Mit Fado zur Weltherrschaft...


Interview mit Ava Inferi
Gothic Doom Metal aus Portugal
AVA INFERI aus Portugal kann man getrost zu den eher unbekannten Bands im Dunstkreis des Gothic Dooms zählen. Das liegt vielleicht an der ungewohnten Melodik ihres aufwühlenden Gebräus - zu deren Ursprüngen wir im Gespräch noch kommen werden - oder auch nur daran, dass die Touraktivitäten bisher ähnlich zurückhaltend wie die Details zur im April anstehenden Scheibe "Blood Of Bacchus" ausfielen.
Nun allerdings hat man sich zusammen mit TIAMAT und THE 69 EYES auf eine Rundreise durch Europa begeben, in deren Verlauf sich Mastermind Rune Eriksen (Ex-MAYHEM, AURA NOIR, 1349) bereitwillig zu Bier und Auskunft überreden ließ. Was dabei außer Bierdeckeln ausgetauscht wurde, lest ihr im Anschluss - viel Spaß dabei!

Hallo Rune, freut mich, dass du etwas Zeit für uns hast. Die erste Frage des Abends bietet sich geradezu an, wenn man das Vorfeld dieses Interviews betrachtet: Warum hast du kein Mobiltelefon?


Grüß dich, schöner Einstieg. In den vergangenen Jahren hatte ich eigentlich immer ein Handy dabei, aber irgendwann kam dann jemand auf diese Idee mit dem Roaming: Dein Telefon sucht nun in jedem Land nach einem neuen Betreiber und das wurde auf Dauer recht kostspielig. Für die aktuelle Tour ließ ich mein Telefon also zu Hause, um zu sehen, ob es auch mit E-Mail alleine klappen würde.

Du bist aber an sich nicht etwa technikfeindlich eingestellt...

Nein, kein Stück. Es ist einfach ein, sagen wir, streng ökonomischer Kommunikationsansatz, haha.

Dann können wir uns ja leichten Herzens der Band an sich widmen, was zu einer weiteren offensichtlichen Frage führt: Dein Name erinnert mich nicht im Mindesten an Portugal, also wie bist du dort gestrandet?

Hmm, das ist kompliziert... ..aber eigentlich auch nicht. Als ich noch in Oslo lebte, lud mich ein befreundetes Pärchen zu einer Reise nach Portugal ein. Die beiden hatten bereits einige Freunde dort, denen ich im dementsprechend vorgestellt wurde, und unter ihnen war nun zufällig auch jene Senorita dort drüben (schaut zu Sängerin Carmen Simoes). Tja, was soll ich sagen: Seit diesem Moment im Jahre 2001 bin ich Portugal verfallen, 2004 folgte der Umzug, und seitdem habe ich nie mehr zurück geschaut.

Das klingt schön, und sehr positiv. Vor diesem Hintergrund wirkt das musikalische Schaffen von AVA INFERI allerdings noch ein wenig seltsamer, denn die Musik ist sehr langsam, manchmal fast depressiv, und stets von einer gewissen Traurigkeit durchzogen. Wie kommt man in Portugal - unter der mediterranen Sonne meiner Klischees - auf die Idee zu derartigen Songs?

Ich nehme an, dass sich diese Gefühle zu großen Teilen aus der portugiesische Folklore nähren, vor Allem aus einer speziellen Form des Volksliedes namens fado. Diese fado - entfernt verwandt mit dem Englischen fate, dem "Schicksal" - stehen für das exakte Gegenteil der von dir erwähnten Klischees, denn sie sind erfüllt von Sehnsucht, manchmal sehr dunkel, und manchmal in einer etwas hoffnungsvolleren Ausprägung. Diese Elemente wurzeln tief in der portugiesischen Geschichte, sie haben ihren Ursprung in Jahrhunderten der Seefahrt, in denen Männer ihre Frauen und Familien oftmals für lange Zeit zurücklassen mussten. Die fado waren sozusagen ein Ventil für die Sehnsucht der Daheimgebliebenen, sie sind dementsprechend erfüllt von Sorge und manchmal auch von Trauer um die Geliebten.

In Portugals Geschichte dürften so einige Menschen dem Meer zum Opfer gefallen sein...

Ja, stimmt. Vielleicht ist es deshalb so ein tief verwurzelter Bestandteil ihres Wesens, als ob sie dadurch Dinge anders verarbeiten können. Statt sich lautstark aufzuregen scheinen die Leute hier eher in sich zu gehen, was vielleicht auch ein Grund für die starke Gothic-Szene hierzulande sein mag. Aber vielleicht bin ich aufgrund meines immer noch limitierten Einblicks von außen gar nicht der Richtige um diese Frage zu beantworten...

(dreht sich zu Gitarrist Jaime Ferrara) ...Jaime, kommst du bitte mal einen Moment rüber zu uns? Was kannst du uns über fado erzählen?

Jaime: Hmm, zunächst leben wir zwar in einem sonnigen Land, aber es ist wichtig zu verstehen, dass portugiesische Musik im Grunde ihres Wesens immer einen traurigen Kern hat. Die enge Beziehung zum Meer - all die Menschen, die wir in den letzten 800 Jahren an das Meer verloren haben - das sind Sachen, die sich offenbar tief in unser Unterbewusstsein eingegraben haben. Also singen wir darüber in sehr melancholischen und traurigen Liedern, was uns zum Berührungspunkt zwischen fado und AVA INFERI bringt. Es geht bei den fado nicht ausschließlich um Trauer, aber diese dunklen Momente der Sehnsucht und des Verlangens sind zweifellos ein wichtiger Bestandteil ihrer Essenz. Und daran knüpfen wir mit AVA INFERI eben in anderer musikalischer Form an.

Mich erinnert das Ganze ein wenig an irische Musik, die oftmals einen ebenso traurigen, schwermütigen Zug aufweist. Dort sind die Gründe in Perioden der Armut und Emigration zu finden - hat Portugal eventuell ähnliche Erfahrungen gemacht?

Jaime: Nicht exakt in dieser Form, aber es gab vor nicht allzu langer Zeit tatsächlich eine Auswanderungswelle in unserem Land. In den 50er/60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde es zunehmend schwerer in Portugal zu leben, also suchten viele Menschen ihr Glück in den USA und im Rest von Europa. Wer Arbeit finden wollte, war also gezwungen auszuwandern und seine Heimat hinter sich zu lassen - vielleicht finden sich hier etwas 'modernere' Einflüsse für die fado.
Insgesamt würde ich es so formulieren: Im Verlauf unserer Geschichte gab es immer sowohl Gründe traurig zu sein, als auch Menschen, die darüber sangen. Und die Lieder, die sie sangen, waren die fado.

Herzlichen Dank, Jaime. Kommen wir nach diesem Ausflug zurück zu AVA INFERI. Einige Lieder - "Blood Of Bacchus" beispielsweise - scheinen im Titel Bezug auf antike Mythologie zu nehmen, aber ich denke, da ist noch mehr als nur Rückgriff in alte Zeiten. Welche Themen, welche Intentionen greifst du in deinen Texten auf, Rune?

Nun, mein Hauptziel sind wahrscheinlich ehrliche Texte, denn ich kann einfach nicht lügen: Man sieht meine Nase sofort wachsen, wenn ich es versuche. Alles weitere klingt nun bestimmt wie ein Klischee: Meine Texte drehen sich allesamt um die Essenz des Seins, um persönliche Sichtweisen auf bestimmte Dinge, auch wenn das manchmal in profaner oder stark symbolhafter Form geschieht.
Die Idee zu Bacchus kam mir eines Tages, als ich über die Rückseite der Sonne nachdachte. Natürlich gibt es auch offensichtlichere Assoziationen zu Bacchus, wie Wein oder - davon ausgehend - Portugal, aber es begann mit diesem Gedanken und entwickelte sich zu einem Song über die eigentlich recht simple Feststellung, dass jede Sache zwei Seiten hat.
Für mich ist das gleichnamige Album eine Hymne an das Leben, die auch daran erinnert, dass besagtes Leben - wie Bacchus selbst - seine dunklen Seiten hat. Dieses Wesen des Lebens, seine Essenz, wird also zum metaphorischen "Blut des Bacchus" - und ich hoffe, das kann man jetzt auch nachvollziehen...

Wir könnten uns vielleicht auf die "Dualität des Lebens" einigen, die das Individuum durch stetige Fort- und Rückschritte antreibt...

Ja, genau! Das hilft vielleicht dabei das Ganze zu verstehen.

Du sagtest, du versuchst ehrliche Texte zu schreiben und du erwähntest auch deinen Hang zum Symbolhaften. Könnte man vielleicht sagen, dass du bestimmte Konzepte oder Symbole aus ihrem mythologischen Zusammenhang löst, um sie als Repräsentation deines eigenen Lebens - hier und jetzt - zu verwenden? Sozusagen ein Bedeutungstransfer, der dir hilft bestimmte Situationen besser zu verstehen und Einsicht in gewisse Dinge zu erlangen?

Exakt. Jedes Album beschäftigt sich mit einer bestimmten Periode meines Lebens, und das merkt man der Musik und den Texten natürlich an. Als "The Silhouette" erschien, ging es mir ziemlich gut, während ich in den letzten Monaten ein paar Widrigkeiten zu überwinden hatte. Vor dem Hintergrund dieser Ereignisse klingt "Blood Of Bacchus" logischerweise um einiges dunkler.
Ich denke grundsätzlich, dass der Titel eines Albums, jeder Song und jede Phrase, auf ihre Art und Weise Spuren sind, die den aktuellen Gemütszustand des Autors reflektieren.

Nun besagt eure Bandbio, dass AVA INFERI ursprünglich als Ventil für die dunkle Seite deiner Persönlichkeit gedacht war...

Nun ja, das kann man mittlerweile eigentlich nicht mehr behaupten. Für mich ist AVA INFERI sogar eher mit dem Licht verbunden, es ist einfach mein Weg um Erfahrungen zu verarbeiten. Ich denke, dass unsere übergreifende Mission darin besteht etwas Schönes zu erschaffen, aber um jenes Schöne zu erlangen, muss man zunächst Hindernisse überwinden - und dafür steht unsere Musik.
Das zeigt sich auch im Bandname: Ava bedeutet "das Höchste", und inferi bedeutet "das Niederste", wie beispielsweise in Yin und Yang. Die Idee ist nun, dass man das Niedere in etwas Höheres transformiert, ohne dabei zu sehr nach dem jeweiligen Ursprung zu werten: Es geht um die Schönheit des Lebens an sich, egal ob sie nun einer "dunkleren" oder eben einer sehr "fröhlichen" Quelle entspringt.

Ein weiterer Punkt eurer Bio ist die Bemerkung, dass es für die Band prinzipiell keine stilistischen Grenzen gibt. Das mir bisher bekannte Material offenbart indes deutliche Spuren des Mitt-90er-Gothic Dooms, gerade mit Blick auf die britischen Vorreiter. Ist das eine vorübergehende Entscheidung oder doch eher etwas Langfristiges?

Ich würde sagen, dass wir momentan die Musik machen, die wir mögen und die uns Freude bereitet. Ich bin natürlich ein Fan von MY DYING BRIDE, wie auch der gesamten britischen Ausprägung des Gothic Dooms, und da ich auch hinsichtlich meiner musikalischen Präferenzen schlecht lügen kann, werden diese Einflüsse immer auch in meinen eigenen Kompositionen durchscheinen. Es ist ja schließlich ein Teil meines Wesens!
Auf der anderen Seite haben wir meines Erachtens gerade im Rhythmusbereich einige progressive Elemente, die unsere Songs untereinander sehr eigen machen. Die sechs Lieder, die wir heute Abend gespielt haben, bieten meines Erachtens einen guten Überblick über die unterschiedlichen Elemente, die AVA INFERI ausmachen...

Ich erinnere mich speziell an das letzte Stück, welches recht "poppig" ausgefallen ist, aber es war trotzdem seltsam euch vor einem Publikum spielen zu sehen, das hauptsächlich wegen THE 69 EYES und TIAMAT da ist...

Das ist wahr, zumal ich ebenfalls das Gefühl hatte, dass wir uns heute am Publikum ein wenig die Zähne ausgebissen haben. Es war schwierig sie zu erreichen, ganz anders als gestern in Berlin, wo die Besucher vielleicht etwas gemischter waren. Vielleicht hatten wir gestern aber auch einfach nur Glück, keine Ahnung. Wir versuchen das Ganze als Herausforderung zu betrachten, und ich denke, dass es bisher ganz ordentlich läuft.

Liegt vielleicht auch daran, dass Goth Rock in Leipzig etwas populärer ist als Mitt-90er-TIAMAT oder alte PARADISE LOST - populärer als langsame Musik ganz allgemein...

Kann ich mir auch vorstellen. Bands wie THE 69 EYES haben natürlich eine größere Anhängerschaft und es ist schwierig, denen unsere Art von Musik zu verkaufen, aber wir wollen unser Material promoten und nutzen daher jede sich bietende Gelegenheit. Es ist eine Aufgabe, und die Kunst ist es aus den Umständen jeweils genau die Energie zu ziehen, die dir hilft jeden Abend einen guten Gig zu liefern.

Wo wir gerade dabei sind: Die "Hellhounds"-Tour hatte im Vorfeld ja auch mit einigen Problemen zu kämpfen - zwei Bands abgesprungen, dazu Gerüchte über finanzielle Probleme. Ich weiß, dass du nicht darauf eingehen kannst, aber vielleicht kannst du mir wenigstens sagen, was das für euch bedeutet?

Wie du richtig vermutest, kann ich dir zum ersten Punkt keine Antworten liefern, aber für AVA INFERI waren die besagten Vorgänge fast schon eine glückliche Fügung. Mehr Bands bedeuten grundsätzlich mehr Probleme, und in der ursprünglichen Aufstellung hätten wir als Opener vielleicht zwei Songs gespielt. Zudem hast du bei fünf Bands am Abend das Problem, dass einige Zuschauer erst später auftauchen, was uns bei einem Dreierpackage nun erspart bleibt. Ich war daher ziemlich froh, als uns Hank, der Promoter, anrief, denn die Veränderungen im Lineup sorgen einfach dafür, dass wir mehr Songs vor mehr Publikum spielen können - meinerseits kein Grund zur Beschwerde.
Abgesehen davon habe ich auch gar keine Ahnung, wie groß beispielsweise SCREAM SILENCE in Deutschland sind...

Sagen wir so: Sie haben wahrscheinlich eine der treuesten Anhängerschaften in Deutschland, gerade hier im östlichen Teil. Vor ein paar Jahren mussten sie beim WGT ihr Debüt gleich zweimal am Stück spielen, weil sie nach dem ersten Durchgang keine Songs für eine Zugabe hatten, die Leute sie aber auch nicht gehen lassen wollten.

Wirklich?! - Verdammt, das wusste ich gar nicht. Ich habe nur gehört, dass sie schon neun Scheiben draußen haben...

Ja, die fahren eher den Jahresrhythmus, was bisweilen etwas an der Qualität zehrt. Zumindest "Aphelia" war aber wieder sehr schön...

Also doch eine gute Band? Hmm, ich habe bisher wirklich noch nichts von ihnen gehört.
Wie auch immer: Es gibt natürlich gute und schlechte Seiten bei derartigen Wechseln auf Tour, aber mittlerweile ist das Alles geregelt und wir können ganz gut damit leben.

Zurück zu euch: Carmen hat eine außergewöhnliche Stimme, die sehr professionell und anfangs sogar etwas fremd klingt. Neben AVA INFERI hat sie offenbar noch zwei weitere Projekte - macht sie auch beruflich irgendetwas in Richtung Gesang?

Nein, leider nicht. Sie arbeitet ganz normal jeden Tag...

...und nicht mit ihrer Stimme...

Richtig, nur ein ganz gewöhnlicher Job, was ich persönlich natürlich auch nicht verstehen kann: Als ich ihre Stimme zum ersten Mal hörte - und da kannte ich sie noch nicht einmal - war ich total geplättet und dachte nur noch "Wow, was für eine Stimme!".
Es ist eine Schande, dass sie damit nicht wenigstens halbtags ihr Geld verdient, aber vielleicht können wir diesbezüglich in Zukunft ja noch etwas drehen, hehe...

Die Chancen stehen nicht schlecht: Der große Boom im Bereich der metallischen Frontdamen ist zwar vorüber, aber zumindest stagniert die Szene auf einem hohen Niveau...

Mag sein, aber in diese Kategorie passen wir meines Erachtens gar nicht [was zu 100% zutrifft -rs]. Wir machen etwas Anderes und werden daher nie unter "female-fronted metal" fallen - sei es aufgrund unserer teilweise recht doomigen musikalischen Ausrichtung, sei es aufgrund unserer recht eigenen Melodik. Wir machen keinen echten Doom, aber unsere Melodien sind nicht einfach oder zugänglich genug - wir sind, ähm, ein wenig anders.

Ich hatte bereits den Popsong erwähnt...

Ja, er heißt übrigens "The Pulse Of The Earth" und stammt von unserer zweiten Scheibe "The Silhouette"...

...oh, das ist aber schade. Wäre es ein Song der kommenden Scheibe "Blood Of Bacchus" gewesen, würde ich dich jetzt fragen, ob das in etwa die Richtung des neuen Materials ist...

Sagen wir so: Zumindest der Titeltrack von "Blood..." bewegt sich in ähnlichen Gefilden, das heißt etwas straighter und rhythmuslastig. In gewisser Weise hast du also recht.

Hintergrund war die Frage, ob du jemals daran gedacht hast, mit AVA INFERI genug Geld zum Leben zu verdienen...

Ja, natürlich arbeiten wir darauf hin. Jeder unserer Schritte ist darauf ausgerichtet die Welt davon zu überzeugen, dass wir wirklich gut sind. Und ich meine die ganze Welt, hehe...

Das könnte sich zu deiner bisher schwierigsten Aufgabe entwickeln, oder?

Vielleicht, aber nochmal im Ernst: Momentan ist Touren das Wichtigste für die Band, um unsere Musik möglichst vielen Menschen vorzustellen. Heute ist unsere fünfzehnte Show überhaupt...

Wirklich? Es gibt euch seit 2005 und ihr veröffentlicht im April euer drittes Album, da kommt das etwas überraschend...

Das stimmt schon, aber irgendwie haben sich die Dinge so ergeben. Unser erstes Album beispielsweise war ein sehr introvertiertes, sehr zerbrechliches Stück Musik, mit überlangen Songs und vielen Akustikparts, und so haben wir eigentlich nie an eine Liveumsetzung des Materials gedacht. Im Endeffekt sahen wir uns bis zu den Vorarbeiten zur kommenden Scheibe "Blood Of Bacchus" fast ausschließlich als Studioband, wenn man so will.
Als wir feststellten, dass dies unsere mittlerweile dritte Scheibe ist, haben wir uns für den Angriff an allen Fronten entschieden: Sollten sich dadurch einige Dinge ändern, freuen wir uns natürlich, und sollte es nicht ganz reichen, machen wir unsere Sache eben weiter wie bisher. Egal wie es kommt, für uns gibt es dabei fast nichts zu verlieren.

Hattest du eigentlich neben AVA INFERI noch andere Betätigungsfelder, vielleicht auch damals in Norwegen?

Ja, klar. Ich spielte damals in etwas extremeren Bands, wie zum Beispiel AURA NOIR. Zu den Jungs habe ich immer noch Kontakt und helfe ihnen auch regelmäßig bei Aufnahmen und Konzerten aus.
Überhaupt arbeite ich viel mit anderen Bands aus dem Ausland zusammen, was einen großen Vorteil von Portugal aufzeigt: Das Leben hier ist relativ günstig, also kann ich von gelegentlichen Jobs mit anderen Bands recht gut leben. Ich bin sozusagen Vollzeitkomponist mit diversen musikalischen Nebenjobs, was mir persönlich natürlich entgegenkommt.

Das kann ich mir vorstellen. Was für Pläne habt ihr denn im Anschluss an die Tour?

Wir werden wohl ein paar Festivals spielen, wie zum Beispiel das WGT hier in Leipzig, und daneben natürlich Einzelshows geben um euch unser neues Album vorzustellen. Wir blicken momentan sehr optimistisch in die Zukunft.

Noch ein paar abschließende Worte zu "Blood Of Bacchus"?

Oh ja. Ich denke, dass jeder Fan von echtem, aufrichtigem Gothic Doom diese Scheibe kaufen sollte - es ist ein ernsthaftes, ehrliches Album und ich glaube nicht, dass es in diesem Genre demnächst übertroffen werden wird, hehe. Und bevor ich es vergesse: Bloodchamber.de ist natürlich mein absolutes Lieblingswebzine, mit all den News und den intellektuell wertvollen Beiträgen, die sich dort finden.
Denkst du, ich hab mich bei dieser Frage gut geschlagen? Ich meine, ich könnte noch etwas ändern, wenn du willst....

Nee, Rune, lassen wir so - das passt und ist die wahre Wahrheit. Ich danke dir für deine Geduld und wünsche euch das Beste für die neue Scheibe. Vielleicht sieht man sich dann demnächst in Leipzig - bis dahin!

www.ava-inferi.com
www.myspace.com/avainferi

http://de.wikipedia.org/wiki/Fado
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