Nexxt - Addicted To Sin

Nexxt - Addicted To Sin
Modern Thrash Heavy Metal
erschienen am 21.05.2008 bei Hurricane Shiva
dauert 47:42 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Angel of Anger
2. Taste the Flowers
3. Skeletons in the Closet
4. Riding Like Wild Horses
5. Cries in the Dust
6. Bring the Bones Back Home
7. Uqbar
8. Greed for Power
9. Sweet Eternal Pain
10. Greetings from Hell

Die Bloodchamber meint:

Dieses Mal ist kein Platz für Italiensprüche und zur Reihe der unfreiwillig komischen Releases darf man „Addicted To Sin“ auch nicht zählen. Bereits seit 1993 wird unter dem Banner NEXXT gesegelt und neben einer Reihe EPs ist die allererste Nicht-Demo-Veröffentlichung kurioserweise ein Live Album im Jahr 1998 gewesen.
In Italien schon etwas eher erschienen, in Deutschland mittlerweile auch erhältlich ist das erste komplette Album „Addicted To Sin“ gleichzeitig auch das Labeldebüt der Italiener.

Vorwiegend im Midtempo bewegen sich die zehn groovenden Lieder, die sich grob im erweiterten Dunstkreis von GRIP INC. einordnen lassen. Das hört sich leider vielversprechender an, als das Ergebnis ausfällt. Vor allem Sänger Cristian ist der Wille seinen Job gut zu machen anzuhören. Genau das sorgt aber dafür, dass man fast jeder Zeile die Mühe deutlich anhört, was selbst den auffälligen Liedern wie dem mit einer Horrorfilm-Gitarrenabfahrt versehenen „Cries In The Dust“ die in der Musik enthaltene Dynamik nimmt. Einzig in durchgängig schnellen Passagen wirkt er wie befreit, was „Bring The Bones Back Home“ zu einem der Highlights des Albums befördert.
Gerade die (nicht immer unvorhersehbaren) zackigen Tempowechsel und ungewöhnlichen Gitarrenmelodien der beiden erwähnten Lieder gehören zu den Stärken von NEXXT und so ist die Platzierung in der Mitte ein gelungener Schachzug, um über einige Längen in eher unauffällig treibenden Liedern hinwegzutäuschen. Auch wenn das Schlagzeug mal deutlich im Vordergrund steht, wie in der ersten Hälfte von „Greed For Power“, wertet das ein Lied sofort auf.

Ich weiß nicht, was die Herren neben der Musik machen, aber die lange labellose Zeit scheint in ihnen den Drang erzeugt zu haben, dass man es jetzt mit viel Mühe unbedingt schaffen muss, um dann an Sachen zu scheitern, die nicht nötig gewesen wären. Nicht nur am zu bemühten Gesang und ein paar unauffälligen Lieder hakt es, auch die sehr dumpfe und düstere Produktion, die alles wie durch einen dicken Vorhang gedämpft klingen lässt, ist nicht zeitgemäß, ganz zu schweigen von gut. Selbst das Cover bleibt für mich absolut rätselhaft und wenn man so hörbar bemüht bei der musikalischen Umsetzung der Ideen ist, darf es auch ein wenig mehr Sorgfalt bei den Texten im Booklet geben. Ob es Schreibfehler, Druckfehler oder falsche Vokabeln sind, ist letztlich egal, aber zahlreich sind die Fehler auf jeden Fall…

Auch wenn „Addicted To Sin“ so schlecht gar nicht ist, bleibt mir damit nur ein Fazit: Next!
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