Flowers For Whores - Equilibrium

Flowers For Whores - Equilibrium
Hardcore / Metalcore
erschienen in 2008 bei Damage Done Records
dauert 20:57 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. I´m Holding On To The Coins
2. Messenger´s Song
3. Dust Of The Past Choking The Present
4. Live Together, Die Alone
5. Head In The Clouds
6. Once You´ve Gone Black, You Never Come Back

Die Bloodchamber meint:

Ein Stau, Menschen stehen genervt in der Sonne, darüber braut sich eine heftige Gewitterfront zusammen, die bei der Intensität ihrer Schwärze wahrscheinlich als Überbleibsel vom letzten Reaktorunfall hinüber geweht worden ist. Das Cover des 6-Trackers von der tschechischen Band FLOWERS FOR WHORES (geiler Name übrigens), sagt so gut wie garnichts über die Musik der Jungs aus. Die ersten Töne von „I’m Holding on the Coins“ dienen da schon eher der Offenbarung. Die Tschechen halten eine Old Schoolige Hardcore Packung bereit, die dank ihrer rauen und trockenen Produktion sich der meisten modernen Standardveröffentlichungen entzieht.

Getragen wird der Sound vom sehr kehligen Geshoute des Fronters Tomas Mladek, der zwar eine sehr angepisste und heftige Rauchstimme präsentiert, auf der anderen Seite allerdings soviel Harmonie versprüht wie ein Kuhfladen auf der Bielefelder Alm. Im Grunde genommen wäre das kein großes Problem, doch die FLOWERS FOR WHORES haben nicht nur stumpfes Gebolze in ihrem Repertoire, sondern auch sehr viele, zum Teil sogar sehr gute Melodien. Gitarrentechnisch erinnert das Ganze hier und da sogar an emocoreartige Gefilde. So geschieht es, dass der eigentlich ordentliche Shouter dem recht abwechslungsvollen und teilweise melodiösen Klang von Songs wie „Dust of the Past Choking the Present“ nicht ganz gerecht werden kann und somit die Schwachstelle bildet. Insgesamt merkt man der Band noch deutlich an, dass sie am Anfang ihrer Karriere steht. Viele gute Ideen, die noch nicht so wirklich zueinander finden, Wechsel zwischen abgedrehtem Gefrickel und eingängigen Melodien, Breaks und Hooks kämpfen gegeneinander um die Vorherrschaft innerhalb eines Titels. So geschieht es beim Hören immer wieder, dass man sich freudig einer Passage widmet, nur um kurze Zeit später wieder ernüchtert zu werden, weil ein unpassendes Break den guten Ansatz zunichte macht.

Anstatt gleich mit der ersten richtigen Veröffentlichung die Musikwelt revolutionieren zu wollen, hätte sich die Band erst einmal auf ihre Ideen und das Grundgerüst ihres Sounds einigen sollen. Weniger ist oft mehr, so auch im Falle von FLOWER FOR WHORES. Dennoch lassen die positiven Ansätze hoffen, dass sich hier etwas Interessantes entwickelt. Ein vielleicht weniger stumpfer Shouter und ein etwas durchdachteres Soundkonzept, dann können wir in Zukunft durchaus Freude an den Tschechen haben!
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