All Ends - Wasting Life (EP)

All Ends - Wasting Life (EP)
Metal / Rock
erschienen am 11.05.2007 bei GUN Records
dauert 17:01 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Wasting Life
2. Alone
3. Am I Insane
4. Close My Eyes
5. The Day Has Come

Die Bloodchamber meint:

In wiefern ALL ENDS überhaupt ne Band sind, kann ich nicht genau sagen. Es gibt jedoch ein paar Hinweise, die eher auf eine am Reißbrett entworfene Casting Combo hindeuten. Da wäre zum einen die Tatsache, dass die Truppe im Grunde das Kind der beiden IN FLAMES Gitarristen Jesper Strömblad und Björn Gelotte ist, die sich auch für einen Großteil des Songwritings verantwortlich zeigen. Zum anderen stimmt es nachdenklich, dass ALL ENDS gar keinen Bassisten im Line Up haben – im Studio half ein gewisser Fabio Trentini aus. Ebenfalls ist es schon komisch, dass die Truppe gleich zwei schnuckelige Frontfrauen am Start hat, von denen eine auch noch Gelotte-Björns Schwester ist. Da kann man schon den Eindruck haben, dass hier zwei Rockstars versuchen, mit einem zur Zeit angesagten Produkt nebenbei noch eine Handvoll Doller mehr zu scheffeln.

Andererseits: wenn die Qualität stimmt, dürfte das – abgesehen von den üblichen Betonköpfen – der angepeilten Kundschaft ohnehin scheißegal sein. Und das ist hier eindeutig der Fall, denn obwohl ALL ENDS zweifellos eine ganze Menge Hochglanz Charme versprühen, sind die fünf Tracks allesamt hochklassig komponiert und – wen wundert es? – einwandfrei vertont worden. Der fetzige Opener/Titeltrack „Wasting Life“ dürfte in jeder Rock/Metal Disse den Dancefloor zum Kochen bringen, aber auch die anderen Stücke gehen gut ab und glänzen zwar nicht immer mit einem ähnlich mitreißenden Drive, dafür aber mit hymnischen Refrains und verhältnismäßig heftigen Riffs. Lediglich beim abschließenden „The Day Has Come“ bewegt man sich so halbwegs in balladesken Regionen, ohne dabei aber direkt die große Kitsch Keule auszupacken. Und dass sich die Stimmen der Damen Gelotte und Karlsdotter bestenfalls minimal unterscheiden, fällt auch nicht weiter negativ auf.

Klar, originell und einfallsreich geht anders, aber wer eine makellose, jedoch deutlich härtere und weniger schmalzige Version von EVANESCENCE sucht, liegt bei ALL ENDS ebenso richtig wie alle Freunde von female-fronted Rock sowie all diejenigen, die ihren Metal auch mal gerne modern und mit ohne Scheuklappen genießen können.
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