Promises - In The Pharmacy

Promises - In The Pharmacy
Metal / Gothic Rock
erschienen am 30.11.2007 bei Metal Breath Productions
dauert 38:57 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Crushed Man
2. Meds
3. My Journey
4. Beyond the Circles
5. Sanitas Animae
6. Last but not least
7. Pacify its Denial
8. Eden
9. Adam and Eve
10. Closed Heart
11. Sparrow Feathers

Die Bloodchamber meint:

Ein leicht schräger Titel für eine CD – „In the Pharmacy“. Glücklicherweise hat der aktuelle Output der Tschechen PROMISES keinerlei toxische Wirkung auf den Gehörgang. Aber, und das wissen wir ja seit Paracelsus, alles kann Gift für uns sein, es kommt eben auf die Dosierung an. Musikalisch gibt es jedoch einen kleinen Unterschied. Wenn man davon sprechen kann, dass zu wenig geboten wird, dann kann man sagen, dass es scheiße ist. Und wenn zuviel geboten wird, dann spricht man zwar davon, dass es vielleicht überladen ist, aber eben genial. Und wenn man genau in der Mitte liegt, dann hat man nicht den erstrebenswerten Ausgleich erreicht – sondern man versandet im wahrlich toxischen Durchschnitt, im Gift des allzu Üblichen.

Seit 1994 sind PROMISES aktiv, wie jeder, der Tschechisch spricht, aus der Homepage entnehmen kann – mir hat man es mit der obligatorischen Promoinfo einfacher gemacht. Der angekündigte Doom Metal, den man angeblich schon in ganz Tschechien gepredigt hat, stellt sich dann eher als melodiöser Modern Rock, mit Gothic-Einschlag heraus und einem leichten Hang hin zum Kitschigen. Ein leicht rauer Gesang, charismatisch, aber leider ein wenig zu eingefahren, was die Gesangsstrukturen anbelangt. Teils schön fetzige Riffs, alles in allem gut produziert. Die Songs sind so konzipiert, dass alles, um noch einmal hin zum Organischen zu gelangen, wie in Venen direkt zum Herzen transportiert, sprich, alles führt hin zum Refrain, der in vielen Fällen durchaus gelungen ist ("Crushed Man“, „Beyond the circle“ oder „Last but not least“). Leider werde ich oft das Gefühl nicht los, dass manchmal ganze Strophen so, ich möchte mal sagen, pragmatisch komponiert wurden, dass ihnen wirklich NUR diese Hinleiterfunktion zukommt und nicht mehr. Dementsprechend dröge können solche Strophen sein.

Elf Songs, bei knapp 40 Minuten Spielzeit – evident propagierte Kurzweiligkeit. Und das geht so in Ordnung, die Songs brauchen keine Warmlaufzeit, zünden gleich (oder nie) und können auch durchaus Spaß machen und zum Mitwippen animieren. Mehr schaffen sie nicht. Mehr ist in dieser Musik aber oft ja auch nicht drin. PLACEBO und 3 DOORS DOWN, sowie die (noch) seichteren Vertreter der Gothic-Rock Ecke standen hier wohl Pate und wer mit diesen Namen was anfangen kann, der kann auch mal PROMISES anhauen. Aber vorher Tschechisch lernen...
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