Allegaeon - Elements Of The Infinite

Allegaeon - Elements Of The Infinite
Melodic Death Metal
erschienen am 20.06.2014 bei Metal Blade Records
dauert 58:01 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Threshold Of Perception
2. Tyrants Of The Terrestrial Exodus
3. Dyson Sphere
4. The Phylogenesis Stretch
5. 1.618
6. Gravimetric Time Dilation
7. Our Cosmic Casket
8. Biomech II
9. Through Ages Of Ice – Otzi’s Curse
10. Genocide For Praise – Vals For The Vitruvian Man

Die Bloodchamber meint:

Die Weltraumenthusiasten um Frontman Ezra Haynes sind zurück. Neben der gleich gebliebenen Thematik dreht sich die Stilistik ihrer Musik immer noch um technischen Death Metal, welcher gerade in den Gitarrenläufen ziemlich melodisch klingt, und dadurch den einen oder anderen Abstecher in Richtung Heavy Metal oder Melodic Death Metal macht.

„Threshold of Perception“ heißt der Opener auf dem neuen Album „Elements of the Infinite“. Irgendwie muss ich sofort an NOCTURNUS denken, aber das liegt wohl eher an ihrem ähnlich klingenden Album „Thresholds“ und der ebenfalls vorhandenen Weltraumthematik, als an der Musik. Denn um auf NOCTURNUS Niveau zu kommen muss noch einiges getan werden. Obwohl der Gesang bei ALLEGAEON schon ordentlich growlt, benötigt er noch viel mehr Gekeife, um das nötige Quäntchen Elend zu bekommen. Danach dürften die Gitarren keineswegs so melodisch klingen, wie sie es hier tun. Und zu guter Letzt bedarf es eines noch viel komplizierteren Songaufbaus. Aber NOCTURNUS ist sicherlich nicht das Maß aller Dinge, und so kann ALLEGAEON mit ihrem gewählten Stil ganz schön punkten. Die Gitarren laufen beständig rauf und runter, während das Schlagzeug ein fast durchgehendes Trommelfeuer spielt. Dazu gibt es viele Melodien, zumindest auf den Instrumenten. Der Gesang weigert sich beständig aus seinen teilweise verzerrten Growls hervorzukommen, um die Kollegen bei der Melodiearbeit zu unterstützen. Bei Liedern wie „Gravimetric Time Dilation“ zeigen ALLEGAEON immer wieder, wie hart ihre Musik eigentlich sein kann. Da spielt auch der Rhythmus eine große Rolle, welcher viele Feinheiten besitzt und immer wieder mal unterbrochen wird, oder in veränderter Form weitergeführt wird. Ebenfalls muss hier positiv erwähnt werden, wie oft der brutale Sound urplötzlich auf ruhige Momente umschwenkt. Wenn das Ganze danach wieder in Richtung Death Metal, mit episch klingenden Synthesizern im Hintergrund, aufgebaut wird, dann hat die Band für mich ihre Höchstform erreicht.

Für mich haben sich ALLEGAEON seit ihren letzten zwei Alben beständig gesteigert und ihren ganz eigenen Stil weiter ausgebaut. Natürlich kann man bei technischem Death Metal, wie hier vorliegend, immer Kritikpunkte finden. Aber das einzige was mir hier einfällt, ist die mögliche Maximierung von Überraschungsmomenten und Stilbrüchen, welche immer besonders aus den Liedern hervorzustechen wissen. Wer nicht weiß was ich meine, dem sei nur Minute 5:30 aus dem letzten Lied „Genocide for Praise“ ans Herz gelegt.
-