Dritte Wahl Die Skeptiker & Alarmsignal

Dritte Wahl, Die Skeptiker & Alarmsignal

Die SkeptikerDritte Wahl
Hannover, Indiego Glocksee
28.12.2007
Wo gibt es noch so was, zwei bekannte Bands und eine lokale Vorgruppe für 7€ Eintritt und T-Shirts für nen Zehner? Fairness war an dem Abend angesagt, komisch allerdings, dass der Einlass erst ab 18 Jahren war.

Celle war mir bisher nur durch seinen Kräuterschnaps Ratzeputz und sein Gefängnis mit der angeblich höchsten Ausbrecherrate in Deutschland bekannt. Aber die Kleinstadt in Niedersachsen hat sogar mit ALARMSIGNAL eine Punkband hervorgebracht, die bereits über ein paar Veröffentlichung verfügt und nicht nur den mitgebrachten Punks aus Celle zu gefallen weiß. Der relativ eingängige deutsche Punk fiel besonders dadurch auf, dass alle vier Bandmitglieder singen, so blieben selbst die Raucher da um sich ALARMSIGNAL anzuschauen.

Für den älteren Teil des Publikums waren dann DIE SKEPTIKER der heimliche Headliner des Abends und sie sollten auch niemanden enttäuschen. Eine komplette Stunde präsentierten die Berliner v.a. die Songs, die auch auf der aktuellen Veröffentlichung "Dada in Berlin“ neu eingespielt worden sind. Begonnen hat man mit "Deutschland halt’s Maul“ und geendet mit "Straßenkampf“, welches doppelt gespielt worden ist. Davon, dass Sänger Eugen krank war, merkte man nichts und nur Gitarrist Tom stahl ihm durch seine Posen und seine Anfeuerungsrufe die Show.

Dank des Rauchverbotes wurde es mit dem letzten Ton der SKEPTIKER schlagartig leer, die Sucht zieht nach draußen und erst nach ein oder zwei Liedern von DRITTE WAHL wurde es wieder voller.
Für Überraschungen im Liveset sind die Rostocker von DRITTE WAHL immer gut und so stiegen sie auch mit "Ich hab da diesen Tick“ von ihrer aktuellen "Singles“ CD ein und die Lieder von "Fortschritt“ wurden um einiges schneller gespielt. Viel muss man eigentlich nicht mehr über ein Konzert von DRITTE WAHL sagen, bei dieser Liedauswahl in der Hinterhand und der Motivation dieser sympathischen Band, können die Konzerte auch fast nicht schlecht werden. Und so gingen auch die 90 Minuten in Hannover wie im Flug vorbei, es wurde getanzt, gesungen, Bier getrunken, halt alles was zu einem schönen Konzert dazugehört.

Der einzige Minuspunkt des Abends war, dass sofort nach Ende des Konzertes die Disco im unteren Teil des Indiego Glocksee nach oben ausgedehnt wurde und sich die ersten zugedröhnten Aggro-Hip Hopper oben aggressiv und lautstark breit machten. Aber dadurch wird einem die eigene Szene nur noch sympathischer.
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