Necrophagia - Goblins Be Thine (EP)

Necrophagia - Goblins Be Thine (EP)
Avantgarde Metal
erschienen am 15.03.2004 bei Red Stream
dauert 31:55 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Young Burial
2. To Sleep With The Dead
3. The Fog
4. Sadako's Curse
5. Goblins Be Thine
6. Bonustrack

Die Bloodchamber meint:

Wenn der Kollege Greb behauptet, er würde immer nur die ganzen komischen Sachen abbekommen, dann kann ich ihn beruhigen. NECROPHAGIA sind mit ihrer aufwändigen EP "Goblins Be Thine" mindestens genauso überraschend wie kontrovers und scheinen sich als einziges Ziel gesetzt zu haben, den Hörer möglichst oft ein Stirnrunzeln auf das Haupt zu zeichnen.
Zunächst ist ja alles noch in Ordnung. Orgelklänge leiten den Opener "Young Burial" ein und fette, leicht verzerrte Gitarrenriffs schrauben sich ins Hirn, während schneller, thrashiger Gesang das Ganze mit Gewalt wieder herauszuziehen versucht. Gegen Ende schafft er es dann auch und es setzt wieder der anfängliche Doom-Hammer an. So weit, so gut.
Dann aber schlägt die Stimmung komplett um. Pseudo-pompöse 80er Jahre-Synthie-Melodien versuchen falschen Heldentum zu propagieren, sind aber von vornherein zum Scheitern verurteilt, da der Zuhörer ganze fünf Minuten paralysiert auf die CD-Verpackung schielt und felsenfest an einen Produktionsfehler glauben will. Aber spätestens, wenn Song Numero 3 in genau dieser Schiene weiterarbeitet, kommen die ersten Zweifel, ob das denn nicht vielleicht doch alles so geplant wurde. Zwar fängt "The Fog" um einiges gemächlicher und unkitschiger an und besitzt sogar einen langen Gitarren-Mittelteil, dennoch will sich kein wirklicher Zusammenhang einstellen.
Als dann aber gewisse Assoziationen an ältere Filmsoundtracks ala John Carpenter aufkommen, ergibt sich in meinen Augen zumindest ein kleiner mickriger Zusammenhang. Die Band hat scheinbar all ihre Idole und Klassiker irgendwie zu verwurschteln versucht und lässt dies nun auf die werte Hörerschaft los. Wenn man dazu noch Namen wie "Frediablo" und dazu passende Berufsbezeichnungen wie "Masturbator of Hellstrings" liest, hat man auch weit weniger damit zu tun, einen ernsten Sinn hinter den Ganzen zu suchen, sondern sollte sich von der Musik einfach überraschen lassen.
"Goblins Be Thine" ist einfach ein grosse, bunte Überraschungskiste, aus der jederzeit ein hämisch gackernder Harlekin hervorschnellen kann. Krank, komisch, aber doch irgendwie faszinierend.

Als besonders kultiges Bonbon haben die Blutfetischisten noch eine Collage aus alten Horrorfilm-Trailern zusammengestellt, die mit solch kultigen Sprüchen wie "Coming to plant the living and harvest the dead" oder "All the things that make live worth leaving" aufwarten kann.

Achtung: Auf meiner Digi-Ausgabe waren die Tracks nicht mit dem Aufdruck identisch!
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