Protokoll einer Radiosendung


Interview mit Lousy
Hardcore / Rock'n'Roll / Punk aus Deutschland - Chemnitz
Protokoll der Radiosendung „Punk You Want“ mit Gitarrist Markus (Mister Nitze) und Sänger Fabian Böhme von LOUSY vom 28.09.2009 bei Radio T im Studio II. Die Sendung moderierten Björn und Max Schmeling: www.radiot.de und www.mypace.com/punkyouwant
Auf der Seite der Sendung könnt ihr euch die Sendung ohne Musik als mp3 runterladen.

Song: LOUSY - „L.F.F.L.“

Björn: Es ist Montag Abend, es ist 21 Uhr und ihr hört wie immer am vierten Montag im Monat die geniale, wunderschöne, tolle Sendung „Punk You Want“, die heute noch etwas toller ist als sonst. Wir sind heute live drauf mit dem Herrn

Herr Schmeling: Schmeling.

Björn: Mit dem Herrn Schmeling und zwei Gästen der Gruppe Luise: dem Herrn Böhme

Herr Böhme:
Nabend

Björn: und dem Mister Nitze.

Mister Nitze:
Guten Abend.

Björn: Sie hören, die Gruppe Luise oder besser bekannt als LOUSY ist zu Gast zu weltbewegenden Themen, u.a. der neuen CD, der DVD, der Record Release Party und allem anderen was die Welt hören will.

Herr Schmeling: Über Chemnitz natürlich.

Björn: Und über die Welt.

Herr Schmeling: Nee! Oder Herr Böhme?

Herr Böhme:
Soweit war das jetzt korrekt.

Björn: Die beiden hier noch still schweigend sitzenden Musiker durften auch Musik mitbringen. Sie haben etwas mitgebracht.

Herr Böhme:
Nur schöne Musik.

Björn: Wir fangen an mit FACE TO FACE, möchten Sie etwas zu der Band sagen?

Herr Böhme:
Sehr angenehme, schöne Band.

Mister Nitze: Aus Kalifornien, Anfang der 90er Jahre, eine sympathische Band, aber leider nie live gesehen.

Herr Böhme: Was schönes.

Björn: Dann werden wir sie jetzt mal hören. Oder Herr Schmeling, möchten Sie noch einen Kommentar loswerden?

Herr Schmeling: Naja, falls jemand nicht weiß, wo Kalifornien liegt. Das ist gleich Zschopauer Straße raus und dann rechts weg.

Mister Nitze:
Rechts weg vor allem.

Herr Schmeling: FACE TO FACE mit „14 Hours“

Song: FACE TO FACE - „14 Hours“

Björn: Eines der Hauptanliegen, warum wir uns heute getroffen haben, ist die neue CD.

Herr Böhme:
Und Bier.

Björn: Aber deswegen brauch man sich nicht im Radio treffen, das kann man auch nebenbei erledigen. Die neue CD wird erscheinen.

Herr Böhme:
Wird sie wohl.

Mister Nitze: Ende Oktober auf Bandworm Records.

Björn: Wieso wieder auf Bandworm Records? Habt ihr euch für sie entschieden, weil ihr befreundet seid, weil es kein anderes Angebot gab, weil alles gut geklappt hat?

Herr Böhme:
Weil alles gut geklappt hat.

Herr Schmeling: Mein Tipp ist es, weil die anderen Bands auf dem Label so herausragend sind.

Herr Böhme:
Das macht ja erstmal nichts, bei dem kannste dein Zeug machen. Er redet dir nicht großartig rein, was du zu tun oder zu lassen hast und ob du oft spielen sollst: „Jungs, ihr müsst mal spielen, sonst verkauf ich keine Platten.“ Dann spielste eben nicht, da ist der dir auch nicht böse.

Mister Nitze: Verkauft dann halt auch keine Platten.

Her Böhme: Das ist dann ja erstmal egal.

Mister Nitze: Das ist ja sein Bier.

Herr Böhme: Das ist dann wiederum sein Bier, aber er gibt sich Mühe, da klappt das alles und er macht Werbung und das und dies. Ganz solider Typ.

Herr Schmeling: Ist ja auch ein Guter, der Marc.

Herr Böhme:
Es ist ein reiner Guter.

Mister Nitze: Es ist ein reiner Guter. Er hat auch Ahnung von Musik wenn er unsere Platte macht.

Mister Nitze: Er hat auch Ahnung von Musik wenn er unsere Platte macht.

Herr Böhme: Das ist Geschmackssache.

Björn: Der Herr Schmeling hat mal unter der Hand fallengelassen, dass ihr euch als Band weiterentwickelt habt.

Herr Böme:
Daran siehst du, dass der Schmeling aber absolut Null Ahnung hat. Wenn er wenigstens etwas Dunst hätte, würde er merken, dass das immer das selbe ist.

Herr Schmeling: Das ist gar nicht war.

Mister Nitze:
Nur mit anderen Covern.

Herr Schmeling: Das ändert sich doch oder auch die Songtitel.

Herr Böhme:
Und das bringt dich so aus der Fassung, dass du denkst, das ist etwas komplett Neues oder eine Weiterentwicklung?

Herr Schmeling: Ich versuche hinter jedem Album ein Konzept zu entdecken.

Herr Böhme:
Da bist du ja bei uns an der richtigen Adresse.

Björn: Der Herr Schmeling durfte ja auch einige Ausdünstungen aus seiner oberen Körperöffnung dazu beisteuern, wie seid ihr auf die Gäste gekommen, die ihr auf der CD habt?

Herr Böhme:
Das kann ich dir ganz genau sagen, es hatte niemand sonst Zeit. Die Telefone glühten heiß und niemand war da. Beim Herrn Schmeling war ja sowieso klar, dass der kommt.

Mister Nitze: Eine Stunde vor der Aufnahme: Wir brauchen jemanden der Chor singt, müssen wir mal den Schmeling anrufen.

Herr Schmeling: Sozialarbeiter haben auch immer Zeit.

Herr Böhme:
Eigentlich sollte ja Erika Krause kommen, aber niemand Zeit.

Mister Nitze: War nicht Fußball?

Herr Schmeling: Nein, Erika Krause war im Garten, es war Erntezeit wo ihr aufgenommen habt. Ich glaube es waren die Erdbeeren.

Björn: Wie wird die CD eigentlich heißen?

Herr Böhme:
„Moments Of Fame“.

Björn: Ihr habt dem 371 Stadtmagazin ein Interview gegeben, wo ihr sie noch „Circle Pig“ genannt habt.

Herr Böhme:
Sie sollte auch eigentlich „Circle Pig“ genannt werden.

Mister Nitze: Da hatten wir nur so ein Foto aus dem Internet.

Herr Böhme: Und da waren wir uns unsicher wegen der Covergestaltung. Jetzt passt der Name besser zum Cover.

Björn: Wie seid ihr auf diese ganze Schweinethematik gekommen, ihr habt ja auch das eine Bandlogo mit dem Schweinekopf.

Herr Böhme:
Das weiß ich gar nicht mehr.

Herr Schmeling: Mein Tipp ist, dass es keine Ähnlichkeit mit dem Aussehen der Musiker hat.

Herr Böhme:
Solche Äußerungen verbiete ich mir.

Herr Schmeling: Ich hab ja auch gesagt, es hat nichts damit zu tun.

Herr Böhme:
Herr Schmeling, du treibst hier einen negativen Keil rein, ich merk das.

Mister Nitze: Der lockt uns hier her.

Herr Böhme: Der provoziert.

Björn: Bevor das hier ausartet, hören wir einfach mal in „Moments of fame“ rein.

Herr Böhme:
Das ist ne gute Idee.

Björn: Weltexklusiv für alle, die nicht mitgewirkt haben, die nicht die CD im Presswerk geklaut haben und die nicht bei Bandworm Records die CD willkürlich veröffentlicht haben. Welchen Song möchtet ihr hören?

Herr Böhme:
Wir haben das Meisterwerk „Charlotte“ uns rausgesucht.

Björn: Einfach so oder möchtet ihr was dazu sagen?

Herr Böhme:
Spiele das doch einfach.

Song: LOUSY - „Charlotte“

Björn: Weltexklusiv im WWW und hier in Chemnitz auf 102,7 Mhz. Wer Probleme hat uns so reinzubekommen, kann auch auf unserer Homepage nachschauen, wir sind natürlich auch im Kabelnetz der Primacom eingespeist.

Herr Böhme:
Dachte ich mir doch.

Björn: Ihr macht eine Record Release Party.

Herr Böhme.
Natürlich, macht doch heutzutage jeder. Außer vielleicht SILBEREISEN. Macht der auch Rcord Release Parties, FLORIAN SILBEREISEN?

Mister Nitze: Bei jedem Lied.

Björn: Macht der Lieder? Warum macht ihr denn eine, habt ihr einfach Bock drauf?

Herr Böhme:
Wir spielen eigentlich ziemlich selten in Chemnitz und da ist das immer ein guter Anlass hier zu spielen. So oft bringen wir ja keine Platte raus, es wäre ja schlimmer wenn wir jedes Jahre eine auf den Markt schmeißen würden.

Björn: Ihr macht dann die Record Release Party am 31.10. im Jugendclub Substanz im „Blauen Haus“.

Mister Nitze:
Heinrich-Schütz-Straße

Herr Schmeling: 47 in 09130 Chemnitz.

Herr Böhme:
Herr Sozialarbeiter hat wieder gleich die Adresse parat.

Björn: Warum habt ihr euch für den Club entschieden?

Mister Nitze:
Wir haben alle Release Partys dort gemacht und es ist ein cooler kleiner Laden wo sonst fast nie Konzerte sind. Ist ja auch nur ein Jugendclub und wir kennen den Typen ganz gut, der den Laden schmeißt.

Herr Schmeling: Ich bin das nicht.

Herr Böhme:
Das ist nämlich der Karsten und den grüß ich hiermit. Hallo Karsten.

Mister Nitze: Hallo Karsten. Und die Konditionen sind ganz okay, nicht wie im AJZ oder im Bunker.

Herr Schmeling: Das AJZ tut ja alles in die politische Bewegung reinstecken und der Bunker ist zu Grauzone, das wäre dann nichts seriöses.

Mister Nitze:
Ist auch relativ klein der Laden, bei 150 – 200 Mann ist der rammelvoll.

Herr Schmeling: Bisher waren immer 300 Leute da.

Mister Nitze:
Wir grüßen auch die Brandschutzbeauftragte der Stadt Chemnitz.

Herr Schmeling: Frau Schall vom Bauordnungsamt wäre das.

Mister Nitze:
Vorsicht mit Namen.

Björn: Aber das hat nichts damit zu tun, dass du einen kurzen Weg haben möchtest nach dem Fußballspiel?

Herr Böhme:
Ist denn an dem Tag noch ein Fußballspiel?

Björn: Ja, vorher gegen Magdeburg.

Herr Böhme:
Och nee, da bleib ich daheme. Da büß ich da die Kauleiste ein.

Herr Schmeling: Überlegt euch das nochmal. Obwohl: Da kommt der Marc auch und kann vorher noch zum Fußball gehen.

Herr Böhme:
Da kann er ja zu seinem Muckelverein gehen.

Mister Nitze: Da treffen wir uns dann danach.

Herr Böhnme: Im Wald Herr Nitze, zum Pilze suchen.

Mister Nitze: Mit Bleihandschuhen.

Herr Böhme: Da pflückt es sich besser, da hat man mehr Gewicht, mehr Grip am Pilz.

Björn: Ihr habt zwei befreundete oder billige Bands eingeladen, welche?

Herr Böhme:
EASTSIDE BOYS und

Mister Nitze: die Gruppe FREEZER. EASTSIDE BOYS sind halt Kumpels von uns und wir spielen halt jedes Jahr ab und an mit denen zusammen, letztens erst wieder auf dem Endless Summer. Sie sind eigentlich aus der Sächsischen Schweiz, wohnen aber jetzt alle in Berlin und wir haben sie angesprochen ob sie Bock hätten. Freunde.
Und FREEZER war halt ne Band von mir, da hatte ich von '99 bis 2003 Schlagzeug gespielt und wir haben uns nochmal zusammengefunden für eine Reunion Show.

Herr Schmeling: Ist ja gerade aktuell sowas.

Björn: Spielst du beide Konzerte oder haben die einen Schlagzeuger für den Abend?

Mister Nitze:
Da spiele ich natürlich beide Konzerte.

Herr Böhme: Ein reines Urviech.

Mister Nitze: Da lass ich mir doch nicht die Butter vom Brot nehmen … und ich verdien natürlich doppelt Geld an dem Abend.

Herr Böhme: Schämst du dich nicht?

Björn: Am 31.10. im Jugendclub Substanz, im „Blauen Haus“.

Herr Schmeling: Im Jugendhaus, ist kein Jugendclub, JH.

Björn: Oha. Direkt neben dem Stadion.

Mister Nitze:
Vorm Praktiker Baumarkt links, stadtauswärts.

Herr Schmeling: Bei der Ede.

Herr Böhme:
Das ist aber nach dem Praktiker Baumarkt … (alle durcheinander) nee, vor dem Praktiker. Ich steh immer vor dem Edeka, deshalb bin ich ein bisschen durcheinander.

Björn: LOUSY Record Release Party zusammen mit EASTSIDE BOYS und FREEZER mit Mister Nitze am Schlagzeug, die wir jetzt hören.

Song: FREEZER - „King of the road“

Herr Schmeling: Bei FREEZER hat man auch ganz deutlich herausgehört, dass Mister Nitze auch bei einer anderen Band Schlagzeug gespielt hat.

Mister Nitze:
Halt's Maul.

Herr Schmeling: Wer es weiß, einfach mal eine Mail schreiben oder anrufen unter der Nummer, dich vergessen hab.

Mister Nitze:
Ein Konzert.

Björn: Wir können das jetzt aber mal live spontan machen, wir nehmen den Hörer nicht live rein, er muss sich nicht fürchten, aber er kann anrufen. Sobald das nächste Lied läuft, könnt ihr anrufen in Chemnitz unter der 0371 35 02 35. Ich bestimme jetzt mal, dass die Person, die weiß wo der Mister Nitze auch Schlagzeug gespielt hat, einmal freien Eintritt zur Record Release Party gewinnt.

Mister Nitze:
6€ gespart.

Herr Böhnme: Ein Wellness Wochenende mit Herrn Nitze.

Björn: Wir sagen mal, einmal freien Eintritt und wenn der Herr Nitze sehr freundlich ist, gibt er auch ein Bier aus, vielleicht, das können wir noch nicht versprechen.

Herr Schmeling: Super Band als nächstes, ein lang gehegter Wunsch vom Herrn Böhme; KLAMYDIA mit dem Titel
(alle lachen)

Herr Böhme: Herrn Schmeling sein Finnisch ist ganz miserabel.

Herr Schmeling: Ich bin da raus und hab mich jetzt mehr auf das Isländische beschränkt.

Herr Böhme:
Jedenfalls sehr schöne Punkband aus Finnland. Wunderbar.

Björn: Warum KLAMYDIA? Weil sie gut sind oder verbindet euch was mit der Band?

Herr Böhme:
Eigentlich nicht.

Herr Schmeling: Doch, jegliche Ausflüge mit der Gruppe Luise ins mit KLAMYDIA verbunden.

Mister Nitze:
Kopfschmerzen, 300 km Kopfschmerzen.

Herr Böhme: Naja, kommt. Das ist ne gute Band, das ist gute Musik. Das Highlight ist eigentlich die Sprache, die Finnen singen ja finnisch. Aber die Musik ist auch gut.

Mister Nitze: Während der Autofahrt wünschen wir uns auch mal ein Finish. (alle lachen)

Björn: Das zerreden wir jetzt nicht, ich wiederhole nochmal die Frage: Bei welcher Band hat Mister Nitze auch getrommelt? Es gibt einmal freien Eintritt zur Record Release Party.

Herr Schmeling: Also jetzt KLAMYDIA mit „Körtiseuroissa“. Oi!, sogar einmal O I drin.

Song: KLAMYDIA - „Körtiseuroissa“

Herr Schmeling: „Körtiseuroissa“

Björn: Ein Meister des Zuhörens. Die Frage läuft immer noch, es hat noch gar keiner angerufen. Wo hat Mister Nitze mal getrommelt?

Herr Böhme:
Du musst die Nummer nochmal sagen.

Björn: 0372 35 02 35

Mister Nitze:
Peinlich.

Herr Schmeling: Du bist der wilde Osten.

Mister Nitze:
Das war jetzt schon eine ganz starke Gedankenstütze.

Björn: Kommen wir mal zu was ernsthaften, aber das wäre jetzt eine doofe Überleitung zur DVD. Ihr legt der CD eine DVD bei, ausgewählte Kreise durften ja bei der DVD Premieren Feier schon mal reinschauen. Wie kamt ihr darauf noch eine DVD nach der „Memories & Calories“ zu machen, die ja über die Bandgeschichte war?

Mister Nitze:
Die erste DVD hat uns so viel Spaß gemacht, da diese vier Charaktere dazustellen und daraus ist dann ein richtiger Spielfilm geworden. Aus den Charakteren entwickelt sich dann eine schizophrene und abgefahrene Handlung. Wir hatten uns eine kleine Kamera besorgt und sind dann einfach losgezogen. Gab es eigentlich ein richtiges Drehbuch?

Herr Schmeling: Du hast es mal versucht am Anfang, du kamst mit so einem großen Buch an, wo aber nur die erste Seite beschrieben war.

Mister Nitze:
Ein paar gedankenstützen und dann haben wir losgedreht, hat unheimlich viel Spaß und unheimlich viel Arbeit gemacht. Es hat auch fast ein Jahr gedauert.

Herr Schmeling: Es sind alle vier Jahreszeiten drauf vertreten.

Mister Nitze:
Wir haben immer mal ein Wochenende gedreht.

Björn: Ihr habt halb Chemnitz als Schauspieler und Statisten dabei gehabt. Waren das alles von Freunde von euch?

Herr Böhme:
Bis vor kurzem noch.

Björn: Gab es Probleme an irgendwelchen Orten zu drehen? Vom Chemnitzer Stadtfest bis zu einer einsamen Insel und einem Flugzeug ohne zu viel zu verraten.

Mister Nitze:
Wir haben eigentlich überhaupt niemanden gefragt.

Herr Böhme: Wen willste denn fragen? Die Insel war keine Insel.

Mister Nitze: Die Insel war das Ufer der Chemnitz.

Herr Böhme: Das Flugzeug stand irgendwo.

Mister Nitze: Gaststätte am Flugzeug Cämmerswalde

Herr Böhme: Und auf dem Stadtfest kannste ja sowieso machen was de willst. Wenn willste denn da fragen? Barbara Ludwig (Chemnitzer OB, bjg)? „Guten Tag wir sind Luise, können wir hier mal auf Ihrem Stadtfest einen Film drehen?“

Björn: Damit bedanken wir uns ganz herzlich bei Frau Barbara Ludwig, dass ihr in dieser schönen Stadt filmen durftet.

Herr Böhme:
Nee, dass die überhaupt ein Stadtfest macht, das ist doch das Schöne.

Herr Schmeling: In der jetzigen schweren Zeit für die BabaLu.

Björn: Wie kamt ihr dann auf die Idee eine Release Party in diesem Haus und in zwei Räumen gleichzeitig zu machen?

Herr Böhme:
Das war nur Zufall.

Mister Nitze: Wir haben eine Location gesucht wo wir den Film zeigen können und das Jugendhaus Substanz ist da äußerst ungünstig weil genau in der Mitte von dem Raum eine Säule ist. Ich hab ja in Chemnitz einen Laden und daneben ist ein riesen Gebäude, die ehemalige SED Kreisleitung. Der Vermieter ist ganz entspannt gewesen als ich ihn gefragt hab, ob man den großen Konferenzraum mal für eine Party nutzen könnte. Es gab zwar kein Strom und kein Wasser und da haben wir dann mit ein paar Verlängerungskabeln von meinem Laden Strom rübergezogen und einfach losgelegt. 120 Stühle gab es auch und eine Stunde vorher haben wir uns überlegt, dass es noch einen großen Raum gibt und wir dort noch einen zweiten Beamer parallel hinstellen falls zu viele Leute kommen. Das war dann auch ganz gut, denn der Laden war rammelvoll, insgesamt so 300 Leute.

Herr Böhme: Aber sehr angenehme Veranstaltung. Es kommen ja auch nur angenehme Leute zu uns, da dreht ja keiner durch.

Mister Nitze: Hat auch alles gut geklappt, wir hatten ja Befürchtung, dass es Stress mit der Polizei gibt, aber es war ja eine Privatparty.

Herr Schmeling: Die waren kurz da und sind aber auch gleich wieder abgehauen.

Herr Böhme:
Die sind bloß hinten in die dunkle Ecke gefahren und haben ein bisschen gefaulenzt. Die haben das Licht ausgemacht und saßen blöde rum.

Björn: Bevor wir uns weiter verquatschen, wir haben jetzt noch eine Weltpremiere und dann nachher noch eine.

Mister Nitze:
Um Gottes Willen.

Herr Böhme: Das ist mir zu viel Input.

Björn: Nachher gibt es noch ein Lied der neuen CD, jetzt kommen wir aber zu einer Coverversion von euch.

Mister Nitze:
Wo hast du denn das Lied der neuen CD her?

Björn: Das habt ihr mitgebracht.

Mister Nitze:
Stimmt, das haben wir ja mitgebracht.

Björn: Ich könnte ja mal eben ins Internet gucken und nach der CD suchen.

Mister Nitze:
Nee, nee, nee.

Herr Schmeling: Nun kommt, der Tag ist kein Gummiband.

Björn: Dann stellen Sie es vor Herr Schmeling, Sie sagen ja die ganze Zeit nichts.

Herr Schmeling: Weltpremiere, eine Coverversion einer Band aus Australien und es ist nicht MOUTHGUARD.

Mister Nitze:
Nächste Preisfrage.

Herr Böhme: Ja, nächste Preisfrage, das ist ne gute Idee.

Björn: Nein, wir wollen den Micha da draußen am Telefon nicht zu sehr stressen.

Herr Schmeling: Wollt ihr alle umsonst reinlassen zur Party?

Herr Böhme:
Ich hätte jetzt ein bisschen Bock auf Quiz.

Herr Schmeling: Nach zehn Jahren „Wer wird Millionär?“ machen wir das jetzt auch im Radio.

Herr Böhme:
Ich hätte jetzt Bock ein wenig zu quizzen. Ist ja aber auch egal, also Herr Schmeling, weiter.

Herr Schmeling: Gruppe LOUSY mit einem Song der Gruppe AC/DC aus Australien und zwar... wie heißt das Ding gleich?

Herr Böhme:
„If you wnat blood“

Mister Nitze: Unveröffentlicht, also von uns. Das hatten wir mal für einen Knock Out Sampler aufgenommen, zu dem Sampler ist es nie gekommen und wir sind schon seit sechs Jahren nicht mehr bei Knock Out.

Herr Böhme: Der Herr Schmeling kann sich nichts merken.

Song: LOUSY - „If you want blood“

Björn: Hier werden schon wieder scherze zur Musik getrieben, die gar nicht dazu passen. Herr Schmeling ist wie immer Schuld falls ihr irgendwelche Nebengeräusche vernommen habt. Womit machen wir weiter Herr Schmeling?

Herr Schmeling: Mit guten alten Sachen. Aus persönlichen Erfahrungen weiß ich, dass die nächste Band eine Lieblingsband von 4/4 oder 1/1 der Gruppe Luise ist: YUPPICIDE. Mister Nitze, YUPPICIDE, was gibt es da zu erzählen?

Mister Nitze:
Eine der geilsten Bands überhaupt gewesen.

Björn: Die muss ja sehr toll sein wenn einem da so viel dazu einfällt.

Mister Nitze:
Was soll mir da einfallen, die gibt es halt schon ewig nicht mehr und haben ca. 1996 das letzte Mal in Chemnitz gespielt.

Herr Schmeling: Wenn nicht sogar noch eher.

Mister Nitze:
Ich hab sie das erste Mal 1992 im Conne Island in Leipzig gesehen und es war eine unheimlich geile Liveband.

Herr Böme: Es war geil, es war einfach nur geil.

Song: YUPPICIDE - „Albatross“

Mister Nitze:
Lass ruhig ein bisschen weiterlaufen, das fetzt.

Björn: Wenn du jetzt was sagen willst, dann musst du das tun, ansonsten mach ich jetzt weiter. Mir liegt jetzt nämlich eine CD vor, da steht hinten drauf: „Straight Out Of Chemnitz“.

Mister Nitze: Hab ich heute ausgekramt.

Björn: „Don't pay more than 15 Deutschmarks.“

Herr Böhme:
Genauso war das damals zu Deutschmarks Zeiten.

Herr Schmeling: In der guten alten Zeit.

Herr Böhme: Herr Schmeling, Ich seh schon ne Träne, der Euro hat dich doch auch ruiniert, gib es doch einfach mal zu.

Herr Schmeling: Ja klar, er hat uns alle ruiniert. Wenn ich da an Bolko Hoffmann zurückdenke.

Herr Böhme:
Was kennst denn du für Leute?

Björn: Bolko Hoffmann, die Pro DM Partei.

Herr Böhme:
Das war ein Kumpel von dir?

Herr Schmeling: In der SED Kreisleitung hing das doch alles aus.

Björn: Kommen wir aber mal wieder zu der Band, die ihr uns mitgebracht habt.

Herr Schmeling: Das wäre auch mal wieder eine Quizfrage.

Mister Nitze:
Nee, das wäre die Band SPERMANY.

Herr Böhme: Ein Chemnitzer Hardcore Urgestein.

Mister Nitze: Mit Hilde am Gesang.

Herr Böhme: Ich behaupte mal, das war die erste Hardcore Band aus Chemnitz oder kann man da irgendwen dagegen halten?

Mister Nitze: Vielleicht noch …

Herr Böhme:COMBAT SHOCK? Schwierig. Vielleicht waren sie auch die zweiten, aber wir lassen es dabei, SPERMANY waren großartig.

Björn: Was ist aus den Jungs geworden?

Mister Nitze:
Den einen oder anderen sieht man mal bei einem Konzert.

Björn: Jemand noch musikalisch aktiv?

Herr Böhme:
Ich weiß nicht, ob der Hilde noch was macht.

Mister Nitze: Vielleicht bei RENZLO?

Herr Böhme: RENZLO? Der spielt jetzt Klarinette. Sei es drum, wir können ja SPERMANY erstmal anhören.

Mister Nitze: Ich hab ein sehr kurzes Lied rausgesucht, aber es ist

Herr Böhme: sehr intensiv, es geht förmlich unter die Haut.

Björn: Es ist nämlich ein „Statement“.

Song: SPERMANY - „Statement“

Herr Böhme:
Großartig, oder? Danach bist du erstmal fertig.

Mister Nitze: Das muss ich erstmal sacken lassen. SPERMANY waren aber mit eine der ersten in Chemnitz.

Herr Böhme: So ungestüm ging das damals zu.

Herr Schmeling: In der guten alten Zeit damals.

Herr Böhme:
War eh alles besser, kann ich dir gleich sagen.

Mister Nitze: Sie haben nur eine CD und ein Demotape rausgebracht, das hast du, oder?

Herr Böhme:/x> Das hab ich und ich kann dir auch genau sagen, wo das ist: Wenn du bei mir in den Keller reinkommst, rechts. In einem Karton.

Mister Nitze:
Heb es mal lieber etwas besser auf.

Herr Böhme: Mach ich doch, da sind Tapes ein bisschen aussortiert.

Mister Nitze: Archivierst du?

Herr Böhme: Ja, die Tapes im Keller. Da hab ich auch noch ABSTÜZENDE BRIEFTAUBEN und so auf Kassette.

Herr Schmeling: Aber besser als neben der Box.

Björn: Wegen der Magnete. Und für die jüngeren Leute: Kassetten.

Herr Schmeling: Erklär mal was das ist.

Björn: Das ist das, wo es früher Benjamin Blümchen drauf zu hören gab. Die Jugendlichen, die jetzt 18.19. 20 sind, müssten das noch kennen.

Mister Nitze:
Bei dir vielleicht, da wo du herkommst. Bei uns hat man da andere Sachen gehört.

Björn: Ich sag ja, für die jüngeren Leute mit 18, 19, 20.

Herr Schmeling: Da muss ich gleich mal einhaken, für alle, die noch dem Tape Trader Wahn erlegen sind und alles mit Kassette bei DT64 eingeschnitten haben: Oktober AJZ Chenmnitz, Lutz Schramm vom Parocktikum gibt sich die Ehre und erzählt ein bisschen was von der guten alten zeit. Also vorbeikommen.

Herr Böhme:
Noch so ein Ewiggestriger. Die können nicht recht damit um, ne ne. So, nu kommst du.

Björn: jetzt habt ihr mich ganz aus dem Konzept gebracht. Ihr habt euren Proberaum in Chemnitz.

Mister Nitze:
Wir haben keinen Proberaum, wir haben einen Lagerraum.

(Herr Schmeling lacht.)

Da lacht er, der Sozialarbeiter vom AJZ Chemnitz. Der weiß schon warum.

Björn: Ihr seid alles Chemnitzer Urgesteine, manche sind in der Stadt geblieben, andere hat es aufs Dorf verschlagen. Hat sich bei euch nie die Frage gestellt wegzugehen aus Chemnitz?

Herr Schmeling: Vielleicht mal in eine Stadt?

Mister Nitze:
Es sind bereits drei weggegangen. Einer war schon weg und zwei gehen jetzt weg. Böhme, Adelsberg ist nicht Chemnitz.

Herr Böhme: Klar ist das Chemnitz.

Björn: Ihr wisst schon worauf ich hinaus will.

Herr Böhme:
Ich sage dir eins, wir haben hier nicht den Absprung geschafft. Wir waren zu selbstverliebt. Trantüten. Da biste hier geblieben.

Mister Nitze: Was sollen wir denn woanders hin? Warum?

Herr Böhme: Das Zeug was ich mache, das kann auch wer anders machen. Da brauchen die mich nicht und ich kann hier bleiben. Oder willst du überhaupt woanders hin Herr Nitze? Oder willst du uns loswerden? Was ist das überhaupt für eine Frage?

Björn: Dem Herrn Schmeling fällt ja auch nichts mehr ein.

Herr Schmeling: Ich liebe Chemnitz, das sag ich nur.

Mister Nitze:
Du kommst aber nicht aus Chemnitz mein Freund.

Herr Schmeling: Aber man kann doch trotzdem.

Herr Böhme:
Das der den Geschmack am Arsch hat, das wusste ich schon immer.

Björn: Ihr habt ja noch ein Lied auf der CD zum Thema Chemnitzer FC. Warum, das haben doch schon DIE ARBEITSLOSEN BAUARBEITER gemacht?

Herr Böhme und Mister Nitze:
Wer ist denn das?

Björn: Wolltet ihr das toppen?

Herr Böhme:
Ach, dass kann man doch mal machen. Es gibt auch ungefähr 12.000 Bands, die ein Lied gemacht haben über Bier. Oder über Oi! Oder über Scheiß Bullen. Darf man das sagen?

Björn: Ja, aber nicht so meinen.

Herr Böhme:
Oder über komische Polizei. Da verträgt doch auch so ein guter Fußballclub wie der Chemnitzer FC zwei Lieder.

Björn: Vor allem da ihr die Record Release Party ja auch direkt nach dem Spiel macht.

Herr Böhme:
das stimmt und vor allem sind es ja auch zwei komplett verschiedene Musikrichtungn.

Mister Nitze: Da hab ich ja jetzt auch ein bisschen Angst, das habe ich nicht gewusst mit dem Spiel.

Herr Schmeling: Dann sollen die das Spiel absagen. (mittlerweile ist es wirklich auf Sonntag verlegt worden, bjg)

Mister Nitze:
Denk ich auch, wir haben schon Plakate gemacht.

Herr Schmeling: Zeig mal her, zeig es mal dem Hörer.

Mister Nitze:
Ich halt das Plakat mal ins Mikrofon.

Herr Böhme: Schönes Plakat, sieht gut aus.

Björn: Möchtet ihr das Lied selbst vorstellen?

Herr Böhme:
Das nächste Lied ist von der neuen Platte, ein Stück über den CFC und heißt „1967“.

Song: LOUSY - „1967“

Björn: Also ich muss mal sagen, der Herr Schmeling ist ganz deutlich herauszuhören.

Herr Schmeling: Bei dem „asozialer Chemnitzer FC“ sicherlich.

Björn: Nein, ich denke hinten bei dem Jubel waren sie das. Ich muss das mal ihren Frunden stecken, die zu diesem anderen Fußballverein gehen.

Herr Schmeling: Ich war dieses Jahr mehr bei dem Schweine CFC als bei dem anderen Verein.

Björn: Wir wollen das hier jetzt nicht ausarten lassen.

Herr Böhme:
Herr Schmeling, mal ein bisschen die Contenance bewahren.

Herr Schmeling: Tschuldigung, es ist mit mir durchgegangen.

Björn: Sie haben noch eine andere Band dabei: WRETCHED ONES.

Herr Böhme:
Ach, das kommt wohl jetzt?

Björn: Es gibt Leute, die rennen zur Bier- und Raucherpause hinaus. Andere Leute kümmern sich hier um die Musik. Noch einen Satz zu WRETCHED ONES?

Herr Böhme:
Schöne Band, sehr schöne Band. Je schlechter die Menschen aussehen, umso besser ist die Musik.

Song: WRETCHED ONES – „Make it happen“

Song: NORTHSIDE KINGS - „Hustle don't stop“

Herr Böhme:
Herr Schmeling, erkannt was das war?

Herr Schmeling: NORTHSIDE KINGS, eine wahnsinnige Band.

Herr Böhme:
Herr Schmeling, großartig. Fast wie abgesprochen, aber gut erkannt.

Björn: Wir haben nicht mehr allzu viel Zeit, wir müssen uns verabschieden. Das war „Punk You Want“ heute. Das Datum habe ich gerade nicht im Kopf.

Herr Schmeling: 28.09.2009

Herr Böhme:
Der Sozialarbeiter weiß das.

Björn: Die Sendung wird am Samstag um 16 Uhr wiederholt. Sendemoderation, Redaktion und Musikredaktion hatten Björn Gieseler.

Herr Schmeling: Und der Herr Schmeling.

Björn: Und wir weißen noch auf die Record Release Party am 31.10. im Jugendhaus Substanz hin: LOUSY, EASTSIDE BOYS und FREEZER. Wer nicht bis dahin warten kann, der kann sich die Gruppe Luise am 24.10. in Dresden in der Chemiefabrik ansehen und einen Tag vorher am 23.10. in Leipzig im Conne Island zusammen mit den STREET DOGS und CIVET, beide aus Boston.

Herr Schmeling: Nein, CIVET aus Los Angeles.

Björn: Tschuldigung.

Herr Böhme:
Oh, Herr Schmeling.

Björn: Die ganze Sendung wieder versaut.

Herr Schmeling: Ist doch so, dann krieg ich wieder die Anrufe aus Leipzig von diesen Typen: Dr. Oi und W und V und wie sie sich alle nennen.

Herr Böhme:
Bleib doch ruhig.

Björn: Okay, habt ihr noch ein abschließendes Wort an die zuhörer?

Herr Böhme: Wir bedanken uns einfach mal, jetzt ist es um Zehne. Herr Nitze, noch ein Bier?

Mister Nitze: Wir freuen uns, dass niemand angerufen hat.

Herr Böhme: Wir freuen uns sehr, dass niemand angerufen hat, dass dieses Elend niemand weiß, wo du Schlagzeug spielst. Wen das August Bebel wüsste.

Mister Nitze: 6€ mehr in der Bandkasse.

Herr Böhme: Das wird ne Fettlebsche, da kauf ich mir ne fettige Wurst.

Björn: Wir verabschieden uns mit angespielten STREET DOGS und „Tobe's got a drinking problem“. Am 26.10. hören wir uns dann wieder mit dem STREET DOGS Interview.

Song: STREET DOGS - „Tobe's got a drinking problem“
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