Enemy Inside - Explicit Treatment

Enemy Inside - Explicit Treatment
Thrash Metal
erschienen in 2006 als Eigenproduktion
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. I Am Your Master
2. Blood In My Eyes
3. Madness Takes Its Toll
4. Panzer
5. Traitor
6. Fire At Wil
7. Animal Rape
8. The Coq Song

Die Bloodchamber meint:

Etwas schwerfällig und behäbig kommt der Thrash-Fünfer aus Österreich daher. Das Debüt ist zwar genreüblich produziert worden, doch die betont plumpen Arrangements und der abwechslungslose Grunzgesang bieten ein spärliches Klangbild dessen, was heute möglich ist. Wer sich die Energie gerade frisch veröffentlichter Alben aus dem Death-/Thrash-Bereich anhört und diese mit dem vorliegenden Output vergleicht, wird selbiges feststellen.

Die Songs sind geradlinig aufgebaut, wobei der Opener „I Am Your Master“ und dessen gegen Mini-Atombomben gerichteter Nachfolger „Blood In My Eyes“ eher die Midtempo-Sparte bedienen. In bester Manos-/Disaster K.F.W.-Manier – aber weniger different - wird „Madness Takes Its Toll” durchgekloppt. Eher durchschnittlich springt „Panzer“ im Quadrat. Das Riffing ist tausendmal schon gehört worden, ebenso der Songaufbau. Beides war schon 1995 langweilig und konnte keinen Hund mehr vor den Ofen locken. In diesem Stück steckt weder die Brisanz der Kriegstreiberei noch die Dramaturgie eines „War Ensemble“ (Slayer) oder „One“ (Metallica). „Traitor“ wird zum Anfang balladesk gegrunzt und findet seinen ungelenken Einstieg eine knappe Minute später, dass man denken muss, die Band sei während des Spiels auf die Nase gefallen. Ein weiterer musikalischer Vorschlaghammer folgt mit „Fire At Will“. Wobei ich konstatieren muss, dass es hier auch mal etwas abwechslungsreicher zugeht. Gegen Tierversuche richtet sich das quälende „Animal Rape“. Wer schützt aber uns Menschen vor solchen Projekten wie dem hier?

Die fünf Ösis haben echt Spaß in den Backen, so dass man auch annehmen könnte, diese CD sei ein Satire-Projekt. Passend dazu gibt es auch lustiges Cover einer lippenleckenden, kiffenden und notgeil aussehenden Krankenschwester mit tätowiertem Busen. Aber im Ernst, nichts gegen politisch und gesellschaftlich motivierte Musik und Texte, doch hier fehlt es einfach an nötiger musikalischer Energie und songwriterischem Talent, diese brisanten Stoffe adäquat umzusetzen. Wäre die CD so üppig, wie die Titten der Comic-Schönheit auf dem Cover, dann ..., ja dann würden auch Headbanger nicht nur von links nach rechts in verneinender Geste den Kopf schütteln.
-