"Exacerbated Gnostic Manifestation". Was norwegische Symphonic Black Metal Bands können, das können chilenische Bands auch. Mehr oder minder eingängige CD-Titel mit drei Worten. THORNAFIRE nennt sich die Band, die hier in Konkurrenz tritt, wenn auch die Musik des Trios wahrlich nicht viel mit DIMMU gemein hat. Im Allgemeinen aber sind mir Bands aus Süd-Amerika eher suspekt, da die wenigsten eine hohe Eigenständigkeit mitbringen und häufig auch so klingen als sei die Musik an der Amazonasquelle oder oben auf dem Aconcagua aufgenommen worden.

Aber hier ist es glücklicherweise etwas anders, zumindest was die Produktion betrifft. Denn die hat enorm viel mitbekommen, egal ob Tiefdruck oder Transparenz gefragt wird, hier wird man es finden, und das ist auch wirklich gut so, denn die Musik benötigt das bei all ihrer mitgebrachten Aggressivität auch, denn klare Verhältnisse beim Klang trennen die Instrumente immer von einander und bewirken so die klar erkennbare Linie innerhalb der Songs.
Obwohl hier zum größten Teil Old-School Material geboten wird, der so einige Thrash Anteile in sich trägt, aber auch gleichzeitig die Nähe zum Black Metal nicht verleugnet, machen sogar mir diese Songs Spaß. Sei es nun der Opener ''Curse Of The Supreme'' der einem bretthart rechts und links einen verpasst oder ''Clergy's Betray'' der ein wirklich ansprechendes Riffing vorweisen kann und auch eine Art Melodie hören lässt, ein gewisse Abwechslung wird geboten und alle Songs sind auf einem ähnlich hohem Niveau, auch wenn der Spannungsbogen zum Ende der CD hin langsam zu reißen droht.
Womit wir dann auch zu der Begründung kommen, warum es den für ''Exacerbated Gnostic Manifestation'' keine höhere Punktzahl gibt. Nun, zum Einen wird hier wahrlich nichts Neues geboten und zum anderen schaffen es THORNAFIRE nicht ihre deutlich hörbaren Ziele instrumental umzusetzen. Ich habe immer irgendwie das Gefühl, als würde die Band nicht alles zeigen, was sie beherrscht.

Trotzdem kann man, wenn man auf eine musikalische Mischung aus DISSECTION und IMMOLATION steht, kaum etwas falsch machen. Wer es lieber etwas frischer in der Harmonik mag, der lässt besser die Finger von dem Album.