The Prowlers - Devil's Bridge

The Prowlers - Devil's Bridge
Power Metal
erschienen am 14.07.2006 bei Locomotive Music
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Alone in the Dark
2. YTT
3. The invisible Prison
4. A last gaze
5. Fused
6. Acid One
7. Imagination Game
8. Devil`s Bridge - Prelude
9. Devil`s Bridge - Part 1
10. Devil`s Bridge - Part 2

Die Bloodchamber meint:

Wer aufgrund des Bandnamens eine Maiden-Coverband vermutet, wird vermutlich schon beim Opener im Dreieck hüpfen und vor Zorn aus dem Häuschen sein. Vielmehr darf man sich an einer weiteren Helloween-/Stratovarius-/Edguy-beeinflußte Italiener-Truppe erfreuen. Italiener…wieso gerade ausgerechnet Italiener? Kann ich nach dem 04.07.06, dem bisher traurigsten Tag dieses Jahres wirklich objektiv bleiben? Oder soll ich die Bande einfach mit einem Arschtritt zurück nach Rom befördern?

Nun gut, die Jungs können ja nichts für die Schauspielerqualitäten eines Rossi, Totti oder Gattuso und somit für das weltmeisterliche Weiterkommen der italienischen Mannschaft, also darf ihnen dies auch nicht zum Vorwurf gemacht werden. Objektiv betrachtet bietet „Devil´s Bridge“ auch alles, was italienische Bands fast immer schon geboten haben, nämlich qualitativ hohe Instrumenten-Beherrschung. Aber wie 90 Prozent aller Spaghettibands bieten auch The Prowlers eine Power-/Progressive Metal-Scheibe von der Stange, die von einem akzeptablen, jedoch nicht gerade spitzenmäßigen Frontmann gesanglich veredelt wurde. Also genau der Italo-Stil, der vielen mittlerweile auf die Nerven geht. Vor allem der Opener „Alone In The Dark“ und das nicht gerade tolle „Fused“ zählen nicht gerade zu den Sternstunden des melodisch-progressiven Metals. Die anderen Songs bewegen sich zumindest auf einem Level zwischen Durchschnitt und gehobenem Anspruch („YTT“ und „Imagination Game“), lassen jedoch irgendwie einen schalen Nachgeschmack zurück. Will heißen: man macht genau das, was hunderte Bands schon zuvor getan haben und greift auf die immer gleichen, oben bereits genannten Einflüsse zurück, zu denen man im Instrumental „Acid One“ noch einen verdammt großen Löffel Dream Theater addiert hat. Gut umgerührt, und schon hat man 10 Songs, die komplett ohne eigene Inspirationen auskommt.

So bleibt mir hier nur zu sagen, dass „Devil´s Bridge“ eine weitere gesichtslose CD aus Italien ist, die wohl wie Blei in den Läden hängen bleiben wird. Solange die abgekupferten Bands noch am Leben sind, braucht man The Prowlers nicht zwingend. Aber was noch nicht ist, kann ja vielleicht noch werden!
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