The Vaine - It's A Disease

The Vaine - It's A Disease
Emocore
erschienen am 13.06.2008 bei Dead Famous
dauert 59:04 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Scarecrow: The Beginning
2. Aim And Fire
3. Sounds Of The Mary Celeste
4. If No News, Start Rumors
5. Oh Oh Chontelle!
6. By The Hand Of The Butcher
7. The Scarecrow Speaks In Rhyme
8. Damage In The Waiting Room
9. March Of Bastille
10. Incurable
11. Love And Monsters
12. (Bee)n Stalking Jaque
13. We Are Heroes

Die Bloodchamber meint:

Jetzt ist es passiert, man hat mir eine Emocore Platte untergejubelt. Ein Genre, auf das jeder aufgrund der zweifelhaften Fanszene eher missmutig herabschaut, obwohl anscheinend kaum jemand mal wirklich ne Platte davon gehört hat. Auch THE VAINE aus Australien umschiffen diese Klippe nach außen hin elegant, indem sie ihren Stil als „Screamo, Metal, Powerpop“ beschreiben, aber hey: spätestens nach einen Blick ins Booklet, in dem sich Männlein nicht von Weiblein unterscheiden lässt und die Bezeichnung „Hair Crime“ eine völlig neue Bedeutung erlangt, ist klar, dass THE VAINE Emo sind. Aber mal so richtig. Und falls doch nicht, ist mir das jetzt auch egal.

Denn: so mies ist die Mucke auf dem Debüt Longplayer „It’s A Disease“ wirklich nicht. Die Band deckt ein ziemlich weites Spektrum zwischen schmalzigen Balladen („March Of Bastille“), fetzigen Core Nummern („By The Hand Of The Butcher“) und fast schon komplex arrangierten Longtracks („If No News, Start Rumors“) ab, und wirkt dabei erstaunlich zielsicher. Die Songs sind nämlich keinesfalls simpel gestaltet, gehen nach einiger Zeit aber doch erstaunlich gut ins Ohr. So einen Spagat hinzubekommen ist nicht leicht, und auch wenn es nicht immer klappt, ziehen sich THE VAINE beim Songwriting achtbar aus der Affäre. Zudem läuft die Band nie Gefahr, in lahmes Gesülze abzudriften, da die beiden Sängerinnen die klaren Passagen und das harsche Gekreische gut untereinander aufgeteilt haben. So ist die doch recht lange Platte auch am Stück hörbar, ohne dabei unvermittelt mit dem Kopf auf dem Tisch zu knallen.

Emocore ist nicht meine Musik und wird es auch nie werden, aber objektiv betrachtet machen THE VAINE ihre Sache schon sehr ordentlich. Für feuchte Höschen im Publikum wird die Truppe aufgrund des anfangs recht sperrigen Materials wohl nicht sorgen (und auch nicht, weil man das Geschlecht der Musiker nicht unterscheiden kann, siehe oben), aber zumindest hat sie eine ansprechende Visitenkarte aus Down Under in die Welt geschickt.
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