Liedes einen Bogen spannen, sondern über das komplette Album hinweg. Was dabei oft kritisiert wird ist, dass man für dieses Album viel Durchhaltevermögen benötigen würde. Völliger Quatsch, wenn man mich fragt. In bester Stoner Manier gibt es viele sich wiederholende Phrasen, die eine unglaubliche Tiefe vermitteln. Vielleicht kann man ja auch eine Prise Psychedelic Rock reininterpretieren. Man muss sich von dieser Musik mitreißen lassen und darf sich vor der teilweise schleppenden Art und Weise nicht fürchten.

„Tartarus“ von DÄNG ist für mich ein Progressive Album, das sowohl im Kleinen als auch im Großen vollends überzeugen kann. Es sind die vielen kleinen Solostellen und die Verknüpfung der vielen verschiedenen Elementen über das komplette Album hinweg. Quasi eine Ode an die Rockmusik, in der die besten Momente der Rockgeschichte verarbeitet werden. DÄNG orientieren sich dabei an den Klassikern, schaffen es aber letztlich, ihr ganz eigenes Werk zu schaffen, das sich vor den Vorbildern in keinster Weise verstecken muss. Ein Auftakt nach Maß.
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