Je größer die Band, desto wahrscheinlicher, dass sie eine Massage brauchen.


Interview mit Zebrahead
Rock / Punk aus USA - Orange County, Kalifornien
Beim Simple Plan Konzert in Dortmund hatte ich die Gelegenheit, mit Rapper Ali Tabatabaee und Sänger Matty Lewis von den kalifornischen Punkrockern ZEBRAHEAD zu sprechen. Was in 10 Minuten dabei rumkam, war teilweise informativ, teilweise einfach lustig. Was man allemal festhalten kann: die Jungs waren super nett und das Interview hat eine Menge Spaß gemacht, genau wie das anschließende Konzert.

Hey, wer ist heute hier?

Ali: Neben mir sitzt der legendäre Matty Lewis!
Matty: Und er ist hier mit Ali Tabatabaee.

Stellt euch bitte kurz vor. Von welcher Band seid ihr?

Ali: Incubus.
Matty: Hoobastank.
Ali: Hoobastank? Du hast die geilsten Ideen. Nein, wir sind von Zebrahead.

Schön. Wie war euer Auftritt in Frankfurt gestern Abend?

Ali: Es war super! Wir waren allerdings nicht mit Simple Plan da, die sind heute erst wieder zu uns gestoßen. Es waren also nur Kids In Glasshouses und wir. Der Auftritt war genial, es waren massig Leute da und alle mochten unsere Musik. Außerdem sind am Ende Leute auf die Bühne gekommen. Das hat uns auf jeden Fall gefallen.

Wie ist es, mit Simple Plan auf Tournee zu sein? Gibt’s da Probleme zwischen euch?

Ali: Total geil, die Jungs sind super nett. Unser Schlagzeuger Ed hat schon mit drei von denen rumgemacht, der fährt voll auf die ab.
Matty: Ich bin froh, dass die Jungs sich um uns kümmern. Sie fragen ständig, ob wir genug zu essen und zu trinken haben, bringen uns Bier mit. Wir revanchieren uns mit Rückenmassagen, die wir den Jungs geben.

Ist das hier das erste Mal, dass ihr in Deutschland oder Europa seid?

Matty: Wir sind jetzt zum… 14. Mal hier glaube ich. Deutschland ist total verrückt, wir lieben dieses Land!

Das sagen doch alle Rockbands...

Ali: Wirklich? Na, ich bin ja schon froh, dass du uns als Rockband bezeichnest. Auf jeden Fall ist Deutschland super. Ich mag besonders die Mädels und das Essen!
Matty: Das mit den Mädels sagst du nur, solang du nicht verheiratet bist, wie ich!

Und das Bier mögt ihr womöglich?!

Ali: Naja, ich trinke gar nicht so viel Bier, es ist nicht so mein Lieblingsgetränk. Aber wenn ich hier bin, trinke ich schon das eine oder andere, denn du hast Recht: Es schmeckt wirklich gut.

Okay, Themawechsel. Ihr spielt eine total schnelle Mischung aus Punk Rock und HipHop, die unglaublich abgeht auf den Konzerten. Wie seid ihr darauf gekommen?

Ali: Es hat was damit zu tun, dass wir schon immer sehr unterschiedliche Musikstile mochten. Ben (Bassist, Anm. d. Red.) hört noch heute ständig Motörhead, die anderen Jungs viel Rock und alte Punkbands, ich stand schon immer auf HipHop. Irgendwann haben wir uns gedacht, dass wir daraus was machen können. Ich halte unsere Musik für relativ einzigartig.

Du hast es fast schon gesagt, aber seid ihr in irgendeiner Weise von jemandem beeinflusst worden? Habt ihr gewisse Helden oder Idole?

Matty: Huey Lewis auf jeden Fall. Und David Hasselhoff! Obwohl, Hasselhoff eigentlich doch nicht… Also Lewis ja, Hasselhoff nein!
Ali: Du spinnst! David Hasselhoff! (lacht) Wie kommt man auf sowas?

Ihr kommt aus Orange County in Kalifornien und da kommen eine ganze Menge Punk- und Metalbands her. Wie habt ihr es geschafft, euch einen Namen zu machen?

Matty: Wir geben den Bands Rückenmassagen, hab ich doch schon gesagt! Man muss sich doch irgendwas ausdenken, was noch keiner macht. Also sprechen wir Bands an, sagen ihnen, dass wir professionelle Masseure sind und schon sind wir auf der Tour dabei. Je größer eine Bands ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie Rückenmassagen brauchen.

Ich habe gehört, ihr seid verdammt groß in Japan. Wie kommt das?

Ali: Der Typ, der damals für die Vermarktung unseres ersten Albums zuständig war, hat mit seiner Agentur einen verdammt guten Job gemacht. Das Album kam raus und die Leute haben sich auf das Ding gestürzt, als wäre es die neue Metallica-Platte. Seitdem haben wir dort einen relativ guten Status. Es macht Spaß, dort Konzerte zu spielen.
Matty: Japaner gehen sowieso auf alles ab, was nach europäischer oder amerikanischer Musik klingt. Die haben doch selber nichts, was sie hören können.
Ali: Und die Rückenmassage nicht vergessen…

Habt ihr schon Pläne, was als nächstes ansteht? Kommt ihr vielleicht noch mal nach Deutschland als Headliner?

Ali: Als erstes touren wir mit Simple Plan zu Ende.
Matty: Die gehen danach nach England und wir fahren zwei Wochen ins geliebte Japan.
Ali: Zu Weihnachten sind wir aber auf jeden Fall zu Hause. Und ja, im Februar sollten wir wieder hier sein, dann als Headliner mit einigen kleineren Bands als Support.
Matty: Sehen wir euch dann wieder? Ich hoffe doch.

Klar, ich bin auf jeden Fall da! Die letzten Worte gehören natürlich euch.

Ali: Hmm, was sagt man denn normalerweise so? Na, auf jeden Fall viel spaß beim Konzert heut Abend und lass die Sau raus mit uns!
Matty: Und danke für das nette Interview.
-