Herrschaft - Tesla

Herrschaft - Tesla
Black Metal / Industrial / Elektro
erschienen am 04.04.2008 bei Code666
dauert 53:55 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Valliant
2. Human Soul
3. The Grand Architects
4. Under Perfect Control
5. The Defenders
6. Tesla
7. Nemesis
8. I Am The One
9. Chaostructure
10. Apocalypse Child
11. Vortex

Die Bloodchamber meint:

Frankreich mausert sich in Sachen Musik. Wo früher France Gall, Mireille Matthieu, Gilbert Becaud oder Vanessa Paradis dominierten, erscheinen nun Bands wie BLUT AUS NORD, AGGRESSOR, MASSACRA, KRAGENS und starke Industrial-Bands wie OBSZÖN GESCHÖPF oder wie hier in dem Fall HERRSCHAFT.
Diese verbinden Black Metal mit EBM und das wirklich gekonnt. Als Richtungsweiser könnte man eventuell THE KOVENANT oder DEATHSTARS nennen, aber auch nur wegen dem Stil, denn HERRSCHAFT gefallen mir besser als ihre skandinavischen Kollegen.

Finster geht es zu bei den Franzosen. Finster, aber tanzbar. „Tesla“ dürfte in einschlägigen Clubs mega angesagt sein. Ein Schuss MINISTRY, eine Prise VNV Nation und schon hat man den Sound von HERRSCHAFT. Eine extreme Version von SAMAEL. Doch genug mit den Vergleichen, denn das Trio ist sehr eigenständig. Das treibende „Human Soul“ mit begleitenden Synthies, aggressive verzerrte, aber dennoch melodische Vocals. Überhaupt bestechen HERRSCHAFT durch eingängige Tonfolgen, die die Gitarre hervorzaubert. „The Grand Architects“ beginnt dann schon fast wie klassischer Heavy Metal, bevor man eine durchgezogene Knarre hört und der Titel sich zu einem fast schleppenden Electronic/Black-Track entwickelt. HERRSCHAFT nehmen Dich mit auf eine Reise durch die frostige Kälte. „Under Perfect Control“ ist mein absoluter Lieblingssong auf diesem Album. Aggressiver Chorus, der zum Mitgröhlen animiert, verträumte elektronische Klänge und böses Drumming bestimmen diesen Track und die geilen Melodien werden nicht vergessen. „Close the window, close the window! I’m afraid! The vampire” … mit diesem Sample einer gar ängstlichen weiblichen Stimme beginnt “The Defenders” und ist dann wohl der Hit des Albums. Schnell, tanzbar, kraftvoll! Nun, ich bin ja nicht so der Tänzer, aber der Song lädt sogar zum Headbangen ein. Der Titeltrack beginnt und erinnert mich etwas an LACUNA COIL, aber entpuppt sich dann zu einem lupenreinen Industrial-Kracher, der vor Wut nur so strotzt.
Richtig EBM-lastig kommt dann „I Am The One“ rüber, bevor ein derbes Riffing und übersteuerter Krächzgesang den Track zu einer extremen Version von einer RAMMSTEIN-Nummer werden lässt. Kommt gut. Wer dann nach dem elften Song die CD laufen lässt, der kommt noch in den Genuss eines Hidden Tracks, der nahtlos an die vorherigen Lieder anknüpft.

Metaller, die vor dominierenden elektronischen Klängen nicht zurückschrecken, sollten ruhig mal ein oder zwei Ohren riskieren. Ich find’s saumäßig geil, zumal die Produktion von „Tesla“ richtig kraftvoll ist. Und Repeat!
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