The Mystery - Soulcatcher

The Mystery - Soulcatcher
Hard Rock
erschienen am 30.05.2008 bei Limited Access Records
dauert 56:22 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Ascending Souls
2. Take me to the light
3. Judas Betrayed
4. The Catchers Prelude
5. Soulcatcher
6. Turn into Stone
7. My Heart Lies Bleeding
8. Suicidal Thoughts
9. Heaven at War
10. World Downfall
11. Coming Home
12. Fire Keeps on Burning
13. Faithless
14. Angel
15. Unready to Die

Die Bloodchamber meint:

THE MYSTERY sind mir keine Unbekannten, rezensierte ich doch schon die erste Demo und das Debütalbum, das über einen Vertrieb verschickt wurde. Seitdem hat sich bei der Band aus Heiligenhaus einiges getan, verließ doch die charismatische und stimmlich starke Frontfrau Denise Olbrich aus „musikalischen Gründen“ die Band und wurde durch die eher traditionelle Rockröhre Korry Schadwell ersetzt. Diese klingt weniger nach Musical als ihre Vorgängerin, hat dafür das vielleicht markantere Organ – beide Damen haben, das kann man aber festhalten, ihren eigenen Charme und ich möchte auch Korry nicht mit Denise vergleichen. Stimmlich passt Korry auf jeden Fall hervorragend zu der Musik von THE MYSTERY. Warum? Nun, da komm ich mal zur ersten Kritik.

Bei den Debütscheiben hatte ich den Eindruck, relativ frischen und unverbrauchten Melodic Hard Rock zu hören – so langsam schleicht sich der kompositorische 3 Akkorde-Harmonien-Tod bei THE MYSTERY ein. Zusätzlich zu dem nicht wirklich ausgefeilten Songwriting beim Opener „Take me to the Light“ fällt der extrem schwache Schlagzeugsound auf, die Bassdrum ist viel zu polternd und die Snare gefällt mir auch überhaupt nicht, das hat etwas von nicht gespanntem Fell, brr. Seltsamerweise klingt der Sound bei den langsameren Songs etwas differenzierter. Über das Songwriting (inklusive dem hölzern eingespieltem „The Catchers Prelude“) ist mit den bekannten Harmonieschema eigentlich alles gesagt. Hier und da ein auf den dazu passenden Tonleitern gespieltes Solo, der Bass läuft schön über die Grundtöne und das Schlagzeug hält alles ordentlich zusammen. Etwas ausgefallener ist da der Titeltrack, der wirklich stark gelungen ist und viel abwechslungsreicher als die meisten anderen Stücke der Platte daher kommt. Die Musik ist einfach herzlichst altbackend und da schlage ich den Bogen zu Korry - ihre Stimme erinnert stark an 80er Hard Rock Frauengesang. Gut, aber für heutige Zeiten einfach auch etwas aus der Mode geraten - so, wie leider auch das Album von THE MYSTERY.

Fazit: Musikgeschmack und Hörgefühl entwickeln sich ja natürlicherweise über die Jahre. Was ich vermutlich vor 4-5 Jahren als super tolle Hard Rock Scheibe abgefeiert hätte, muss ich jetzt leider doch als kompositorisch standardmäßiges und eher mittelmäßiges Album einstufen. Eigentlich macht niemand in der Band etwas falsch, alle Musiker sind gut, aber da hier keine technischen Kapriolen geschlagen werden (will man auch nicht) kommt auch kein „Wow“ Effekt zustande. Korry Schadwell passt sich gut in die Band ein. Leider sind die glorreichen Zeiten von WARLOCK und DORO lange vorbei und außer die üblichen Hardcore-Old School Hardrocker wird THE MYSTERY kaum Leute erreichen können. Fans dieser Stilrichtung greifen bitte bedenkenlos zu, ich gebe aber 6 Punkte, zumal hier mittlerweile Dank Label im großen Teich geschwommen wird. Und da gibt es einfach zündendere Veröffentlichungen.
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