Antagonist A. D. - Haunt Me As I Roam

Antagonist A. D. - Haunt Me As I Roam
Hardcore / Metalcore
erschienen am 17.04.2015 bei Lifeforce Records
dauert 33:23 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Cold (Intro)
2. Coffin Keeper
3. Haunt Me As I Roam
4. Hard Feelings
5. Wanderlust
6. Dogs Blood
7. Old Love
8. You're Killing It (Downer)
9. Ugly Days
10. Mother, Father
11. For Anyone Who Hurts

Die Bloodchamber meint:

Seit mittlerweile zehn Jahren treiben die Neuseeländer ANTAGONIST A. D. nun schon ihr Unwesen in der weltweiten Metal- und Hardcore-Szene, jetzt endlich haben sie ihren Weg auch in meinen CD-Player gefunden. Und wenn ihre bisherigen Werke ähnlich starke Bretter sind wie ihr nun vor unserer Tür stehendes viertes Album "Haunt Me As I Roam", dann ist ein tieferes Eintauchen in die Diskographie dieses Quintetts unabdinglich.

Denn auch wenn die elf neuen Songs vor allem live die Kühe fliegen lassen dürften, so zünden sie mit ihrer Dynamik auch im heimischen Wohnzimmer schon nach kurzer Eingewöhnungszeit. Dafür garantiert auch die namhafte Unterstützung befreundeter Musiker wie Ahren Stringer von THE AMITY AFFLICTION, COMEBACK KIDs Andrew Neufeld , JJ Peters von den DEEZ NUTS sowie ARCHITECTS-Sirene Sam Carter. Davon ausgehend, dass ANTAGONIST A. D. ihre Songs jedoch schon noch selber schreiben, haben sie dieses Namedropping aber beim besten Willen nicht nötig, denn was die Jungs hier an Dicke-Eier-Riffs, Uptempo-Grooves, zerschmetternden Breakdowns und dynamischen Tempowechseln vom Stapel lassen, ist aller Ehren wert. Dabei verlieren sie jedoch das Mindestmaß an Melodik nicht aus den Augen und bedienen sich beim Post-Hardcore und -rock, um die insgesamt düstere, bisweilen gar melancholische Grundstimmung von "Haunt Me As I Roam" zu unterstützen.

Besonders beeindruckend ist nicht zuletzt deshalb, wie den fünf Jungs das Vermengen von Stilistiken aus den verschiedensten Genres zu einem homogenen Ganzen gelingt. Zwar sind ANTAGONIST A. D. zweifellos tief in der Hardcore-Szene verwurzelt, doch rufen sie mit Einflüssen aus dem Thrash und Death Metal, Post Rock und - nicht in instrumentaler Hinsicht, aber was Attitüde und den häufiger zum Einsatz kommenden Sprechgesang angeht - sogar Hip Hop immer wieder ihr volles Crossover-Potential ab. Was nach einer etwas konfusen Mischung klingen mag, verschmilzt dieses Quintett zu einem Drei-Minuten-Hit nach dem anderen. So stechen aus dem durch die Bank starken Material auch nicht wirklich Songs hervor, als Anspieltipps bieten sich beispielsweise der Titeltrack oder die DEEZ NUTS-Kollaboration "Dogs Blood" an. Aber schon vom Intro weg macht "Haunt Me As I Roam" eine Menge Spaß, der nach nur 33 Minuten Spielzeit leider etwas zu früh endet.

Wenn man sich mit den schrillen, sich überschlagenden Shouts aus der Kehle Sam Crockers zurechtgefunden hat, die zwar sicher nicht die technisch imposantesten Vocals der Szene darstellen, dafür aber auf stimmige Art und Weise die Emotionalität der düsteren Songs transportieren, legt man dieses Album aber mit Sicherheit öfter auf. Und dazu dürften neben Freunden des gepflegten TERROR genau so Fans der bereits genannten Bands wie auch PARKWAY DRIVE- und sogar NEAERA-Jünger gehören. Fettes Teil! Blegh!
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