ReinXeed - The Light

ReinXeed - The Light
Melodic Power Metal
erschienen am 20.06.2008 bei Rivel Records
dauert 53:35 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Light
2. Legacy
3. Great Hall of ReinXeed
4. Magic Night
5. Eternity
6. Shyrheny
7. Northern Sky
8. Kingdom Fall
9. End Of This Journey
10. Heavenly Fire

Die Bloodchamber meint:

Jetzt mal bei aller Liebe: Was soll das? Braucht man heute noch die hunderttausendste Kopie skandinavischer Happy-Melodic Metal Platten, die im Original schon keine Sau interessiert hat? Tommy Johansson, dem alleinigen Kopf von REINXEED (wobei, wenn man den Bandnamen eingibt, man wohl eine ältere Homepage mit einer vollen Besetzung findet) will ich jetzt in keinster Weise absprechen, dass er rockt. Aber dieser C64 Soundtrack hier, den muss man nun wirklich nicht auf eine CD pressen und in die Läden stellen.

Abgesehen von dem überlangen Song „End of this Journey“, wo es Herrn Johansson mal gelingt, sein Vorhaben, Soundtracks mit Power Metal zu vermischen (Der Junge ist ein Genie! So etwas kam bislang niemanden in den Sinn! Preiset den Herren!), sind alle anderen Songs katastrophale Ausschussware neoklassischer skandinavischer Melodic Metal Gedudelbands. Hier ein auf einer Dur-Tonleiter basierendes, rotzeschnelles Gitarrensolo, da eine Doublebass Gewitterwolke vom Drumcomputer (Angeblich wurde das Album von Jani Stefanovic von DIVINEFIRE/ESSENCE OF SORROW eingespielt, aber da es so dermaßen getriggert klingt, kann man hier wirklich nicht mehr sagen, ob es aus der Dose oder von Hand kommt), dazu kitschige, nur auf Höhen basierende Keyboardteppiche, oben drauf die engelsgleiche mega-kastrierte Stimme von Tommy (extrem ekelig beim Opener) – nein wirklich, das gab es doch in den letzten zehn Jahren ca. 50.000 mal von 49.999 anderen Bands. Dazu kommt eine so etwas von dünne Produktion, dass es einem fast die Schamesröte ins Gesicht treibt – das bekommen sogar Underground Bands im Proberaum besser hin.

Fazit: Jedem, der ein Instrument bedienen kann, gebührt mein Respekt. Jeder, der gleich fast das gesamte Album einspielt und dazu noch singt, ist in meinen Augen schon ein guter Musiker – leider sollte Tommy Johansson aber im Songwriting nachsitzen. Hätte er ein Album auf dem Niveau des genannten überlangen Songs gespielt, würde ich ihm gerne eine hohe Wertung geben. Aber so muss ich leider sagen, dass es nicht mehr als 3 Punkte sind (zwei für die Fähigkeit, so viele Instrumente allein zu beherrschen, ein anderer für "End of this Journey"). Und damit ist die Platte gut bedient, wenn man so Musik mag gibt es genügend andere, bessere Platten für weniger Geld.
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