Mourning Ends - Different Ways

Mourning Ends - Different Ways
Melodic Death Metal
erschienen am 01.12.2004 bei Circulation Records, Twilight
dauert 33:14 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. I Wait For The Shadows
2. ...Surpass The Gods
3. Black Broadcastet Bombshell
4. Mainstream Of Suffering
5. Easy To Pray
6. Hate To See You Die
7. Virtual Deathblow
8. The Leeds

Die Bloodchamber meint:

Ich erinnere mich noch genau an diesen Tag, als ich vor einiger Zeit in einem klitzekleinen Leipziger Club eine CD mit dem Titel "Kriegerseele" erstand, weil mich die spielerische Performance der Band derart beeindruckt hatte. Und heute halte ich nun den Nachfolger ebenjener Band in den Händen, welche mittlerweile bei Circulation Records ein neues Heim gefunden hat.
Aber zu meinem Erstaunen ist von der einstigen Pagan/Black/Death-Truppe kaum mehr als der pure Name übrig geblieben. Nach massiven LineUp-Wechseln würde wohl niemand mehr eine Parallele zum alten Sound ziehen, könnte er es nicht schwarz auf weiss auf seinem vor sich liegenden Promo-Zettel lesen.
Aber gut, lassen wir die alte Zeit ruhen und behandeln wir das neue Material ohne falsche Erwartungen. Melodischen Death Metal, angelehnt an schwedische Vorbilder wie IN FLAMES, SOILWORK und KILLSWITCH ENGAGE soll uns auf "Different Ways" geboten werden, allerdings erreicht die Band so gut wie nie das hoch über ihnen schwebende Niveau ihrer Vorbilder.
Klar, rein theoretisch bringt die Band alle guten Voraussetzungen für ein anständige Album mit sich. Midtempo-Rhythmen, ein variabler Gitarrensound und ebenso differenzierte Vocals zwischen Hardcore-Death-Röcheln und cleanem Singsang hören sich ja schonmal recht nett an, aber leider sieht das Endergebnis so aus, dass beim Anhören der Scheibe einfach null Emotionen rüberkommen. Die Songs würde ich zwar nicht unbedingt als vorhersehbar einordnen, aber irgendwie will man auch gar nicht wissen, wie es weitergeht.
Bereits beim Refrain zum Opener "I Wait For The Shadows" bekommt man nämlich das Gefühl, den Sänger hätte irgendwie die Lust verlassen und er nudelt einfach nur sein Standardprogramm herunter. Und dieses Gefühl legt sich über die gesamte Laufzeit wie ein düsterer Schatten über das restliche Material. Etwas begeisterter kann man ihn zwar in diversen aggressiveren Zwischenparts erleben, aber auch hier unterscheiden sich die einzelnen Songbestandteile nicht gross voneinander. Einzig gegen Ende ist mit "The Leeds" ein sehr kurzes, riffbetontes Stück entstanden, welches noch halbwegs interessant erscheint. Der Rest ist leider nur lieblos heruntergespielte Hausmannskost. Schade.
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