Kypck - Cherno

Kypck - Cherno
Doom Metal
erschienen am 18.07.2008 bei Century Media
dauert 54:24 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Gidrolokator [Depth Finder]
2. Rozhdestvo V Murmanske [Christmas In Murmansk]
3. Predatel [Traitor]
4. 1917
5. Chernaya Dyra [The Black Hole]
6. Stalingrad
7. Ne Prosti [Do Not Forgive]
8. Ocherednye [The Usual]
9. Odin Den Iz Zhizni Yegora Kuznetsova [One Day In The Life Of Yegor Kuznetsov]
10. Demon

Die Bloodchamber meint:

KYPCK ist der russische Name für „Kursk“. Dieser Name steht einerseits für die Stadt, bei der im Jahre 1943 die größte Panzerschlacht des zweiten Weltkriegs stattfand. Andererseits kennen wir den Namen Kursk auch durch das im Jahre 2000 in der Barentssee gesunkene Atom U-Boot K-141, bei dessen Untergang 118 Menschen ihr Leben verloren.

Seit dem Jahr 2007 steht KYPCK aber auch für den Namen einer Metalband. Die Gruppe besteht aus dem ehemaligen SENTENCED Gitarristen Sami Lopakka, dem Schlagzeuger Kai Hiili Hiilesma (auch bekannt als Produzent. Unter anderem zeichnet er sich für die Aufnahmen von HIM, LORDI, SEPULTURA und MOONSPELL verantwortlich), dem Bassisten J.T. Ylä-Rautio, sowie dem Sänger Erkki Seppänen.

Musikalisch lässt sich die Musik der Band nur schwer kategorisieren. Trotz schwerfälligen, zähen Riffs ist dies kein Doom Metal, wie man ihn kennt. Die Klänge von KYPCK sind düster, typisch finnisch-melancholisch und bedrohlich. Die sehr tief gestimmten Gitarren ersticken jede Hoffnung im Keim und kreieren eine Stimmung der Niedergeschlagenheit und Trostlosigkeit und haben eine beinah beängstigende Aura. Das Schlagzeug gibt eine minimalistische, wenn auch nie wirklich kriechende Marschrichtung vor. Auch der Bass kann aufgrund der sehr guten Produktion sein druckvolles Potential voll entfalten. Hinzu kommt der komplett auf Russisch vorgetragene Gesang von Sänger Erkki Seppänen. Die für Metal Verhältnisse selten verwendete und daher ungewöhnlich klingende russische Sprache trägt ihr übriges dazu bei, dass sich „Cherno“ so andersartig und befremdlich anhört.

Die Handschrift von Sami Lopakka, der wie schon bei SENTENCED auch bei KYPCK für das Songwriting verantwortlich ist, ist unverkennbar und so sind Parallelen zu der Musik von SENTENCED unüberhörbar, wenngleich diese nie so düster und niedergeschlagen agierten.

Also die Musik von KYPCK ist nichts, was ich mir jeden Tag anhören könnte. In manchen Stimmungslagen kann „Cherno“ genau das Richtige sein. Oder eben genau das Falsche. Dennoch bleibt dieses Album auf eine sehr kleine Zielgruppe zugeschnitten. Mir persönlich gefällt der klare Gesang nicht so sehr. Ein tiefes Death Metal Grunzen als Gesang und ich wäre Feuer und Flamme für diese Veröffentlichung. Geschmackssache! Die Musik bleibt schwer zugänglich und ebenso schwer verdaulich. Dass die beteiligten Musiker jedoch musikalisch einiges auf dem Kasten haben, merkt man dennoch bei jedem Stück dieses Albums.
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