Power Quest - Master Of Illusion

Power Quest - Master Of Illusion
Power Metal
erschienen am 25.04.2008 bei Napalm Records
dauert 50:00 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Cemetery Gates
2. Human Machine
3. Civilised?
4. Kings of Eternity
5. Master of Illusion
6. The Vigil
7. Save the World
8. Hearts and Voices
9. I Don´t Believe in Friends Forever
10. Never Again
11. Reckoning Day

Die Bloodchamber meint:

Stimmt es eigentlich nur mich nachdenklich, dass es CDs gibt, die man nur ein einziges Mal hören muss, um wirklich jeden Winkel der dargebotenen Musik erforscht zu haben? Das ist doch musikalischer Exhibitionismus der perversen Art. Zack, der Mantel fällt zu Boden und aus dem anfänglichen Aahh-Schrei wird zuerst ein verschmitztes Kichern und dann ein hemmungsloses Lachen. Das soll alles sein? Tja, bei POWER QUEST ist es wohl alles...

Klar, man kann einfach „nur“ Power Metal spielen, man muss dabei nichts unbedingt neues kreieren. Aber ist es denn notwendig wie die tausendste Kopie der tausendsten Kopie zu klingen? Dieses radikale Epigonentum, mit Verlaub, nervt mich gewaltig. Und POWER QUEST schlagen mit Freuden genau in diese Sparte. Die Riffs kennt man, die Melodiebögen sind so schon etliche Male auf Konserve gebannt worden und die Struktur der insgesamt elf Stücke ist immer gleich, wobei man oftmals noch nicht einmal den Rhythmus groß ändert, um Refrain oder Strophe etwas voneinander abzugrenzen – alles in allem nicht gerade hilfreich im Kampf gegen die Langeweile. Ich meine, es ist kaum mehr die Erwähnung wert, zu verkünden, dass der Sänger gut ist, dass er sauber singt, vor allem in den hohen Tönen, und dass der Gitarrist flott ist. Dem gegenüber steht die relativierende Masse.

Irgendwie erinnert mich diese CD an einen kurzen Ausschnitt aus einem Film, in dem ein genervter Bill Murray in die Kamera sagt: „Heute ist Murmeltiertag, schon wieder.“ Und nur ein paar Szene später entführt der Mann den Nager und... na ja, soweit braucht es ja nicht kommen. Aber bevor ich Bands wie POWER QUEST eine Chance gebe, würde ich zuerst all die echten Größen des Genres durchhören. Egal, ob das nun alte STRATOVARIUS sind, ob das DOMINE sind oder meinetwegen LABYRINTH oder SONATA ARCTICA oder wie sie eben alle heißen mögen. Puh, das ist mitunter die erste Promo, bei der mich Voice-overs nicht genervt haben...
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