Ra's Dawn - Scales Of Judgement

Ra's Dawn - Scales Of Judgement
Heavy Metal
erschienen am 25.08.2006 bei Metal Heaven
dauert 42:46 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Forever
2. Anubis
3. In Oceans of Lies
4. Scarlet Dawn
5. The Masque of the Red Death
6. Flame of War
7. Terrified
8. Exodus

Die Bloodchamber meint:

Ra´s Dawn – interessanter Name, nicht unbedingt der Metalband-Namen-Standard. Wenn ich an Ra denke, dann denke ich logischerweise an Ägypten und wenn ich an Ägypten in Verbindung mit Musik denke, dann komme ich letztendlich bei den Todesmetallern von Nile an, die in ihren unglaublichen Werken immer wieder die Mythologie Ägyptens zum Thema hatten. Ra´s Dawn basteln ebenfalls ägyptische Klänge in ihre Musik ein und wissen mit ihrem dadurch aufgemöbelten Power Metal durchaus zu gefallen.

Denn gleich der Opener macht klar, wo es lang geht. Pfeilschnelles Riffing, druckvolles Drumming und der obligatorisch gute Sänger, der sich eine sehr angenehme Gesangshöhe ausgesucht hat und durch eine gewisse Rauheit in der Stimme besticht. Die Gitarrenarbeit ist auf sehr hohem technischen Niveau angesiedelt, verstrickt sich aber bei weitem nicht in langweilige Frickelei, sondern kommt fett und songdienlich aus den Boxen gerollt. Ein bisschen mehr hätte es beim Schlagzeug sein können, das ein wenig dünn klingt.
Aber, hüstel hüstel, ein wenig überflüssig empfinge ich allerdings das Keyboard. Zugegeben, ich bin ohnehin kein Freund von High-speed Gedudel auf den Tasten, aber das hier, nein, das betrachte ich als überflüssig, auch wenn es an gewissen Stellen seinen Teil zur Atmosphäre beiträgt. Ganz hübsch sind dann auch die Soli-Wechsel zwischen Gitarre und Keyboard geraten. Na ja, sei´s drum.

Ra´s Dawn spielen einfach ehrlichen Power Metal, der das Power im Namen ohne Scheu tragen darf und können durch die Verbindung ihrer Musik mit den oben schon erwähnten ägyptischen Einschlägen sich angenehm vom Durchschnittsmetal abheben. Sie erfinden hier den Metal nicht neu, aber sie haben ihren Stil gefunden und das ist definitiv das beste, was man als Band von seinem Debüt erwarten kann. Apropos erwarten, ich denke, von den Jungens hier wird man in naher Zukunft noch mehr hören werden.
Und wenn ich jetzt noch die Texte vor mir liegen hätte, dann könnte ich herausbekommen, ob das coole „The Masque of the Red Death“ das musikalische Analogon zu E. A. Poe Erzählung ist...ich geh mal davon aus...
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