I will kill you - die Stimmen im Kopf!


Interview mit Han Jin Oakland
Heavy Metal aus Deutschland
Hi Christoph! Danke erstmal dass du dir die Zeit nimmst, meine Fragen zu beantworten.

Also, ab damit:

1.)Du hast es mir ja schon einmal erzählt, aber ich denke, dass auffallenste an eurer Band ist, auf den ersten Blick, der Name. Wie kommt man auf Han Jin Oakland?l
In den Anfangstagen der Band konnten wir uns auf keinen passenden Namen einigen. Vorschläge gab es genügend, aber ich konnte mich mit keinem anfreunden. Zu dieser Zeit arbeitete ich in einer Firma, die andauernd mit Containerware aus Fern/Ost beliefert wurde. Und eines Tages stand wieder so ein Container auf dem Hof, diesmal mit der Aufschrift: „HAN JIN OAKLAND“. Bingo, seitdem heißt die Band so. Bedeutet gar nichts, klingt aber irgendwie cool.

2.) „I Will kill you“ klingt ja nicht gerade sehr einladend für den Käufer. Wie kommt man auf so lebensbejahende, freundliche Albentitel?!
Der Titel soll provozieren, Aufmerksamkeit erregen und zusammen mit der edlen Verpackung zum „Eye Catcher“ avancieren. Das Ganze sollte dennoch nicht „billig“ wirken, darum die eher schlichte Aufmachung, die aber gerade deshalb Interesse weckt. Inhaltlich ruft der Song keineswegs zu Mord auf, er bezieht sich auf ein Praktikum während meiner Ausbildung in der Psychiatrie. Es geht dabei um Menschen die ständig irgendwelche Stimmen in ihrem Kopf hören und extrem darunter leiden. In „I WILL KILL YOU“ geht es darum, diese Stimmen auszulöschen.

3.)Du schreibst ja, dass deine früheren Bandmitglieder mit der Zeit alle weggingen (Drogenprobleme, Umzüge, usw.). Waren also deine jetzigen Mitstreiter nicht von vorne herein im Line-Up? Welcher Grund hat dich bewogen, aus dem Projekt Han Jin Oakland die BAND Han Jin Oakland zu machen?
Bis auf den Sänger Christoph Pelzer, sind das alles neue Leute. Eigentlich hatte ich das Kapitel „HAN JIN OAKLAND“ bereits abgeschlossen, bis sich die Möglichkeit ergab, die bereits bestehenden Songs, damit sie nicht vergessen werden, in einer vernünftigen Qualität aufzunehmen. Aufgenommen wurden die Songs im „Fine – As – Studio“ von Alex Sprave, den ich über den Christoph Pelzer kennen lernte. Das war ein echter Glücksgriff, den der Junge ist tierisch fit. Er spielt nicht nur excellent Gitarre, nein, er spielt auch noch Drums und beherrscht die Studiotechnik perfekt, ohne ihn hätte ich das Album so nicht realisieren können. Als die Songs dann aufgenommen waren und das Ergebnis mehr als einfach nur zufriedenstellend ausgefallen war, stellte sich natürlich die Frage: „Was nun?“. Da kam die Idee, die CD an Plattenfirmen, Magazine, Web Pages ...zu verschicken. Und da die Rückmeldungen bis jetzt so umwerfend waren, war es nur eine Frage der Zeit, wann aus dem Projekt „HAN JIN OAKLAND“, die Band „HAN JIN OAKLAND“ wird. Voraussetzung allerdings war, das die Leute in dieser Band vom Typ her zusammen passen mußten und man auch musikalisch auf der selben Wellenlänge liegt. Und das ist hier eindeutig der Fall. Der Christoph Pelzer ist für den Gesang verantwortlich, der bereits eben erwähnte Alex Sprave bedient die Drums. Benjamin Reuters spielt die Lead Gitarre und Frank Friedrich den Bass, ich bin überwiegend für die Rhythmus Gitarre verantwortlich.


4.)Heutzutage gibt es, gerade im Metal, ja leider das furchtbare Schubladendenken. Ich habe euch einfach als Heavy Metal tituliert, jedoch würde mich interessieren wie du eure Musik nennen würdest.
Ist schon ok, das du unsere Musik als „Heavy Metal“ bezeichnest. Ich finde dieses ganze Schubladen denken ebenfalls sehr nervig. Ruck zuck bist du in einer solchen Schublade und es ist schwer da wieder heraus zu kommen. Teilweise sind die Bands das aber auch selber Schuld, da sie sich von Beginn an auf einen bestimmten Stil limitieren. Gerade „Newcomer“ haben doch die Chance auf ihrem ersten Album mit einer Sound und Songvielfalt zu glänzen um eben nicht in eine solche Schublade gesteckt zu werden. Dennoch sollte natürlich schon eine gewisse Linie erkennbar sein und das ist uns auf „I WILL KILL YOU“ auch ganz gut gelungen. Um aber noch einmal zum Anfang deiner Frage zu gelangen, ich würde unsere Musik schlicht als „Heavy Rock“ betiteln.

5.)Dein erklärtes Ziel ist ja, einen „fuckin’ record Deal“ zu erhalten. Wie sieht es denn derzeitig aus, haben nach den umwerfenden Reviews schon die Labels mit dem großen Geld gewunken?
In der Tat hat man schon mit dem großen Geld gewunken, die Summe war gar sehr verlockend. Jedoch war man nur an den Songs interessiert. Hätte ich sie verkauft, hätte ich auch somit die Rechte an den Songs verloren. Verdammt, „HAN JIN OAKLAND“ ist mein Baby und das wird nicht verkauft!!! Ansonsten hat es schon reges Interesse seitens der Label gegeben, aber die mir angebotenen Verträge konnte ich so nicht unterschreiben. Ich würde die Verträge, ohne jemandem Nahe treten zu wollen, als Knebelverträge bezeichnen. Man soll sich möglichst lange an eine Firma binden und das auch noch mit möglichst wenig Geld. Ich verstehe die Labels absolut nicht, heulen stängig rum das sie wenig verkaufen und somit verdienen, sind aber nicht dazu in der Lage eine Band zu fördern und richtig aufzubauen. Lieber investieren sie in zig „Nullen“ (Bands), werfen deren Produkte auf den eh schon überfüllten Markt um vielleicht ein, zwei Euro zu verdienen, während die Bands leer ausgehen. So etwas ärgert mich, wenn das hier irgendwelche Labelheinis lesen, ich sag euch: „Nehmt mich und ich mach euch reich!!!“

6.)Apropos Reviews: Wie waren die Resonanzen derweil? Mich würde auch mal Interessieren, wie viele Platten ihr losgeworden seit; ich habe gelesen, dass ihr sogar nach Schweden vertackert habt!
Die Resonanzen waren und sind der absolute Hammer, in jedem wichtigen Magazin stand ein mehr als nur wohlwollendes Review und auch auf den „Metal Pages“ im Web geht so richtig die Post ab. Ist schon cool wenn man ließt: HAN JIN OAKLAND 10 von 10 Punkten. Das Web bietet unheimlich viele Möglichkeiten, gerade für „Newcomer“, sich in der „Szene“ einen Namen zu machen. Klar, das ist natürlich auch mit einer Menge Arbeit verbunden, aber es lohnt sich. Wie du bereits erwähnt hast kamen sogar Bestellungen aus Schweden. Aber nicht nur das, es gab bereits „Airplay“ in den USA und Argentinien und weitere Bestellungen zb. aus Griechenland, Bosnien&Herzegovina...Hammer!!! Bis jetzt haben wir etwas über 900 Stück von „I WILL KILL YOU“ verkauft und ich denke das ist für ein „Demo“ schon ok. Außerdem bieten ja diverse „Web – Pages“ (ihr ja auch) einige unserer Songs zum Download an, was ich persönlich klasse finde. Wir haben „I WILL KILL YOU“ in einer Auflage von 1000 Stück hergestellt und wenn die vergriffen ist, wird es keine Neuauflage mehr geben. Wer weiß, vielleicht hat man hier für den Spottpreis von 3,- Euro, ein richtiges Schnäppchen ergattert, welches später auf ebay richtig Kohle bringt, ha, ha...

7.)Die Musik von euch habe ich ja in meinem Review ausführlichst besprochen. Wie siehst du denn eure Zukunft auf dem großen Musikbiz-Markt? Für das große Geld ist eure Musik sicherlich nicht poppig genug, oder meinst du mit HJO auch so auf dem Musikmarkt zu bestehen?
Wie bereits erwähnt ist das „A“ und „O“ der richtige Vertrag mit der richtigen Firma. Du mußt, um als Band auf dem Markt zu bestehen, vernünftig aufgebaut werden. Da spielt die Veröffentlichungspolitik mit der dazugehörigen Promotion eine verdammt wichtige Rolle. Es stellt sich die Frage wie und mit wem schicke ich die Band auf Tour, du mußt in den Magazinen auftauchen, man muß etwas über die Band lesen können...es sind zig Sachen zu klären, zu planen...Und ich denke wenn man vernünftige Voraussetzungen und einen guten Partner hat, dann kann man einiges erreichen. Nicht von heute auf morgen und es ist sicher harte Arbeit, aber ich bin mir sicher, das es funktionieren würde. Wieviel Schrott wird ständig auf den Markt geworfen, da schüttel ich ständig mit dem Kopf. Wenn ich die Alben so mancher Bands auch sogenannten großen Bands höre, dann sind da ein, zwei „Highlights“ zu hören und der Rest geht baden. Meine Herren, das kann es doch nicht sein. Hör dir unser Album, unsere Songs an, da knallt jedes Stück. Jeder Song hat seine eigene Linie, sprengt aber dennoch nicht den Rahmen und alle haben einen verdammt hohen Wiedererkennungswert und das ist genial. Gut, vielleicht sind wir nicht „poppig“ genug und ich weiß auch was du damit meinst, dennoch denke ich, das die Band mit einer vernünftigen Firma im Rücken eine gute Chance hat und die sie dann auch definitiv nutzen wird!!! Ja, ich denke das wir mit „HAN JIN OAKLAND“ auf dem Markt überleben würden.


8.)Nachdem wir über die Band und die Musik gesprochen haben, etwas zu deiner Person! Wie lange machst du denn schon Musik? Was sind denn so deine Idole und bist du vielleicht dem einen oder anderen aufmerksamen Hörer auf einer anderen Platte einer anderen Band begegnet?
Ich mache schon sehr lange Musik, bin aber bisher noch auf keinem anderen Album zu hören. Das liegt daran, das ich bisher immer nur in einer Cover Band gespielt habe. Die eigenen Projekte hatten leider nie allzu lange Bestand. An das Gitarre spielen bin ich durch meinen großen Bruder gekommen, der mich übrigens auch mit der harten Rockmusik verseucht hat. Angefangen hab ich damals mit den „Sex Pistols“, die meinen damaligen Favoriten (Achtung jetzt kommt‘s) „Daddy Cool“ von „Boney M“ für immer vom Plattenteller verbannten. So richtig infiziert wurde ich aber erst durch AC/DC, die mit ihrem Album „Let there be rock“ ein absolutes Hammerteil veröffentlichten. Idole?! Ganz klar AC/DC und vor allem Angus Young, meine Fresse hatten und haben die immer noch eine Energie. Die „Stiff Upper Lip Tour“ incl. der Open Airs war der Hammer, die rocken echt alles in Grund und Boden. Zakk Wylde ist ebenfalls klasse, Metallica sind hier auch noch zu erwähnen.

9.)Angenommen, mit HJO wird’s doch nix mit dem Vertrag (was ich nicht hoffe!): Was wirst du machen? Eine neue Band, ein neues Album, oder wird Herr Jungen eine Viehzucht in Bad Kleinburghausen eröffnen und der Musikwelt den Rücken zukehren?
Eine Viehzucht in Bad Kleinburghausen hört sich nicht schlecht an, aber dann auch mit einer richtig versauten Magd...Nee, Scherz beiseite, natürlich werde ich weiter Musik machen. Wenn es mit „HJO“ nichts geben sollte und die Band sich dann eines Tages sang und klanglos auflöst, dann würde ich bestimmt wieder anfangen zu covern und die ganze Sache nicht mehr ganz so professionell angehen.
Wär bestimmt geil mit den richtigen Leuten Songs von AC/DC; Mötley Crüe und Co zu rocken. Aber das wäre erst etwas für später, denn jetzt rocken „HAN JIN OAKLAND“

10.)Wie bei jedem Interview bedanke ich mich sehr herzlich für deine Zeit und wünsche dir viel Erfolg bei der Suche nach einem geeignetem Label. An dieser Stelle kannst du gerne noch deine abschließenden weisen Worte zum Besten geben!
Ich bedanke mich bei dir, das du mir die Möglichkeit für dieses Interview gegeben hast und die Band auf deiner Seite vorgestellt hast. Ich hoffe das das Interview von möglichst vielen Leuten gelesen wird, die dann wieder möglichst ebenso vielen Leuten Bescheid geben, die dann wieder möglichst alle meine Alben kaufen werden, sodaß ich das nächste Interview mit dir von den Bahamas aus führen kann...

Let there be rock
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