Dantesco - Pagano

Dantesco - Pagano
Epic Folk Metal
erschienen am 20.06.2008 bei Cruz Del Sur
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Santa Croce titulus
2. La ultima visita de Grendel
3. Por tu santo amor
4. Su sangre es mia
5. Exorcista
6. De la mano de la muerte
7. En el bosque... esta noche
8. Aguila de sangre
9. Anibal
10. I came from hell
11. Gethsemane

Die Bloodchamber meint:

Was zunächst wie ein Import/Export-Unternehmen aus Hamburg-Altona klingt, stellt sich schnell als veritable Metalband aus Puerto Rico heraus, die ihr recht traditionelles Material mit muttersprachlichen Texten veredelt. Da ich diese nicht verstehe (gleich, ob Spanisch oder Portugiesisch), reicht es hier und heute nur zu einem kurzen musikalischen Abriss.

DANTESCO spielen folkloristisch beeinflussten Epic Metal alter Schule und rufen neben amerikanischer Kauzware gerade im instrumentalen Bereich auch Erinnerungen an frühe DOOMSWORD wach, ohne allerdings jemals deren Klasse zu erreichen. Dafür sind die gebotenen Riffs einfach zu spröde, die Melodien zu dünn, und das Gesamtgebräu schlicht zu kraftlos, als dass man von wie auch immer gearteter Begeisterung reden könnte. Es mag vermessen klingen, aber genau diese mittelmäßigen, etwas holprig eingespielten Scheiben braucht man in musikalischer Hinsicht seit etwa zwanzig Jahren nicht mehr - soviel Puerto-Rico-Bonus darf es mit funktionierendem Gehör einfach nicht geben.
Dementsprechend widmen wir uns fürderhin dem Sänger, der sich an einer exotischen Mischung aus in Operngesang kippenden Metalvocals und heiserem Black/Thrash-Gebelle versucht. Und während die heiseren Linien ebenso unaufdringlich wie farblos bleiben, zerrt die klare Performance sehr schnell an den Nerven, was mir den durchgängigen Genuss der Scheibe bisher verunmöglicht hat - hier gehen einfach grundlegende Songelemente nicht aufeinander ein, wird zu oft das Seltene zelebriert, das ohne einen soliden Gegenpart dann eben doch nicht leben kann.
Gut möglich, dass der Schauwert der Stimme und der vermeintliche Kultfaktor der Musik auf dem Papier eine gelungene Melange ergeben, aber dann müsste man dieses erschreckend dürre Gerüst demnächst mit hochwertigen Kompositionen unterfüttern. In vorliegender Fassung dürften DANTESCO lediglich ein Fall für Kuriositätensammler und ausgewählte Rock Hard-Redakteure sein.

Die Wertung bezieht sich im Übrigen das weiträumig verkorkste, kompositorisch unausgereifte Gesamtwerk - ich persönlich würde für die streckenweise vollkommen entgleiste Gesangsleistung weitere zwei Punkte abziehen.
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