Persuader - When Eden Burns

Persuader - When Eden Burns
Power Metal
erschienen am 26.05.2006 bei Dockyard 1
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Twisted eyes
2. Slaves of labour
3. Sending you back
4. R.S.-Knights
5. The return
6. When Eden burns
7. Judas immortal
8. Doomsday news
9. Zion
10. Enter reality

Die Bloodchamber meint:

Blind Guardian-Fans hatten das letzte Dreivierteljahr wahrlich wenig zu meckern. Zuerst bekam man mit Savage Circus ein Werk präsentiert, das ganz in der Tradition solcher BG-Götterplatten wie „Tales From The Twilight World“ stand. Und nun, fast zeitgleich mit der BG-Single „Fly“ gibt’s das dritte Werk der Schweden von Persuader, bei denen die Savage Circus-Members Emil Norberg und Hansi Kürsch-Soundalike Jens Carlsson zeigen, von welcher deutschen Band sie beeinflusst sind.

Wie auch die Krefelder zaubert man ein Killer-Hook nach dem anderen aus den Ärmeln und hat mit „Slaves Of Labour“ einen Trumpf im Ärmel, der ohne weiteres auch auf „Somewhere Far Beyond“ direkt neben einem Song wie „Theatre Of Pain“ eine verdammt gute Figur abgegeben hätte. Anstatt sich aber einzig und allein auf seine Einflüsse zu beziehen und quasi ein Eins-zu-Eins-Blind Guardian-Album zu schreiben, wurde auch daran gedacht, etwas Eigenständigkeit in das Material zu integrieren. Böse Zungen mögen zwar nach dem ersten Hören behaupten, dass diese Aussage Unsinn sei, bei wiederholtem Durchlauf stellt man jedoch fest, dass den Nordmännern auch die grimmige Kälte und Düsternis des (symphonischen) Black Metals alles andere als fremd ist.

Um lechzenden Dimmu Borgir-Fans aber gleich mal die Freude zu verderben: besagte Einflüsse treten eher sehr subtil auf und verleihen gerade dem Titelsong die richtige Portion Spritzigkeit. Genauso siehts dann auch mit dem nachfolgenden „Judas Immortal“ aus, einem Song, der düstere Härte mit modernen Ansätzen verbindet und mit einem spanischen Akustik-Part begeistern kann. Und trotzdem könnte auch dieser Song problemlos – natürlich vor allem aufgrund Jens´ Gesang – auf einem älteren BG-Album stehen.

Und da wären wir wieder bei dem Problem, das Persuader wohl alle Zeit verfolgen wird: Jens Carlsson und Hansi Kürsch könnten ein und dieselbe Person sein, man hört so gut wie keinen Unterschied, bis auf die aggressiven Vocal-Parts, die desöfteren die dunkle Stimmung perfekt transportieren. Andererseits könnte sich dieses Problem jedoch auch als Segen für die Band herausstellen, denn BG-Fans, die die Nase von dem Spuren-Overkill der Krefelder voll haben und von ihren Lieblingen gerne wieder mal etwas straighteres serviert bekämen, finden in „When Eden Burns“ ihr absolutes Seelenheil. Ich bin jedenfalls mal gespannt, wie die bald erscheinende Guardian-Platte mit diesem Werk mithalten wird!
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