Fleshcrawl Total Devastation & Draist Avagnon

Fleshcrawl, Total Devastation & Draist Avagnon

FleshcrawlTotal Devastation
Leipzig, Moritzbastei
07.03.2008
Heute Abend trifft sich die Metalcommunity wieder in der Moritzbastei um sich v.a. FLESHCRAWL zu geben, die 2007 mit "Structures Of Death" ein neues Album veröffentlicht haben, das natürlich jetzt nicht mehr ganz so taufrisch ist. Doch zuvor müssen sich die Fans zwei Bands lang gedulden. Mal fällt es leicht, mal fällt es nicht leicht.

Der Spaßfaktor steigt natürlich als DRAIST AVAGNON die schmale Bühne betreten. Mit Kansy als Sänger bewaffnet feuert die Band für alle Kenntnisreichen die all bekannten Gassenhauer ins schmale Auditorium. Mit Sprüchen wie "Los ! Kommt nach vorn ! Bängen !", "Bier alle ? Neues holen !" versucht der Kansy das unterkühlte Publikum aufzumuntern, schafft aber nur sechs Leute zum Mitbangen zu bewegen und den anderen ein toleriertes Applaudieren abzuringen. Für die einen ist dieser Gig ein unterhaltsamer Auftritt ohne musikalische Höhepunkte, für die anderen notwendiges Übel.

TOTAL DEVASTATION ist schon ein anderes Kaliber. Völlig akzentlos und viel zu laut scheppert das überdimensioniert aufgeblähte Hardcore-Kanu durch die Veranstaltungstonne, so dass man unweigerlich in weniger laute Gefilde umziehen muss. Die beiden (gewiss keine Entertainer und sich ihrer Sache ziemlich unsicheren) Frontshouter haben merklich die identische Stimmlage, so dass sich zumindest bei mir die Frage stellt, warum die Band zwei Sänger braucht. Möglicherweise zieht die Band in anderen Locations und Events mehr Leute an, aber heute war definitiv nicht das geeignete Publikum da. An diesem Abend war TOTAL DEVASTATION absolut fehl platziert. (dt)

Wegen FLESHCRAWL hingegen hat sich der Großteil der Anwesenden ins finstere Gemäuer gewagt, so dass die Stimmung wieder einen ungemeinen Schub bekommt. Selbst eingefleischte Ikea-Hasser können sich dem Sog der geistigen Wahlschweden nicht entziehen. Niemanden interessiert es, wann ein Song beendet ist und der nächste beginnt. Die Lyrics sind seit je her austauschbar und wirkliche musikalische Weiterentwicklung oder gar Originalität assoziert auch kaum jemand mit den Fleischkrabblern. Der reine Spaß steht im Vordergrund, und davon liefern die Old School Todesfreunde jede Menge am Stück. Wenn Grunzer Sven das Mikro malträtiert und seine Kollegen die metallenen Sägebretter zum Schwingen bringen, bleibt kaum ein Auge trocken, und selbst Achseln sehnen sich ebenso nach Deodorant wie empfindliche Nasen nach der Aufhebung des Rauchverbots. (cr)

Fotos von Christian

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