Medeia - Medeia (EP)

Medeia - Medeia (EP)
Death Metal / Metalcore
erschienen am 25.07.2008 bei Fullsteam Records
dauert 11:02 min
EP
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Unholy Communion
2. Na1
3. Na2
4. Medeia

Die Bloodchamber meint:

Ein ganz interessantes Demo hat uns die finnische Death Metal / Deathcore Band MEDEIA zugeschickt. Abgesehen davon, dass Finnland für mich immer verknüpft ist mit Musik wie SENTENCED oder NIGHTWISH (Gruß an unseren Ex Redakteur Tom, eine kleine Länderhommage an seine Rezensionen), war ich erstmal überrascht, den mit leichten Grind-Ansätzen gespickten Song „Unholy Communion“ zu hören. Überraschend waren vor allen Dingen die gut verständlichen Vocals (hier singt Keijo Niinimaa von ROTTEN SOUND), bis mich dann ein waschechter slow-motion Breakdown Part aus der langsam einsetzenden Lethargie riss. Holla!

Der nachfolgende Song „Na1“ fängt dann im Prinzip als logische Fortsetzung des Openers an, nur dass hier gekonnt gesetzte Synthie-Klänge ein weiteres Spektrum eröffnen. Sehr fein, so kommt wenig Langeweile auf, wobei die beiden ersten Songs zusammen gerade mal 5 Minuten lang sind. „Na2“ passt auch gut ins Bild – man mag mich steinigen, ich vermute auch dass hier ein Konzept verfolgt wurde, aber alle drei Songs sind im Grunde sehr gleich. Hier ist auch (noch) eine Schwäche der Band, denn obwohl Keijo ein gutes, aggressives Organ hat und dabei verständlich bleibt, ist er nicht sehr abwechslungsreich. Dies, gespickt mit den doch sehr gleichen Riffs, lassen einen nach mehrfachen Hören denken, dass die EP aus nur einem großen Song besteht.

Auch der abschließende Song „Medeia“, der mit toller Gitarrenarbeit protzt, leidet ein wenig unter der Monotonie. Vergleiche ich diese Platte mal mit bekannten, modernen Scheiben, muss sich der Gesang doch noch etwas steigern. Die Musik ist auf jeden Fall abwechslungsreich genug, verfällt jedoch sehr stark in das übliche „erst auf die Fresse, dann Breakdown, schluss“ Schema. Gerade „Medeia“ klingt am Ende nach dem bekannten Breakdown „Severed... Severed...“ von CHIMAIRA.

Zur Produktion muss ich sagen, dass ich nicht der absolute Produktionsfetischist bin und eigentlich nur dann meckere, wenn etwas sehr unglücklich klingt. Ich vermute, dass Recording-Puristen das etwas in den Hintergrund gedrängte Schlagzeug monieren könnten, und die Gitarren etwas zu dominant sind. Aber ein richtiger Malus ist das nicht.

Fazit: Tolle EP, die Lust auf mehr macht. Ein klitzekleines bisschen mehr Überraschungsmomente im Songwriting, wie die Synthie-Einsätze, würden mir klasse gefallen und die Band noch mehr von der Masse abheben. Auf jeden Fall ein starkes Stück – wir geben keine Punkte für EPs, aber ich denke es wären so 7,5-8.
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