Lay Down Rotten Unsoul Damned Division

Lay Down Rotten, Unsoul, Damned Division

Lay Down RottenUnsoul
Halle/Saale, Rockstation
01.12.2006
Freitag, 1.12.2006 und das Glühweintrinken macht bei 14°C im Schatten keinen Spaß? Na dann, nichts wie auf in die Rockstation, die zum Konzert geladen hat; bei ansprechender musikalischer Untermalung macht dann auch das Trinken wieder Freude.
Bleibt nur noch die Frage: Wer spielt eigentlich? Lay Down Rotten stehen als Headliner fest, aber die Homepage der Rockstation ist eine einzige Katastrophe und gibt quasi keine weiteren Informationen preis. Gleich am Einlass wird uns mitgeteilt, dass Harmony Dies nicht spielen werden, dafür aber Unsoul aus Berlin als Ersatz rangekarrt wurden und Damned Division diesen illustren Abend eröffnen werden.
Wir schlagen uns erstmal zur Theke durch, schließlich ist es hier ja Mode, dass zwar 21 Uhr Beginn sein soll, man sich aber mindestens bis 22.30 Uhr die Beine in den Bauch steht und einfach mal so rumguckt. Also gucken wir einfach mal so rum und werden gegen 23 Uhr schliesslich erlöst...

Von DAMNED DIVISION habe ich bis jetzt noch nie was gehört und innerlich ärgere ich mich ein wenig darüber, denn diese Band trifft genau meinen Geschmack: Unterirdische Stimmlage mit ordentlich Gerumpelkrach unterlegt.
Daß man mit einem Mutant aus Trash und guter alter Floridaschule erwiesenermaßen auch noch den Toten das Hirn aus den Ohren holt ist bekannt, aber die Jungs plus Mädels machen aus ihren Vorlieben keinen Hehl und so wirkt die ganze Darbietung durchweg interessant. Der Schlagzeuger knüppelt fröhlich alles an die Wand, was auf zwei Beinen nicht mehr stehen kann, Sänger Roman wütet verbal die vereinzelten Hanseln vor der Bühne in den Boden, und gäbe es den Sicherheitsabstand von 4 Metern vor der Bühne nicht, dann wären sie jetzt futsch. Auch wenn hier das Rad nicht neu erfunden wird, haben DAMNED DIVISION heute abend in jeder Hinsicht überzeugt.

Nach diesem schmackhaften Opener stehen UNSOUL aus Berlin auf dem Plan und von den Jungens hat man ja schon so einiges Gutes gehört. Ich sag nur: Experimentelle Mischung aus Death- und Prog-Elementen mit einem Schuss verschiedenster Keyboardsounds. Gut, soweit heute abend zur Theorie. Ganz praktisch sieht es so aus, dass die Jungs ein wenig an der mageren Menge vorbeizuspielen scheinen und auch ich kann nur sagen, dass die Darbietung seltsam „unauffällig“ war. Lediglich der unermüdlich agierende Konstantin an den Tasten sticht ins Auge und weiß an diesem Abend mit seinen musikalischen Fähigkeiten zu überzeugen.
Vielleicht ist dieser Eindruck aber auch dem Exotentum der Berliner geschuldet, die sich hier zwischen zwei sehr straighten Kapellen wiederfinden - ich werde mir „Welcome to Annexia“ wohl einfach nochmal in den heimischen vier Wänden zu Gemüte führen.

Beim Blick auf die Uhr bekommen wir dann langsam aber sicher Wackelpupillen: Es ist mittlerweile 1 Uhr und gerade mal die 2. Band vorbei. Da diesen Gedankengang wohl auch andere Gäste verfolgt, lichtet sich das lichte Publikum noch ein wenig mehr, während sich die, die übrig bleiben, vor der Bühne sammeln und auf LAY DOWN ROTTEN warten.
Denen ist mit ihrem neuen Album „Breeding Insanity“ wieder ein absoluter Brecher gelungen, aber erfreulicherweise kommen heute abend auch die Knaller der anderen Alben nicht zu kurz und so kann die haarige Meute in einem hervorragenden Potpourri des Schaffens der Band schwelgen. Songs wie „Beautiful Brutality“, „Murder Instinct“ oder „The Antidote“ drängen folglich den schon begonnenen Halbschlaf zurück und bald darauf bildet sich auch ein Minimoshpit(chen) vor der Bühne.
Leider hält der Zustand nicht lange an, denn gegen 1.30 Uhr entschließt sich die Hälfte der Zurückgeblieben zum Rückzug. Eigentlich schade, aber die Jungs um Daniel Jakobi (dessen Gesangsleistung immer wieder begeistern kann) und Jost Kleinert lassen sich davon nicht aus dem Konzept bringen und spielen ihren Stiefel weiter, inklusive amüsanter Megaposen vom kleinen Gitarristen Daniel Benner. Gegen 2 Uhr ist der Zauber leider schon vorbei und auch wir rüsten zum Heimmarsch.

Auch wenn man an diesem Abend das Gefühl hatte, dass es in der Rockstation ein wenig an Überblick fehlte, war es dennoch recht amüsant und ein dickes Dankeschön geht an die Bands, die sich nicht zu schade waren, vor rund 50 Mann zu spielen.
Bis zu nächsten Mal, dann bitte etwas straffer und vor allem zahlreicher.


Bericht: Kirstin S.
Fotos: Veit Kuhrmann (Cheerz & Danke!)

www.damned-division.de
www.unsoul.de
www.laydownrotten.com
www.rockstation-halle.com

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