Horizon - Worlds Apart

Horizon - Worlds Apart
Progressive Metal / Metal
erschienen am 29.03.2004 bei Massacre Records
dauert 58:16 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Burning Hunger
2. Always a stranger
3. Edge of Insanity
4. When the Night Falls
5. Brainwashed
6. Hell or High Water
7. The Black Mark
8. Mercy
9. Backstabber
10. S & M

Die Bloodchamber meint:

Mit genügend Hör-Erfahrung auf dem Buckel weiß man ja, dass es verschiedenste Platten gibt, die einen beeindrucken können. Da sind solche, die beim ersten Hören direkt Klassiker sind, dann die Platten die bei den ersten zehn Sekunden schon zum Brechreiz nötigen, wieder andere die einfach im Hintergrund laufen und einem eine Tätigkeit vereinfachen. Zu der letztgenannten Kategorie gehören Horizon definitiv. Die deutsch-französische Kollaboration weiß durch vertrackte, aber nicht gefrickelte Songparts (also Songparts, die gezwungenermaßen progessiv klingen sollen) zu überzeugen und zeigen auch ein deutliches Gespür für gute Melodien. Dies merkt man schon deutlich am Opener „Burning Hunger“. Obwohl im Up-Tempo gehalten und mit flitze-finger-soli ausgestattet, bleibt der simple Chorus direkt im Ohr hängen. Auch der folgende Song, „Always a Stranger“, welcher eher im Mid-Tempo angesiedelt ist, versüßt einem jede Autofahrt bei gutem Wetter. Alle Bandmitglieder strotzen mit ihrem Können, ohne einem zu irgend einem Zeitpunkt ihre Fähigkeiten unter die Nase reiben zu wollen; so erscheint es mir zumindest. Auch mit „Edge of Insanity“ kommt ein weiterer Knaller, der Song steigert sich von einem balladesken Intro zum schönen Mid-Tempo Nackenbrecher – Hut ab! Das nachfolgende „When the Night Falls“ ist mehr oder minder die Ballade der Platte, für meinen Geschmack etwas kitschig geraten, aber dennoch ok – hier glänzt Patrick Hemer mit toller Gesangsleistung und einem schönen Solo. Alle weiteren Songs bewegen sich auf diesem schönen hohen Niveau und die Band hat es sogar geschafft, keinen Ausfall zu komponieren – Bravissimo! Der einzigste Nachteil, der bei dauerhaftem Hören sich aufdrängt, ist die Tatsache, dass die Songs an sich teilweise ähnlich klingen. Das mag zum einen an der etwas gepressten Stimme von Herrn Hemer klingen (nicht negativ gemeint), zum anderen meine ich zu Hören, dass die Band oftmals die gleichen Töne verwendet bzw. sich auf einer bestimmten Tonlage befinden.
Die Produktion ist vorbildlich, eine sehr druckvolle Schlagzeugproduktion und auch die Keys und die Gitarren sind angenehm rauszuhören.
Anmerken will ich an dieser Stelle, dass das Album auch noch fast eine ganze Stunde Musik bietet - wo bekommt man heute noch so viel Musik für 16 Teuro?

Fazit: Horizon haben mit „Worlds Apart“ eine nette Platte für Zwischendurch geschaffen. Dies soll nicht bedeuten dass man WA nur als Radio-Metal tituliert, denn damit würde man dem angenehmen Metal-Album sicher nicht gerecht. Vielmehr hat die Band sehr gute Songs geschaffen, die sich nicht aufzwingen und auf jeder Party ohne weiteres laufen können. Wenn beim nächsten Album noch 2-3 richtige Ohrwürmer dabei sind, steht einem neuner oder gar zehner-Review nichts mehr im Wege!
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