Hel - Falland Vörandi

Hel - Falland Vörandi
Pagan Metal
erschienen am 02.12.2005 bei Det Germanske Folket
dauert 58:56 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Erwachen
2. Wölwas Runen
3. Feuergott
4. Dämmerung
5. Nannas Klage
6. Hringhorns Flammen
7. Meerfahrt
8. Asgards Trauer
9. Wotans Weisung
10. Hermodes' Aufbruch
11. Sleipnirs Blick
12. Helritt
13. Falland Vörandi
14. In Helheim
15. Flug der Raben
16. Auf Suche
17. Der Asen Flehn
18. Thökk - Lokis List
19. Der letzte Schein
20. Abschied

Die Bloodchamber meint:

Es hat sehr lange gedauert bis ich überhaupt einen Zugang zu dem neuen Werk von HEL fand. Ich hatte die Hoffnung bereits aufgegeben, mich aber auf Grund höherer Eingebung wohl doch nicht an einen Verriss getraut. Die Erwartungshaltung meinerseits war nach dem Debüt und nach der langen Zeit, die zwischen beiden Alben lag, sehr hoch. Mit Ernüchterung hörte ich dann „Falland Värandi“ die ersten Male und auch später besserte sich mein Eindruck nicht. Heute Morgen dann im Auto hat das Duo aus deutschen Landen es doch noch geschafft, einen Knopf tief in mir zu drücken und mich immerhin milde zu stimmen.
Die musikalische Seite der Band dürfte mit einer Mischung aus BATHORY und EMPYRIUM recht treffend charakterisiert sein. Epische Gitarren, die sich im überwiegend im unteren Geschwindigkeitsbereich tummeln und nur selten ausbrechen bilden das Grundgerüst der Songs, um die recht geschickt sehr mannigfaltige Ideen gebastelt werden. Zum einen müssen da die weit ausschweifenden Keyboardpassagen genannt werden, die nicht omnipräsent sind, wenn dann zwar stets vernehmbar doch nie vordergründig oder gar störend erklingen. Gespickt werden die Lieder mit einer enormen Anzahl an kleinen Geistesblitzen (Samples, Akustikgitarren und verschiedene andere Instrumente), die so eine verhältnismäßig große Komplexität erzeugen. Der Gesang wechselt zwischen für Black Metal typischen Keifen, klarem Männergesang und Flüstern. Hin und wieder bedient man sich auch weiblichen Gesangs, der sogar mir, einem erklärten Gegner solcher Experimente, ganz gut gefällt. Um Ihre Wünsche bestmöglich umsetzen zu können, bedienen sich HEL dazu einer ganzen Reihe Gastmusiker.
Nun bleibt es manchmal leider nicht aus, dass sich bei Bands, die Platten von einer knappen Stunde Spielzeit komponieren auch Längen einschleichen. Leider ist „Falland Värandi“ so ein Fall. Da die für sich betrachtet kurzen Lieder ineinander übergreifen entsteht der Eindruck eines großen Liedes und bei mir häufiger der Wunsch, einfach mal vorzuschalten, was mein Hörerlebnis schmälert.
In dem Bewusstsein, sehr subjektive Eindrücke hier geschildert zu haben, rate ich jedem, der ein Faible für heidnisch orientierten Metal hat und es gerne auch mal etwas künstlerischer mag in die Scheibe reinzuhören, schließlich überschlagen sich die Kollegen der meisten anderen Magazine vor Freude. Ich hingegen vermisse die Gänsehaut auf meinem Rücken.
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