Poisonblack - A Dead Heavy Day

Poisonblack - A Dead Heavy Day
Gothic Rock
erschienen am 29.08.2008 bei Century Media
dauert 56:23 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Introuder
2. Diane
3. Left Behind
4. Bear the Cross
5. A Dead Heavy Day
6. Me Myself I
7. X
8. Human-Compost
9. The Days Between
10. Hatelove
11. Lowlife
12. Only You Can Tear Me Apart

Die Bloodchamber meint:

„Ville Laihiala hat auch schon besser gesungen!“ Das waren die Gedanken, die Kollege Jegust und meiner Wenigkeit bereits nach den ersten Minuten des Quasi-Openers „Diane“ vom neuen POISONBLACK Album „A Dead Heavy Day“ durch den Kopf gingen. Die finnischen Rocker um den Ex-SENTENCED Fronter steuern nun ihr drittes Album in das weite metallische Rund und tragen dabei ein irgendwie nicht sehr einfaches Erbe mit sich. Natürlich will die Band nicht ständig mit den zu Grabe getragenen „Verurteilten“ verglichen werden, aber genau da liegt vielleicht auch das Problem, denn dem Album fehlt es an der Melancholie, dem Schmutz, der Düsternis und Spannung, die diesen typisch „finnischen“ Sound geprägt haben.

Das fängt eben bereits bei Ville selbst an, der erdiger, gradliniger, schlichtweg rockiger klingt und dabei das Gefühle vermissen lässt, das SENTENCED-Alben wie „The Cold White Light“ so herausragend gemacht haben. Insgesamt wirken POISONBLACK auf Album Nr.3 kommerzieller und weniger spektakulär als auf den beiden Vorgängern. Das bedeutet allerdings nicht, dass dieser Silberling keinen Spaß machen würde. „Bear the Cross“ ist eine feine Mitwipp-Groove-Nummer, „Me Myself I“ entzückt durch einen super Refrain und bei „Human-Compost“ beweist man sogar ein wenig Mut zu Aggression und Härte. Auch gegen Ende hin geht dem Sound nicht die Puste aus, so dass den Hörer über 50 Minuten angenehme Rockmusik erwarten. Es gibt keine Hänger, dafür eine gewisse Frische und sogar einige Highlights, aber dennoch vermisse ich die oben genannten Punkte, da ich der Band einfach mehr zutraue.

Möglicherweise gibt es Hörer, die mit der Personalie POISONBLACK anders umgehen können und ich erwarte auch sicherlich keine SENTENCED-Kopie, aber ein wenig mehr als ein einfach „nur“ gutes Rockalbum würde sicherlich für mehr Aufsehen sorgen. Harte Rock Musik mit einer gewissen, nicht zu sehr prägenden Grund-Melancholie und einem Gespür für eingängige Melodien - das ist „A Dead Heavy Day“, nicht mehr und nicht weniger. Freunde der Band und erdiger Rockmusik werden ihre Freude an dem Teil haben, Begeisterung wird aber wohl keine entfacht werden…
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