Lost Horizon - A Flame To The Ground Beneath

Lost Horizon - A Flame To The Ground Beneath
Power Metal
erschienen in 2003 bei Music For Nations
dauert 50:21 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Transdimensional revelation
2. Pure
3. Lost on the depths of me
4. Again will the fire burn
5. The song of earth
6. Cry of a restless soul
7. Think not forever
8. Highlander (The one)
9. Deliverance

Die Bloodchamber meint:

Vor nicht allzu langer Zeit haben die schwedischen Recken mit den lustigen Künstlernamen ihren zweiten Epos veröffentlicht. Nachdem ich auch deren Erstlingswerk „Awakening the World“ rezensiert hatte, dachte ich mir das dieses Album auch nicht fehlen darf.

Was wird geboten? War es zu den Debützeiten noch gradliniger Power-Metal aus dem hohen Norden mit symphonischen Einschlägen, ist es auf dieser CD ungefähr dasselbe – aber nicht das gleiche. Lost Horizon verstehen es, progressive Elemente geschickt mit kraftvollen Riffs zu verbinden (also nicht im typischen Progressive-Gedudel zu versinken), einen wesentlichen Teil trägt auch der Schlagzeuger, den ich als ein absolutes Ausnahmetalent ansehe, dazu bei. Was die ganze Scheibe aber definitiv über den Einheitsbrei von melodisch-symphonischen Frickel-Powermetalbands hievt ist Sänger Daniel Heimann, der ein so begnadetes Organ besitzt das Vergleiche mit dem (jungen) Eric Adams durchaus angebracht sind. So kraftvolle hohe Screams hört man heutzutage leider viel zu selten. Ich weiß nicht, welcher Teufel Oskar Dronjak dazu geritten hat, für Hammerfall einen anderen Shouter zu benutzen (Lost Horizon und Hammerfall waren, bevor sie zwei verschiedene Bands wurden, eine Undergroundband in gemischter Besetzung), aber Heimann schlägt alles in dem Musiksektor um Längen. Vielleicht ist es die Tatsache das er keine langen Haare besitzt, es gibt durchaus Vollpfosten die einen dann als „un-true“ abstempeln, aber dies ist reine Spekulation. Die Songs auf dem Album sind alle sehr unterschiedlichst und abwechslungsreich komponiert und tragen die melodische Note von Wojtek Lisicki, der aber die Band nach der Veröffentlichung verlassen hat; jedoch befinden sich auch wieder drei „spährische“ Instrumentals auf der Platte, die, ähem, den Druck auf die Skip-Taste mehr als schnell hervorrufen. Eigentlich gibt es hier nichts herausragend positives zu vermerken da sich das gesamte Album auf absolutem Weltklasse-Niveau befindet – jeder Instrumentalist (für die Aufnahmen wurde ein Keyboarder verpflichtet, der jetzt auch fest zum LH-Lineup gehört) ist eine Wucht und superb an seinem Instrument. Die Produktion knallt richtig gut durch die Hörmuschel und jedes Instrument ist sauber wiederzuerkennen. Anspieltipps sind: Cry for a restless Soul, Highlander

Fazit: Warum gebe ich bei soviel Lob nur 9 Punkte? Nun, am entscheidenden dritten Album, welches derzeitig eingespielt wird, wird sich zeigen ob Lost Horizon noch steigerungsfähig und somit 10 Punkte fähig sind, oder ob der Abgang von Wojtek die Band kompositorisch in die Belanglosigkeit stürzt. Da ich aber eine Weiterentwicklung durchaus für Möglich halte und der Band die drei Instrumentalsong als negativ ankreide (doofes Geklimper, braucht keine Sau) lasse ich der Band noch Spielraum für die Höchstwertung. Pflichtkauf für jeden Power-Metal Fan!
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