Wenn man Old School Platten bei der Hand hat, kann es durchaus komödiantische Momente hervorbringen, wenn man sich die Mühe macht Band-, CD- und Titelnamen ins deutsche zu übertragen. Bei einer Band, die FLEISCH und deren CD „Nuttentempel“ heißt, drängt sich das förmlich auf. Und liebe Freunde, man wird nicht entäuscht: Der geilste Titelname bleibt „Nuttentempel“, soviel vorweg. Aber „Groteke Infektion“ hat ebenso Hitpotential. „Auf dem Dämonenthron getauft“ und „Unsichtbare Dunkelheit“ sind auch ganz weit vorn.

Zur Musik lässt sich eigentlich nicht viel sagen, gut gemachte Schwedenprügelmucke, die am ehesten mit den Landleuten von INSISION vergleichbar ist, brutale Momente, wie typisch nordische Melodien hat, die eher nach BLOODBATH, als nach südschwedischen Jammerlappen klingen. Und alles ganz altschul- und lehrbuchmäßig. Wie es die Statuten verlangen, ohne den kleinsten Funken einer Innovation, muß es aber auch nicht haben, weil scheinbar wird nach wie vor immer noch danach verlangt.

Von Tommy Tägtgren amtlich produziert, groovt, ballert und fiedelt sich Meister Peter Fleich gekonnt durchs Programm. Ich finds ganz gut, jedoch auch ordentlich öde, weil man eigentlich immer weiß, was passiert und das Schlagzeug auf Dauer etwas eindimensional prügelt, der Gesang sich immer ähnlicher wird und auch die Grooves sich wiederholen.

Freunde von INSISION oder neueren BLOODBATH sollten ein Ohr riskieren. Ich habs oft genug gehört und die deutschen Übersetzungen der Titel unterhalten mich weitaus länger als deren kompositorischer Inhalt, aber ich bin vermutlich auch nicht die anvisierte Zielgruppe.