Odium Immortalis - Die Schönheit Der Einsamkeit

Odium Immortalis - Die Schönheit Der Einsamkeit
Black Metal
erschienen in 2004 bei Immense Storms Productions
dauert 62:51 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Einleitung
2. Herdentier Mensch
3. Moment der Erkenntnis
4. Ein neuer Tag
5. Fruehling
6. Die Schoenheit der Einsamkeit
7. Was bleibt...
8. Geisel der Menschheit
9. Ein neuer Anfang

Die Bloodchamber meint:

Ich will gar nicht lange drum herum reden, die Bonner Formation Odium Immortalis hat es mir nicht gerade einfach gemacht ein Review zu ihrem ersten Full Length "Die Schönheit der Einsamkeit" zu verfassen und das liegt an vielen Faktoren. Einer wäre z.B., dass man Odium Immortalis nicht wirklich in ein bestehendes Genre einordnen kann (was die Band laut Aussage/Statement auf ihrer Homepage selber nicht einmal tut). Trotz alledem habe ich die Band grob in die Black Metal Sparte eingeordnet (möge man es mir verzeihen wenn sich dadurch jetzt jemand auf den Fuss getreten fühlt, aber irgendwo muss man ja die Eingrenzung vornehmen). Die Musik selber setzt sich so ziemlich von allem bisher dagewesenem ab und Odium Immortalis klingen daher sehr individuell und eigenständig. Der Sound ist auf der einen Seite ziemlich rau und holprig, klingt aber im Gesamtbild betrachtet relativ zusammenhängend und durchaus nicht schlecht, obwohl man an der einen oder anderen Stelle sicherlich etwas mehr hätte rausholen können. Aber da Odium Immortalis eine wirklich recht junge Band ist, wird in der Zukunft noch einiges an spielerischen Potential zum Vorschein kommen, da bin ich mir sicher.

Auf der anderen Seite werden in die Songs immer wieder unterschiedlich lange Sprechpassagen eingestreut, welche im Hintergrund häufig von einer cleanen Gitarre begleitet werden. Doch gerade in diesen Passagen liegt die große Stärke von Odium Immortalis, die sie auf der einen Seite zu einzigartigen Individualisten machen, aber auch eine große Schwäche, welches das Gesamtbild etwas trübt. Manchmal wirkt der Gesang nämlich etwas unbeholfen. Die Idee dieser cleanen, meistens tief gehaltenen und verzweifelnd klingenden Vocals in Verbindung mit der wirklich treibenden Musik verdient trotz alledem ein Lob, denn genau hierdurch schaffen es Odium Immortalis eine bedrückende Stimmung im Zuhörer aufkommen zu lassen, welcher schon alleine durch die Musik in Gedanken versinkt, aus denen man sich nur schwer wieder befreien kann. Hier steckt mehr dahinter als das 0815 Black Metal Geknüppel, verpackt in einer Hülle mit einem schwarz/weiß Booklet, denn dies hier ist vom Gesichtspunkt der Schaffenskraft und Innovativität her viel stärker und ebenso wertvoll. Die Lyrics haben ohne wenn und aber einen philosophischen Charakter.

Falls die Band es schafft die einzelnen wenigen Schwachpunkte zu beseitigen, dann würde das den Gesamteindruck stark verbessern und uns mit dem nächsten Output sicherlich ein hochkarätiges Album ins Haus stehen. In Hinblick dessen bin ich aber wirklich zuversichtlich und vergebe für "Die Schönheit der Einsamkeit" 7 Punkte und verbleibe mit großer Erwartungshaltung.
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