Germanen Blut - Wandelnd In Der Einsamkeit Abgrundtiefer Gedanken

Germanen Blut - Wandelnd In Der Einsamkeit Abgrundtiefer Gedanken
Black Metal
erschienen in 2008 bei Drolsvarst Phänomen
dauert 64:54 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Einleitung
2. Der Seherin Prophezeiung
3. Ich erwache im Nichts
4. Flammenfest
5. Blut
6. Macht
7. Der einsame Mensch
8. Die Bestie
9. Wenn die Sterne mich mit sich nehmen
10. My Hate
11. Allein
12. Schwebend in der Materie aus Nichts

Die Bloodchamber meint:

Habt ihr euch schon einmal überlegt, warum Misanthropen, oder sagen wir mal Menschen mit deutlichen misanthropischen Zügen überhaupt Werke veröffentlichen und den ach so gehassten Menschen zugänglich machen, die sich möglicherweise noch daran ergötzen? Dabei mag es mal dahingestellt sein, ob es sich um Bücher, Musik oder Bilder handelt.

„Die Ruhe vor dem Sturm – sie endet früh an diesem Morgen“; mit diesen Worten beginnt der Zweitling von GERMANEN BLUT (2 Mitglieder sind noch bei HUNAZ tätig – Review folgt noch), doch leider dauert die gefühlte Ruhe recht lange, denn das Trio braucht bis zum vierten Song um überhaupt mal in Fahrt zu kommen. Dafür gibt es dann aber recht zügig vorgetragenen Black Metal. Vorher dominieren Monotonie und Gleichklang die Musik, was leider zwangsläufig zu Langeweile führt. „Blut“ vereint dann erstmals recht geschickt die beiden gegenteiligen Elemente und es wird klar, dass hier keine Nichtskönner am Werk sind, sondern eher engagierte Musiker, die noch nicht das richtige Händchen für durchgehend packende Arrangements haben. Bands wie BURZUM und NARGAROTH erscheinen hier erstmals nicht als Götzen sondern als gern gesehene Beiträge im Gesamtsound.

Monotone, sich wiederholende Passagen können, wenn sie richtig platziert sind, durchaus eine Bereicherung für einzelne Songs sein, doch läuft man wie angesprochen auch Gefahr, die Grenze zur Ermüdung zu überschreiten. Und genau das passiert GERMANEN BLUT leider noch hier und da. Seltsamerweise ist ausgerechnet das mit über 13 Minute längste Stück des Albums „Wenn die Sterne mich mit sich nehmen“ ein sehr gutes Beispiel dafür, wie man ein solches Unterfangen richtig angeht. Hier wechseln die Stimmungen genau zum richtigen Zeitpunkt und wirken jederzeit authentisch. Wenn die Band da weitermacht kann der Nachfolger, an dem schon kräftig gewerkelt wird, eine tolle Scheibe werden. Bei „Wandelnd in der Einsamkeit…“ jedoch bleibt die Wertung ein zweischneidiges Schwert. Mehr als die Hälfte aller möglichen Punkte ist nach derzeitigem Ermessen nicht drin.
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