Arathorn - Treue & Verrat

Arathorn - Treue & Verrat
Pagan Metal
erschienen am 25.01.2008 bei Folter Records
dauert 37:52 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Am Tage der letzten Schlacht
2. Siegfried von Xanten (Kapitel I, II & III)
3. Hagens Verrat
4. Siegfrieds Tod
5. Ragnarök

Die Bloodchamber meint:

„Treue & Verrat“ von ARATHORN hat – entgegen dem Plattenfirmeninfo - nur stellenweise etwas mit Black Metal zu tun. Die 1996 gegründete Band besteht nur noch aus einem Mitglied. Sköll nennt sich der Mann, welcher sich für die Klänge dieses Albums verantwortlich zeichnet. Die Musik kann man grob als Pagan Metal bezeichnen, der Anleihen sowohl aus dem schwarzmetallischen als auch aus dem folkloristischen Musikgenre aufweist.

Die Musik hat größtenteils eine mittelalterliche Stimmung inne, die mittels Akustikgitarren, Flöten und Klargesängen mit mächtig Pathos erzeugt wird. Elektrische Gitarren setzen im Großteil der Kompositionen eher Kontrastpunkte, als wirklich das Szenario zu beherrschen. Ebenso ergeht es dem Kreischgesang.

Inhaltlich beschäftigt sich Sköll mit der Nibelungensage und der nordischen Mythologie. Unschwer erkennbar an Liedtiteln wie „Siegfried von Xanten“, „Hagens Verrat“ oder aber „Ragnarök“.

Es fällt auf, dass die akustischen Passagen vom Klang der Aufnahme her wirklich sehr sauber und gut produziert klingen, die Abschnitte mit elektrischen Gitarren im Vergleich dazu aber ziemlich unausgegoren aus den Boxen schallen. Vielleicht war das beabsichtig, lässt das Gesamtklangbild aber etwas heterogen erscheinen. Auch sprachlich begeht man einen Stilbruch: sind die ersten vier Stück noch in deutscher Sprache verfasst, so wird das letzte Lied „Ragnarök“ plötzlich in englischer Sprache vorgetragen.

Musikalisch kann „Treue & Verrat“ durchaus überzeugen. Wenn man sich mit dem - wie eben bereits erwähnt - pathetischen Klargesang anfreunden kann, so erzeugen diese mittelalterlich anmutenden Akustikpassagen eine verträumte Atmosphäre und lassen an längst vergangene Zeiten und fabelhafte Sagen denken. Auch die Stromgitarrenpassagen wissen zu gefallen. So setzen auch sie vollends auf Atmosphäre und Melancholie.

Wer hasserfüllte, frostige Musik sucht, ist bei ARATHORN an der falschen Adresse. Wer dagegen etwas mit ruhigen, verträumten Klängen mit Hang zu mittelalterlichen Thematiken anfangen kann, der dürfte „Treue & Verrat“ schnell in sein Herz schließen!
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