Grand Magus & Burden

Grand Magus & Burden

BurdenGrand Magus
Köln, Underground
09.04.2010
Zum Abschluss von zwei langen Tagen voller Interviews mit der wissbegierigen Metalpresse zum im Sommer erscheinenden neuen Album laden Roadrunner & GRAND MAGUS zu einer kleinen Livevorstellung im Kölner Underground, bei der die Band viele der neuen Lieder live spielt, zum ersten Mal überhaupt. Die aus diesem Anlass angefertigten „Hammer Of Cologne“ Shirts mit aufgedruckter Setlist finden denn auch reißenden Absatz in der illustren Runde, die sich gefühlt zu mehr als 50% aus Kollegen der schreibenden und filmenden Zunft zusammensetzt. „Woher kommt mir denn der / die jetzt nochmal bekannt vor?“ ist dementsprechend eine nicht ganz seltene Überlegung an diesem Abend.

Der Appetitanreger sind BURDEN, die zur Zeit im Studio ihr Debütalbum einspielen und eine kurze Pause eingelegt haben, um sich heute Abend zu präsentieren. Das gelingt den fünf sympathischen Herren ausgesprochen gut. Der erdige, verschleppende und leicht in Stonergefilde schielende Metal wird herzerfrischend offen vorgetragen, was sich weniger auf die zwei den freien Oberkörper präsentierenden Mitglieder als die netten Ansagen von Fronter Thorsten und überhaupt das konzentrierte doch ungekünstelte & natürliche Aufspielen der gesamten Band bezieht. Das ruhige Tempo und der ausladende Groove, die beide nicht unbedingt die wildeste Party auslösen sollen, kommen der mutmaßlichen Unvertrautheit sehr vieler Anwesender mit der Band entgegen. Bei der sehr warmen und ausdrucksstarken Stimme von Thorsten kommt man trotz der ein bisschen schwermütig klingenden Musik gar ein bisschen ins Schwelgen. Sehr schöner Einstand und auch gut abgestimmt zum Hauptact.

Als GRAND MAGUS ins Set starten ist dann Schluss mit jedem Ansatz von Träumen, denn es wird vom Feinsten aufgetragen. Nach dem Opener von „Wolf's Return“ („Kingslayer“) sorgt das erste Highlight, „When The Oar Strikes The Water“ (Opener von „Iron Will“), für weit aufgerissene Ohren allerorten, und die Band hat auch durch den großen Zuspruch und die fühlbar erwartungsschwangere aber gutmütige Stimmung im Publikum die größte Nervosität abgelegt. Los geht’s mit dem 3. Albumopener in Folge, „I, The Jury“. Die etwas dynamischere Ausrichtung des neuen Albums lässt die Menge zumindest etwas in Wallung kommen, wobei vor allem die Journaille leicht zu erkennen ist, weil sie „Hammer Of The North“ bereits gehört hat und sich nicht erst auf die Lieder einstellen muss. Die Triozusammensetzung lässt jeden der drei Musiker klanglich so gut zur Geltung kommen, so dass man etwas ins Grübeln kommt darüber, warum so viele Bands auf zwei Gitarristen setzen, wo es doch offenbar gar nicht nötig ist, wenn die Musik so voller Herz und Feuer steckt wie bei GRAND MAGUS. Und der stolz pumpende Bass von Fox würde dann auch auf jeden Fall eine geringere Rolle spielen.
Die Stimmung auf wie vor der Bühne ist prächtig und mit der Zeit fühlt die Band sich immer wohler und das Grinsen wird mit jedem Erkenntnisbaustein, dass die neuen Lieder live fantastisch klingen und wirken, breiter. Aus meiner Sicht ist der Auftritt ein einziger erhabener und majestätischer Triumphzug, der beweist, dass nicht überwältigend viele Ideen, sondern ein einziges prägnantes Riff oft die bessere Musik hervorbringen. Als in der Zugabe mit jedem Anwesenden bekannten Liedern das ganze Publikum wieder im gleichen Boot sitzt, zeigen die strahlenden Gesichter im Publikum, dass ich mit diesem Empfinden nicht alleine dastehe, und das obermächtige „Iron Will“ lädt ein letztes Mal zum Fäuste recken. Meine Herren, es war mir eine große Freude!

Starke BURDEN, großartige GRAND MAGUS, herausragendes Konzert!


Setlist BURDEN:
The Slug, The Drag, The Misery
Man Of No Account
The Fool
Done With Denial
Process
Bless The Broken

Setlist GRAND MAGUS:
Kingslayer
When The Oar Strikes The Water
I, The Jury
Mountains Be My Throne
Hammer Of The North
The Lord Of Lies
Silver Into Steel
At Midnight They'll Get Wise
Northern Star
Ravens Guide Our Way
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The Shadow Knows
Wolf's Return
Iron Will
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