Judas Priest - Screaming For Vengeance

Judas Priest - Screaming For Vengeance
Heavy Metal
erschienen in 1982 bei Sony Music
dauert 38:50 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Hellion
2. Electric Eye
3. Riding On The Wind
4. Bloodstone
5. (Take These) Chains
6. Pain And Pleasure
7. Screaming For Vengeance
8. You've Got Another Thing Comin'
9. Fever
10. Devil's Child

Die Bloodchamber meint:

Nach dem insgesamt eher durchschnittlichem Album „Point Of Entry“ veröffentlichten die Priester ein Jahr später diese Kracherscheibe – eine Steigerung, mit der nur die wenigsten den treuen Anhänger gerechnet hatten. Klang der Vorgänger doch eher ruhig, kommerziell und teilweise sogar ein wenig seicht, trat die Band hier wieder mächtig aufs Gas und gab den Fans, was sie hören wollten : Metal ohne Kompromisse !
Vorbei die Zeiten der Anbiederung an den Mainstream, hier regiert das volle Brett – und das in einer Heftigkeit, die auch die Band selbst bis dato noch nicht geboten hatte. Songs wie der gigantische Titeltrack oder das hammerharte „Riding On The Wind“ sind sowas von schnell runtergehobelt und mit fiesen Gitarrenduellen versehen, daß sie fast als Vorläufer der aufkeimenden Speed Metal – Bewegung angesehen werden müssen. Dazu gibt’s wie immer reichlich Ohrwürmer zu bestaunen, die sich ohne Umschweife in der Hirnrinde des Hörers einnisten und von dort nicht mehr zu vertreiben sind – zumindest nicht seit mittlerweile über zwanzig Jahren ! Erwähnt seien an dieser Stelle als Beispiel das mit tollen Riffs versehene „Bloodstone“, der geniale Doppel-Opener „The Hellion / Electric Eye“ sowie die Priest-Hymne überhaupt, „You’ve Got Another Thing Comin‘“. Heavy Metal in seiner ursprünglichsten Form, der nachfolgende Truppen wie Helloween, Running Wild oder Stratovarius auf immer und ewig geprägt hat.
Erwähnenswert ist zudem die Tatsache, daß Rob Halfords Gesang auf diesem Album stellenweise richtig extrem (sprich höhenlastig) ist, was den Wandel der Combo hin zum richtig harten Metal noch weiter unterstreicht. Hier wird nicht mehr sanft geschmust, hier gibt’s was auf die Ohren. So viel (geile) Kopfstimme auf einem Album gibt’s ansonsten nur noch auf „Painkiller“ zu hören.
Das Sahnehäubchen auf dieser Scheibe ist die superfette Produktion (zumindest in der aktuellen CD-Version) von Stamm-Knöpfchendreher Tom Allom, die wirklich keine Wünsche offen läßt und sogar teilweise noch besser klingt als viele Neuerscheinungen anno 2003.
Diese Platte bescherte Priest ironischerweise auch endlich Erfolg in Amerika und machte die Jungs endgültig zur größten Metalband weltweit – auch wenn dieser Status natürlich nicht lange anhielt.
Die 10 Punkte gibt es nur deshalb nicht, weil die Band NOCH BESSERE Alben auf die Menschheit losgelassen hat – irgendwie muß man ja noch Luft nach oben lassen. Oder was sollte ich sonst z.B. „Painkiller“ geben ? Ne 12 ?
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