Obscura Agonize & Infernal Torture

Obscura, Agonize & Infernal Torture

Infernal TortureObscura
Leipzig, Hellraiser
22.09.2007
Heute Abend haben sich einige ins schmucke Hellraiser-Darkland eingefunden, um einfach neue und gute Klänge lauschen zu können. Dabei kommen Nachwuchshoffnungen genauso zum Zuge wie schon altgediente Hasen.

Den Anfang machen die sächsischen INFERNAL TORTURE, die mit neuem Album im Gepäck, starken Songs und genialen Ansagen die Fans neugierig machen. "Diese Woche hod unser Bossisd beschlossn, de Bänd zu verlossn. Mochd nischd. Es gähd waidr!", so umreißt der Frontmann den etwas drucklosen Sound, den Drummer Mario aber wieder wettmacht. Mit einer Drum-Technik, die Gene Hoglan alle Ehre macht, ja blass aussehen lässt, knallt die Band aus Markneukirchen einen starken Deathblackmetal-Song nach den anderen in die schaufreudige Meute. Ab und zu teilen sich beide Gitarristen den Gesang, so dass neben des superschnellen Propellerhead-Drummings, verschiedenen Tempi und zahllosen Riffs auch eine klar unterscheidbare Songmenge entsteht, die Lust auf mehr macht. "Moschn" war dann zum Schluss angesagt, als einige aufgewärmt genug waren sich der fabelhaften Musik zu öffnen. Auf jeden Fall war das ein klasse Auftritt, der alles ausreizt, was die drei Jungs zu bieten haben. Gute Musik, technische Brillanz und starke Songs.

Eine weitere Überraschung ist auch die bosnische Band AGONIZE, die mit ihrem professionellen Auftritt, ebenso starken Songs und zügigem Takt sehr neugierig auf ihre Veröffentlichungen macht. Der Mix aus Thrash und Deathmetal ist sauber vorgetragen, löst Zugaberufe aus sowie reichhaltigen Applaus. Vor allem der sympathische und kleine Frontmann Adrian kann die Fans für sich gewinnen. Nicht zuletzt weil er wie ein stimmlicher Bruder von Chuck Schuldiner (R.I.P.) klingt. Für mich war dieser Gig ganz klar das Highlight neben INFERNAL TORTURE.

"Warum seid ihr alle bei dieser Sch***e hier, wenn GORILLA MONSOON im Helheim für umsonst spielen?", lautet die Ansage des OBSCURA-Frontmanns. Weil alle Anwesenden bleihaltige Stahlmantelgeschosse in Form von formvollendetem Deathmetal mögen. Basta, und nicht anders. So ballern die Jungs erstklassige Tracks in die bangfreudige Meute. Doch durch den fehlenden zweiten Gitarristen klingt alles etwas unausgeglichen und nicht sehr überzeugend. Und da kann ein Konzentrationsmangel schon eintreten. Aber die Band lässt sich nicht beirren und legt im Zugabenteil einen brandneuen Track nach, der auch mit einer Gitarre erstklassig ist und Hoffnung auf das nächste Album macht.

So können alle beruhigt in die Heia fallen, ohne darüber nachdenken zu müssen, ob und wieviel Geld für erstklassige Bands ausgegeben werden muss. An dieser Stelle möchte ich auch meinen langjährigen Kumpel Roberto Stephan danken, der dieses Konzert komplett bebildert hat und auch sonst ein feiner Kerl ist.

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