Coalesce - 012:2 (Re-Release)

Coalesce - 012:2 (Re-Release)
Hardcore / Noisecore
erschienen am 16.05.2008 bei Relapse Records
dauert 23:44 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. What happens on the road always comes home
2. Cowards.com
3. Burn everything that bears our name
4. While the jackass operation spins it's wheels
5. Sometimes selling out is waking up
6. Where the hell is Rick Thorne these days?
7. Jesus in the year 2000 (Next on the shit list)
8. Counting murders and drinking beers (The $46,000 escape)
9. They always come in fall

Die Bloodchamber meint:

Das 1999er Album "012:2" ist dieser Tage bei Relapse als Re-Release erschienen. Der schier unübersichtliche Backkatalog, der zumeist aus US-Importen, Singles und Vinylpressungen besteht sowie diversen Split-EPs, wird insofern komplettiert, dass dieses Album nun auch im europäischen Handel erhältlich ist, vor allem im CD-Format. Die ungewöhnliche Hardcore-Formation aus dem Mittleren Westen der USA experimentiert neben sperrigen Noisecore-Zutaten mit Ambient/Industrial und gesellt sich munter zwischen den sich rangelnden CONVERGE, NORMA JEAN und DILLINGER ESCAPE PLAN. Nur dass COALESCE aufgrund ihrer langen Bandgeschichte eher als Vorreiter gelten müssten.

Das Album bietet auf rund 24 Minuten neun sperrig-krachige Songs, die so grob behauen wirken wie das Leipziger Völkerschlachtdenkmal aus der Ferne erscheint. In der Nähe betrachtet kommen dann doch kleine Details zum Vorschein, die das Album musikalisch interessant machen. "012:2" sträubt sich aber in jeder Note dem Anspruch, irgendwie musikalisch zu sein. Von Eingängigkeit fehlt jede Spur. Die Musik ist völlig zerlegt und wirkt dennoch massiv. Wiederholungen, Schleifen, Takte beherrschen die Szenerie, so dass doch jedes Detail vom Großen und Ganzen verwischt wird. Roh, ungeschlacht und schwer ist die Wirkung.

Der Sound wirkt astrein, besitzt ordentlich Druck und unterstreicht die granitartige Songszenerie durch den trockenen Klang. Anstrengend zwar und sicher auch für manche überreizt wirkend, aber so lernen Leute auch mal Bands fernab jeglichen Mathcore-Hypes kennen. Reinhören.
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