Calvarium - The Skull Of Golgotha

Calvarium - The Skull Of Golgotha
Black Metal
erschienen in 2003 bei Dynamic Arts Records
dauert 52:53 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Three Nails And The Hammer Of Satan
2. Horns Of Hate
3. Jumalviha
4. Death Worship
5. Siunatun Surma
6. Morbid Hordes Revenge
7. Herramme On Saapuva
8. Dediction In Misanthropy
9. Suicide Manifesto

Die Bloodchamber meint:

CALVARIUM siedeln ihr Debütalbum "The Skull Of Golgotha", wie bei solch illustren Namen wie "Molestor Kadotus", "Veilroth" und "Lord Sargofagian" leicht zu vermuten ist, in den finstersten Ecken des skandinavischen Black Metals an, vergessen bei aller Bosheit allerdings nicht, dass pure Knüppelei noch lange nicht zum Erfolg führt. Und so könnte man die Scheibe grob als recht gelungene Mixtur aus DARK FUNERAL- und HYPOCISY-Überresten betiteln, denn majestätische Riffs spielen vor allem zu Beginn des Albums eine grosse Rolle im Sound der Finnen.
Aber nichstdestotrotz wird der Fan üblicher Klischees ebenfalls auf seine Kosten kommen. Böses Booklet-Posing, die üblichen Satanshuldigungen nebst Pentagrammzeichung und eine hasserfüllte, aber ansonsten emotionslose Stimmung fanden genauso den Weg auf "The Skull Of Golgotha" wie eine etwas gewöhnungsbedürftige Soundgestaltung. Obwohl Gitarre, Drums und Vocals allesamt sehr gut aufeinander abgestimmt wurden, liegt doch irgendwie ein alles negativ beeinflussender Schleier über jedem einzelnen Song. Würde man die Scheibe nur leise oder aus einiger Entfernung zu Gehör bekommen, kann es schnell mal passieren, dass man das Gehörte für statisches Rauschen eines empfangssuchenden Fernsehers halten könnte, da kaum Höhen oder Tiefen, geschweige denn markante Geschwindigkeitsunterschiede auszumachen sind.
Dementsprechend fällt die Begeisterungskurve nach dem grossen Hurra des pompösen Openers "Horns Of Hate" eigentlich stetig nach unten, da kaum neues geboten wird. Allenfalls hartgesottene Black Metal Freunde, die sich über jedes noch so kleine Break freuen, dürfte das Album bis zum Ausklang fesseln, alle anderen sollten sich nicht unbedingt von den ersten beiden Songs täuschen lassen.

Die Bloodchamber meint außerdem:

Als ich die CD in meinem Briefkasten gefunden habe, war ich doch leicht irritiert ob der Angabe auf der Rückseite des Pappschubers bezüglich des Copyrights; stand da doch das Jahr 2002. Dachte ich zuerst an einen Fehler vom Distro und freute mich schon über eine Gratis-CD ohne ein Review schreiben zu müssen, musste ich mich in der aktuellen Ausgabe des Legacy doch eines besseren belehren lassen, denn da fand ich eine Kritik zu CALVARIUMs „The Skull Of Golgotha“. Das konnte ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen und bringe nun auch ein paar Zeilen zu Papier respektive Bildschirm. Nur weil du das Legacy als Underground Fanatiker boykottierst. Eigentlich stimmt ja alles was da steht: es handelt sich um rohen, ursprünglichen Black Metal, der aber nicht nur vor hasserfüllter Raserei strotz sondern durch gekonnte Tempowechsel Melodien und Abwechslung in die Musik bringt. Sicherlich keine Offenbarung und vielleicht vom VÖ her ein schlechter Zeitpunkt, aber auf alle Fälle ein mehr als passables Album.


Dieses Review ist Teil einer ganzen Reihe von Plattenkritiken, die ich zwischen 2001 und 2007 für das Silentium Noctis geschrieben und dort auch veröffentlich habe.
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