Christoph Uhl über Einstellung, Metal, und das neue Album


Interview mit Logar´s Diary
Power Metal

Die Berliner Power Metaller LOGAR´S DIARY sind für mich die wohl größte deutsche Nachwuchshoffnung auf diesem Sektor, denn neben grandiosen Kompositionen, Melodien und Songs bringen sie vor allem eines mit: Leidenschaft. Diese extreme Leidenschaft zu dieser Musik und dem gesamten Metal, wird vor allem bei Gitarrist und Songwriter Christoph Uhl deutlich, der seit Jahren schon in der schwermetallischen Welt zuhause ist. Was also liegt näher als einmal ein intensives Gespräch zu führen, ein Gespräch über LOGAR´S DIARY, die Metal Szene, das neue Album und über viele andere Dinge. Christoph war dabei ein absolut redseliger und netter Gesprächspartner, der trotz Sommergrippe Schwächung tapfer ziemlich lange ( *g* - bd) durchgehalten hat. Aber lest selbst.

Hallo Christoph, erzähl doch erst einmal was über die Band selbst, so ne kleine Bandhistory!


Ja, auch Hallo. Hmm, Bandhisytory. Ich habs immer nicht so mit den Jahreszahlen, aber ich fang einfach mal an. Also , wir haben uns damals beim Zivildienst kennengelernt der Steven ( Schubert,Gitarre – Anm. des Red.) und ich, und wir hatten halt beide das gleiche Faible, nämlich Rollenspiele mit Power Metal zu verbinden. Wir waren auch beide Rollenspieler und beide Power Metal Fans und wir wollten daraus eben dann eine Konzeptgeschichte machen. Steven kannte auch die ganzen Leute die er sich über die Jahre dahingesucht hatte und so stellten wir Logar zusammen, bis auf den Schlagzeuger den wir nicht gefunden haben. Dann haben wir uns zusammengesetzt und das ganze Zeug geschrieben , eher aber als Hobby Projekt, doch je mehr Arbeit wir da reingesteckten , je mehr Liebe da reinfloss, desto ernster ist es geworden. Da ich auch schon seit Jahren im Underground aktiv bin – ich schreibe auch fürs Fame of Metal ( www.fameofmetal.de) – wusste ich schon ein bisschen wie was abgeht, und so konnten wir uns ein bisschen bekannter machen. Dann nahmen wir unsere Demo CD auf, wollten das aber so professionell wie möglich machen. Leider mit dem Kompromiss Drum Computer, weil wir ja keinen Drummer gefunden hatten. Wir haben über ein Jahr gesucht, und die Songs waren fertig, also haben wir gesagt, jetzt machen wirs mit Drum Computer. Wenn die CD fertig ist bekommen wir schon irgendwie einen her. Hat dann auch funktioniert. Vier Monate nachdem das Album draußen war hat dann der Schlagzeuger bei uns angerufen. Er hat das Album hier gekauft bei WOM, war völlig begeistert, hat bei mir angerufen und ist jetzt fest dabei. Passt auch charakterlich hervorragend zu uns, kann das Zeug so spielen wie es auf der Platte ist, und es läuft jetzt alles ganz gut. Wir haben dann auch mit dem Album einen Plattenvertrag bekommen.Unter diversen Angeboten , haben wir uns dann demokratisch für Metal Fortress Enterteinment entschieden (http://www.metalfortress.com) weil wir da die meiste Freiheit haben. Das ist ein ganz kleines Label, die finanzieren uns jetzt das Album und wenn das gut wird und einschlägt, dann werden wir wohl von einer größeren Firma übernommen. Wenn es nicht so super wird, dann haben wir wenigstens die CD bezahlt bekommen. So das ist der derzeitige Plan. Die Aufnahmen laufen seit einer Woche, das Schlagzeug ist größtenteils eingespielt. ( Die neue CD wird „Book II: The forgotten City” heissen – Anm. des Red.)

Warum habt ihr euch eigentlich gerade Earthdawn als Story Grundlage ausgesucht, da es ja mit „Das Schwarze Auge“ und „Dungeons and Dragons“ zwei weitaus größere Systeme gibt?

Naja, Steven war halt der Earthdawn Spieler und ich der DSA Spieler, und dann haben wir diskutiert. Er hatte dann die Idee mit dem Konzept von seinem Charakter, denn er hatte das Abenteuer damals in Romanform mitgeschrieben, das er selber gespielt hat. Und dann fiel die Entscheidung auf seinen Charakter. Wir haben damals auch gesagt wenn es nicht so läuft, nehmen wir mal einen Charakter von mir aus DAS, und machen eine neue Band. Aber da es ja gut läuft ist es bei Earthdawn geblieben , haha. Zumal auch zwei von den anderen Earthdawn Spieler sind. Von daher ist das nicht ganz so unpassend. Rollenspieler sind wir übrigens alle.

Ihr werdet ja eigentlich ständig mit BLIND GUARDIAN oder auch RHAPSODY verglichen. Nervt euch das nicht irgendwie?

Nö, überhaupt nicht. Ich persönlich habe überhaupt kein Problem mit Vergleichen, weil das hilft einfach beim Einordnen. Also wenn ich eine Plattenkritik lese und ich weiß welche Bands ich mag, und lese die klingen nach dem und dem finde ich das zum Einordnen ganz sinnvoll. Insofern hab ich da überhaupt kein Problem damit. Wobei ich die Vergleiche mit BLIND GUARDIAN noch verstehen kann, aber die RHAPSODY Vergleiche nicht wirklich...

Naja wieso. Ich mein, vom Bombast her...

Ja gut, aber ich denke RHAPSODY gehen trotzdem musikalisch ne ganz andere Schiene

Ja klar, RHAPSODY ist auch viel, hmm, ich sag mal „epischer“

Ja absolut. Wobei man dann sagen muss, dass die neue Platte wesentlich mehr nach RHAPSODY als nach BLIND GUARDIAN klingen wird. Vom Riffing und vom Songwriting her, das wird epischer. Die neue Platte ist außerdem wesentlich ausgefeilter.

Naja, ich werds wohl früher oder später hören, haha. Du betonst in Interviews und auf eurer Seite immer wieder, dass man junge Bands nicht als tausendste Kopie von einer bekannten Band abstempeln soll, und sie ihren Weg gehen lassen sollte. Wieso bist du dieser Meinung? (Die ich übrigens meinerseits nur unterstreichen kann. Wer will denn bitteschön dass das Rad neu erfunden wird? – bd)

Mich ärgert das einfach. Wenn jemand Musik macht, dann steckt er da viel Zeit und viel Geld und viel Engagement rein und einen grossteil von seinem Leben , wenn man das professionell machen möchte. Wenn sich eine junge Band dann hinsetzt und wie ihre Vorbilder klingen, weil sie halt nur solche Musik hören und lieben, dann ist das doch egal. Solang die Musik ehrlich ist, und mit Leidenschaft kommt, ist das wichtiger als krampfhaft zu versuchen was neues zu machen. Ich hab natürlich auch nichts gegen Sachen die nicht wie eine „Kopie“ klingen, aber es muss ehrlich sein. Ich finde es ist der falsche Maßstab zu schauen ob es das schon gibt , sonder ob es wirklich mit dem Herzen gespielt wird.

Vor allem was mir immer negativ auffällt. Wenn dann wirklich einmal eine Band kommt und was Neues macht, dann werden sie von eben jenen Magazinen verrissen die immer was neues verlangen.

Jo, genau so war das bei ELVENKING. Für mich eine der besten Bands der letzten Jahre, und die gingen total unter, weil sie sich zwischen alle Stühle gesetzt haben.

Du bist ja außerdem noch ein ziemlicher Verfechter des Underground. Für wie wichtig hältst du den Underground?

Der Underground ist das wichtigste. Der Underground ist die Basis zur Szene, ohne ihn kann es keine Szene geben. Ich selbst gehe immer gerne auf die Wurzeln zurück, weil da einfach mehr Leidenschaft dahinter steckt und weniger Kalkül.Deshalb fühl ich mich dort heimischer und wohler. Ich fühle mich auch besser wenn ich eine CD einer kleinen Band kaufe, als von einer großen. Vor allem weil ich das jetzt auch noch persönlich nachvollziehen kann, weil wir auch zu den kleinen Bands gehören.

Was mir auch immer sehr wichtig ist, ist die Beziehung Band zu Fans, wenn das noch ein bisschen „familiärer“ zugeht. Wenn die Band noch wirklich was mit den Fans verbindet. Wenn man die Bands mal kontaktieren kann, und nicht nur alles über ein Riesen Management Netz läuft.

Wobei ich’s natürlich verstehen kann, dass wen eine Band eine bestimmte Größe erreicht, dass sie dann nicht mehr alles machen können.


Ja das ist klar. Dass Maiden nicht mehr alle Fan Kontakte machen können is logisch.

ich finde das immer schön wie das zum Beispiel WIZARD machen. Die sind ja jetzt auch schon recht bekannt und halten trotzdem dermaßen den Kontakt zu ihren Fans. Auch wegen der neuen Platte haben sie ja jetzt ein bisschen Ärger bekommen mit den ganzen Leuten ( wegen Piet Sielck Produktion, die angeblich zu modern ist – bd) und trotzdem diskutieren sie das alles mit den Fans aus. Trotzdem bleiben sie bei ihrem Ding. Das ist das was ich wirklich „true“ nenne.

Bei der neuen TWISTED TOWER DIRE gibt’s ja denselben Streitpunkt

Ja hab ich schon gehört. Die wollte ich mir noch holen. Wie ist denn die? Ich hab hier noch die alten. Die erste hat mir ja gar nicht gefallen, die zweite fand ich hammergeil.

Also ich finde die neue ziemlich cool. Sie ist zwar wirklich nicht mehr so wie die alten Sachen sonder wirklich eher Power Metal, aber ich finde sie trotzdem geil. Nun mal zum Thema Drumcomputer. Ich hab schon von diversen Leuten gehört die Drummer sind, dass das Zeug verdammt schwierig zu spielen sei. Krieg euer Drummer das hin?

Ja. Wir haben uns damals beim programmieren extra viel Mühe gegeben und uns extra viel Zeit gelassen, um sicherzugehen dass es wirklich spielbar ist.

An dieser Stelle sind wir ein kleines bisschen abgeschweift und haben uns über die Abnutzungserscheinung von Songs und speziell der LOGAR Platte unterhalten

Ähm, um zurück zur Frage zu kommen. Unser Drummer bekommt das Material auf jeden Fall absolut perfekt hin. Er hat sogar noch einige Fills dazugebaut, und sogar noch Tempo dazu gegeben. Der is fit. Er hat auch schon bei vielen Projekten gespielt.

Hier sind wir wieder etwas abgekommen, nämlich haben wir uns über unsere Musikgeschmäcker unterhalten. Daraus ging hervor dass Christoph ein absoluter Metal Freak ist.

Da ihr jetzt ein festes Line Up habt, können wir in nächster Zeit dann verstärkt mit Live Konzerten rechnen?

Nach der nächsten Platte auf jeden Fall, da haben wir ja gehörigen Nachholbedarf (bis jetzt gab es zwei Auftritte – bd). Und wir wollen unbedingt spielen.

Nehmen wir an ich würde ein Konzert organisieren , könnte man euch dann kontaktieren nach dem Release

Ja klar. Aktuell ist es so: wir spielen solang wir nicht draufzahlen müssen. Soll heissen wenn wir Benzin und was zum Essen bekommen, spielen wir überall auch kostenlos. Das ist so der aktuelle Stand.

Super. Und was darf man dann bei einem solchen Konzert erwarten?

Naja, ein bisschen Optik gehört natürlich dazu. Bietet sich ja auch an. Ein Kumpel von uns verkleidet sich dann immer als Logar und auch sonst wird es noch einiges zu sehen geben.

Cool. Zu eurem letzten Album. Ihr habt das ja alles in Eigenregie eingespielt und abgemischt. War das nicht Stress pur?

Ja, und zwar im Schlafzimmer vom Felix (Gretzer – bass) . Das war schon ein ganzes Stück Arbeit, aber der Felix ist eh so ein absolutes Arbeitstier. Der hat sich dann alleine in Cubase reingearbeitet, dass es dann so perfekt wie möglich klingt. ( und das Ergebnis ist auch dementsprechend gelungen – bd). Felix ist ein absoluter Workaholic , und nebenbei spielt er auch viel besser Gitarre als Steven oder ich. Deshalb ist er jetzt Bassist , haha. Nein, aber das wäre scheiße gekommen wenn ein Gitarrist auf einem ganz anderen Level spielt als der andere, und da Steven und ich ziemlich gleich gut sind, sind wir beiden halt nun die Gitarristen. Also wie gesagt ist Felix ein absoluter Perfektionist , und er hat sich auch dementsprechend Arbeit gemacht. Die nächste Produktion wird aber nicht er übernehmen, sondern nur ein wenig assistieren, das machen dann hauptsächlich wirkliche Profis die das seit Jahren machen.

Wie steht´s denn so um die Metal Szene bei euch in Berlin?

Hmm, in den härteren Sparten sieht es eigentlich ganz gut aus, aber beim power Metal steht es schlechter. Bei den Black Metallern hier gibt´s auch viele die sich irgendwie komisch benehmen. Naja. Jendenfalls sind Power Metal Konzerte nicht so besonders gut besucht, außer natürlich es kommt eine wirklich große Band. Liegt wohl auch daran dass Berlin so verdammt groß ist, da verläuft sich halt vieles.

An diesem Punkt gab es wieder eine kleine Unterbrechung des eigentlichen Interviews und wir haben ein wenig über die Metal Szene im Allgemeinen diskutiert.


Ihr habt ja drei Hauptsongwriter. Habt ihr da nicht Angst dass das Material zu weit auseinander geht?

Ja wir sind drei Songwriter, bei der neuen Platte haben Felix und ich aber das meiste geschrieben, wobei Felix noch mehr gemacht hat als ich. Aber wir meinen das auch immer superernst und diskutieren sehr viel über die Songs, das ist meistens ein knochenharter Job. Es wird dann auch viel wieder verworfen und so weiter. Jeder hat seinen eigenen Stil irgendwie, alles zusammen vermischt, das macht eben LOGAR aus. Wenn ich alles alleine schreiben würde, würden wir total anders klingen.

Welche Songs eurer CD spielen für euch eine besondere Rolle?

Das ist schwer. Das wechselt eigentlich ständig. Ich mag das Album als Gesamtwerk. Nur ich persönlich kann mich überhaupt nicht mit „My love still exists“ anfreunden. Ich habe mich auch mit Händen und Füßen gewehrt dass der Song auf die Platte kommt, aber der Steven wollte es, weil er den auch alleine geschrieben hat. Naja. Aber wir werden ein paar Songs Live rüberretten. Das wird sein auf jeden fall „Barterstown“, dann bestimmt „Lonley on the Serpent River“, dann wohl noch „Blood Woods“ , den will ich , weil ich den geschrieben habe, haha. Und als letztes vielleicht noch „Demon in the Kaer“. Ansonsten denke ich werden wir nur neue Sachen spielen. Auf jeden Fall weg kommen „Iostros“ und „Travar“.

Wieso „Travar“ weg?

Weil das viel zu hoch angesetzt ist, das bekommt unser Sänger nicht so hin wie auf Platte. Übrigens wird es von „King´s Hall“ eine Neueinspielung geben, die als Bonustrack auf der Japan Version des neuen Albums stehen wird.

Da wir gerade beim Thema neues Album sind. Ihr habt ja jetzt ein Label im Rücken. Erzähl doch noch einmal warum gerade dieses, und vor allem was man dann davon erwarten kann in Bezug auf Erscheinungsweise der CD.

Wir haben uns für Metal Fortress Entertainment entscheiden weil wir da keine Auflagen haben was mir machen müssen. Wir haben da einfach große Handlungsfreiheit. Das kann dann zwar auch in die Hose gehen, aber wir sind zuversichtlich, haha. Zur CD. Das Cover wird vom selben Typen sein, der auch das zum ersten Album gemacht hat, damit das Gesamtbild gleich bleibt. Die neue Platte wird im Digi Pack erscheinen, und wir wollten eventuell noch ein wenig Schnick Schnack dazu machen. Mal sehen was sich realisieren lässt. So was wie eine Landkarte. Die Story spielt in einer großen Stadt und es wäre nicht schlecht zu wissen wie die ungefähr aussieht. Wenn die Produktion des Albums gut genug ist, werden wir wohl von Scarlet Records lizenziert (www.scarlet.it). Wir werden wohl jetzt noch so 3 Monate brauchen bis wir komplett fertig sind , und dann Scarlet, wenn es denn klappt, werden wohl noch einmal drei Monate brauchen, wegen dem ganzen Promo Zeug.

Dürfen wir schon etwas von der Story erfahren?

Da kann ich dir nicht wirklich viel erzählen, da der Steven das alles macht. Ich weiss nur die Grundzüge, damit wir beim komponieren ein bisschen die Grundstimmung übernehmen können. Also es geht um eine Stadt mit Namen Paláint (ich hoffe das ist richtig geschrieben – bd) , die in Trümmern liegt, aber eine tragische Vorgeschichte hat. Es gibt sieben Stadtviertel, in denen jeweils Gefahren lauern wie Untote oder in einem Viertel gibt es einen Todesbrunnen. Logar muss in die Stadt reisen und dort Schätze holen etcetera. Eine typische Rollenspiel Story eben.

Was ist wenn ihr irgendwann einmal keinen Bock mehr auf das Konzept habt, denkt ihr ihr könnt es dann einfach weglassen?

Nein, das wird aber auch nie passieren. Es wäre ja auch Schwachsinn wenn wir Logars Tagebuch hießen, aber nicht Logars Tagebuch spielen würden. Wir finden das Konzept absolut genial, und genau das wollten wir ja auch machen. Von daher wird es wohl nie soweit kommen, dass wir keine Lust mehr darauf hätten. Außerdem haben wir so viele kreative Energien wo nur was konzeptionales raus kommt. Innerhalb unseres Stiles werden wir sicherlich variieren, aber ganz weg vom Konzept , nein. Solange unsere Handschrift dabei ist.

An dieser Stelle ging das Gespräch wieder ein wenig weg vom „offiziellen“ Teil des Interviews, und wir haben uns über Konzeptalben unterhalten, und darüber, dass, wenn man ein ausgefeiltes Konzept gänzlich außer Acht lässt, den Musiker irgendwie nicht würdigt, da man sein Werk ja in einer Art und Weise ignoriert. Auch gab es ein schönes Gespräch über aktuelle CDs, Lieblingsbands und vieles mehr *g* .

Dann noch eine Frage: Was hältst du vom Internet als Möglichkeit für kleine Bands, und was denkst du über Webzines?

Also für kleine Bands ist das Internet genial. Früher musste man ja Buch führen wohin man geschrieben hat, und hatte viel Arbeit um überhaupt Leute zu erreichen. Heute kann man sich problemlos professionell im Netz präsentieren, von daher ist das optimal. Ich selbst bin auch so ein kleiner Internet Freak, hab auch schon ewig meine Flat, hehe. Bei Webzines, bin ich etwas geteilter Meinung, weil die sprießen ja wie Pilze aus dem Boden, und verschwinden genauso schnell wieder. Da gibt’s halt viele schwarze Schafe, die das nur machen um Promos abzuzocken, da muss man dann halt aussortieren, welche gut sind und welche nicht. Natürlich gibt es da auch sehr coole und löbliche Ausnahmen. Ansonsten ist halt der Vorteil, dass man leicht viele Leute erreichen kann, und auch sehr aktuell sein kann, was ich sehr wichtig finde. Aber es bleibt trotzdem immer noch ein Unterschied ob man jetzt was aufm Klo lesen kann, oder vorm PC, deshalb denke ich auch nicht, dass die Print Magazine aussterben werden.

Dann ist das Gespräch wieder auf die private Ebene gerutscht , und irgendwie sind wir dann aufs Thema Toleranz gekommen

Toleranz finde ich das allerwichtigste in der Metal Szene. Im Prinzip haben doch alle das gleiche anliegen, und dann verstehe ich es nicht, wenn sich da gegenseitig angestänkert wird, und schon fast bekriegt wird. Wir sind eine große Szene , wir müssen zusammenhalten. (wahre Worte, die man sich zu Herzen nehmen sollte – bd)Wir leben ja praktisch von der Toleranz. Die anderen Leute schauen uns auch immer an, und reagieren intolerant, und wir regen uns darüber auf. Aber sind wir besser? Vor allem in der Black Metal Szene kommt diese Intoleranz sehr oft vor. Das liegt irgendwie wohl an diesem „Elite“ Denken, der Black Metaller. Das finde ich ganz schlimm. Wieso können nicht alle zusammen stehen und gemeinsam für Metal kämpfen? Das es funktionieren kann zeigen doch diverse Festivals, da feiert auch jeder mit jedem. Und noch ein Punkt, den ich sehr schlimm finde, dass sind Nazis in der Szene. Da wird viel zu wenig dagegen gemacht. Auf kleinen Festivals verdirbt es dir halt einfach den Spaß wenn da viele Nazis rumlaufen. Vor allem wird du dann mit denen in einen Topf geworfen, obwohl du das gar nicht willst. Zu diesem Thema haben wir auch einen Song geschrieben, auf Fanatsy Basis natürlich. Die Story ist eben Menschen, Zwerge, Elben vereinigt euch, ihr seit alle unter dem selben Himmel geboren. Das ist unser Statement dazu, und wir werden den Song auch immer live spielen.

Das ist gut so. Also, Christoph, danke für das offene Gespräch, und für die Zeit die du dir genommen hast. Noch irgendwelche abschließenden Worte?

Ich danke auch, immer gerne, hehe. Abschließende Worte hab ich keine, ich hab jetzt schon so viel gelabert, das ist jetzt genug, haha.

Gut, dann halt dir schon mal einen Termin frei für das nächste Interview, wenn das neue Album raus ist.

Ok, werd ich machen, hahaha.

Abschließend haben wir uns noch ein bisschen privat unterhalten.

Ich hoffe, dass einige Leute vielleicht einmal über die Worte nachdenken, und über die Einstellung die sie dazu haben. Ich persönlich freue mich, dass es LOGAR´s DIARY gibt, und wünsche den Jungs natürlich alles gute. Und eines ist sicher. Sie haben mit mir einen Die Hard Fan gewonnen.
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