Die Apokalyptischen Reiter Týr Hämatom
Die Apokalyptischen Reiter, Týr, Hämatom
Karlsruhe, Substage
14.09.2006
14.09.2006
Riders on the Storm Tour
Am 14.09.2006 zog etwas in den Karlsruher Untergrund ein, das in informierten Kreisen unter dem Namen Reitermania bekannt ist und sich vor allem durch akuten Flüssigkeitsverlust infolge massiven Bewegungsdranges auszeichnet. Und als wäre das noch nicht genug, zog den Reitern die Vorhut Hämatom und Tyr unauffällig voraus, um das Substage schon einmal standesgemäss vorzuheizen.
Eröffnen durften den Abend Hämatom, die vor allem durch ihr Auftreten auffielen. Die naheliegende Befürchtung, dass hier gleich in bester Slipknot-Manier gerockt wird, erfüllte sich zum Glück jedoch nicht. Mächtig auf die Zwölf gab es allerdings trotzdem. Mit ihrem Mix aus deutschen Texten, deren Vorlagen auch gerne mal Volks- und Kinderlieder sowie alte Märchen sind, und knallhartem, gar krankem Sound, ließen sie das Publikum im Substage so langsam wach werden. Im Ohr geblieben ist mir hier vor allem der Track "Schmerz“, der für mich auch eindeutig das Highlight von Hämatom war.
Abwechslung schien an diesem Abend groß geschrieben zu werden: Nicht nur, dass den Apokalyptischen Reitern selbst Genre-Schubladen unbekannt sind, zusätzlich gab es auch bei den Supportern eine bunte Mischung auf die Ohren. So betraten dann nach den verrückten Anonymen von Hämatom Týr von den Färöern die Bühne und es war unschwer zu erkennen, was nun auf die Menge losgelassen werden würde: Von Bandname über Outfit bis hin zu Thor's liebsten Werkzeugen deutete alles auf Viking Metal hin, sehr guten obendrein. Das wussten im Verlauf der Darbietung auch die Anwesenden zu schätzen, die nach einigen Einspielminuten ordentlich mitgingen, während so manch große Hymne auf sie losgelassen wurde.
Allerdings sollte all dies nur ein kleiner Vorgeschmack auf das sein, was nun folgte - der Wahnsinn ging erst richtig los.
Geleitet von tosendem Applaus und einem musikalischem Intro betraten Die Apokalyptischen Reiter die Bühne und legten diese zugleich in Schutt und Asche. Jedoch nicht mit purer Zerstörungswut, nein, sie zerlegten das Substage mit reiner Spielfreude und einem Enthusiasmus, der das Publikum umgehend zu Bewegungsorgien und diversen Crowdsurf-Einlagen anregte.
Aber auch die Reiter selbst standen ihren Fans in nichts nach - vor allem Fuchs war mal wieder nicht zu bremsen und fegte über die Bühne wie kein anderer, während der arme Dr. Pest den Grossteil der Show in einem Käfig verbrachte. Allerdings nehme ich nicht an, dass es ihm dort so schlecht ging, immerhin hatte er nach ein paar Songs zwei Gespielinnen bei sich, um die ihn wohl so einige beneideten.
So nahm die Revolution mit Friedensbekundung ihren Lauf, die Soldaten folgten dem Weg der rückwärtigen Sonne, über Terra Nola, und bis hin zur Mongolei, wo sie sich schliesslich noch mit Dschinghis Khan anlegen durften.
Ein wirklich gelungener Abend, der hier seinen würdigen Abschluss fand.
Bericht & Fotos: Michael Gebhardt
Die kompletten Fotoserien findet ihr hier.
Am 14.09.2006 zog etwas in den Karlsruher Untergrund ein, das in informierten Kreisen unter dem Namen Reitermania bekannt ist und sich vor allem durch akuten Flüssigkeitsverlust infolge massiven Bewegungsdranges auszeichnet. Und als wäre das noch nicht genug, zog den Reitern die Vorhut Hämatom und Tyr unauffällig voraus, um das Substage schon einmal standesgemäss vorzuheizen.
Eröffnen durften den Abend Hämatom, die vor allem durch ihr Auftreten auffielen. Die naheliegende Befürchtung, dass hier gleich in bester Slipknot-Manier gerockt wird, erfüllte sich zum Glück jedoch nicht. Mächtig auf die Zwölf gab es allerdings trotzdem. Mit ihrem Mix aus deutschen Texten, deren Vorlagen auch gerne mal Volks- und Kinderlieder sowie alte Märchen sind, und knallhartem, gar krankem Sound, ließen sie das Publikum im Substage so langsam wach werden. Im Ohr geblieben ist mir hier vor allem der Track "Schmerz“, der für mich auch eindeutig das Highlight von Hämatom war.
Abwechslung schien an diesem Abend groß geschrieben zu werden: Nicht nur, dass den Apokalyptischen Reitern selbst Genre-Schubladen unbekannt sind, zusätzlich gab es auch bei den Supportern eine bunte Mischung auf die Ohren. So betraten dann nach den verrückten Anonymen von Hämatom Týr von den Färöern die Bühne und es war unschwer zu erkennen, was nun auf die Menge losgelassen werden würde: Von Bandname über Outfit bis hin zu Thor's liebsten Werkzeugen deutete alles auf Viking Metal hin, sehr guten obendrein. Das wussten im Verlauf der Darbietung auch die Anwesenden zu schätzen, die nach einigen Einspielminuten ordentlich mitgingen, während so manch große Hymne auf sie losgelassen wurde.
Allerdings sollte all dies nur ein kleiner Vorgeschmack auf das sein, was nun folgte - der Wahnsinn ging erst richtig los.
Geleitet von tosendem Applaus und einem musikalischem Intro betraten Die Apokalyptischen Reiter die Bühne und legten diese zugleich in Schutt und Asche. Jedoch nicht mit purer Zerstörungswut, nein, sie zerlegten das Substage mit reiner Spielfreude und einem Enthusiasmus, der das Publikum umgehend zu Bewegungsorgien und diversen Crowdsurf-Einlagen anregte.
Aber auch die Reiter selbst standen ihren Fans in nichts nach - vor allem Fuchs war mal wieder nicht zu bremsen und fegte über die Bühne wie kein anderer, während der arme Dr. Pest den Grossteil der Show in einem Käfig verbrachte. Allerdings nehme ich nicht an, dass es ihm dort so schlecht ging, immerhin hatte er nach ein paar Songs zwei Gespielinnen bei sich, um die ihn wohl so einige beneideten.
So nahm die Revolution mit Friedensbekundung ihren Lauf, die Soldaten folgten dem Weg der rückwärtigen Sonne, über Terra Nola, und bis hin zur Mongolei, wo sie sich schliesslich noch mit Dschinghis Khan anlegen durften.
Ein wirklich gelungener Abend, der hier seinen würdigen Abschluss fand.
Bericht & Fotos: Michael Gebhardt
Die kompletten Fotoserien findet ihr hier.