Ephrat - No One's Words

Ephrat - No One's Words
Progressive Rock
erschienen am 22.08.2008 bei InsideOut Music
dauert 59:39 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Show
2. Haze
3. Better Than Anything
4. Blocked
5. The Sum Of Damage Done
6. Real

Die Bloodchamber meint:

EPHRAT lautet der Name der progressiven Rocker um Frontmann Omar Ephrat, der für das Album „No One’s Words“ zur Gitarre, Flöte und zum Keyboard griff und gleichzeitig auch noch zum Songwriter und Komponisten wurde. Gemischt wurde das Album der aus Israel stammenden Band von niemand anderem als Steven Wilson (Porcupine Tree), als Gaststimmen sind Daniel Gildenlöw von PAIN OF SALVATION und Petronella Nettermalm von PAATOS zu hören. Was wohl dabei rauskommt, wenn man beim Barkeeper ein Cocktail mit einem Multitalent, einem namenhaften Producer und zwei relativ bekannte Sängern „geschüttelt, nicht gerührt“ bestellt? Ich bin gespannt.

Das Debütalbum bietet sechs Tracks bei fast einer ganzen Stunde Spielzeit, was hauptsächlich am letzten Song „Real“ liegt, der es immerhin auf beachtliche 18:58 Min. bringt. Doch los geht’s erst mal mit einer kleinen Showeinlage: „The Show“ beginnt gut mit einer interessanten Melodie, die durch kleine Einlagen mit geschickt gewählten Übergangen gut rüberkommt. Auch die Stimme von EPHRAT-Sänger Lior Seker kommt bei diesem Lied gut zur Geltung und fügt sich nahtlos mit den Instrumenten zusammen. Nach den ersten Paar Minuten ist der Eindruck durchweg positiv, das einzige Manko ist vielleicht die relativ einfallslose Arbeit von Drummer Tomer Z. „The Show“ hat jedoch eine Gesamtspiellänge von 10:31 Min. und dadurch wirkt es nach hinten heraus ein wenig langatmig: Die eingängige Gitarrenmelodie ist quasi über die gesamten Zehn Minuten präsent und das Schlagzeug trägt, wie oben beschrieben, auch nichts produktives zur Abwechselung bei.

Doch vielleicht sieht die Lage mit dem nachfolgenden „Haze“ ja ganz anders aus. Bei dem Track, den Omar Ephrat übrigens in weniger als Fünf Minuten geschrieben haben soll, ist die oben erwähnte Petronella Nettermalm das erste mal zu hören. Heraus stechen bei dieser Nummer der wirklich gelungene Part der Gastsängerin, die vielen verschiedenen Melodien, die interessanten Übergänge und leider auch wieder das langweilige Schlagzeug. Davon kann man sich zum Glück ein wenig erholen, denn das einfallsreiche Ende rettet das Lied. Zum nächsten Track, namentlich „Blocked“, braucht man kein Wort zu verlieren. Das liegt aber daran, dass Omar Ephrat wohl denselben Gedanken hatte und dann daraufhin komplett auf jegliche Vocals in dem Song verzichtete. Das Drummer Tomer Z auch hier wieder aus Reihe tanzt, brauch ich ja gar nicht zu erwähnen, oder? Also ich habe keine Ahnung, was diese merkwürdigen, unpassenden Beats in der Mitte des Songs sollen.

Wie dem auch sei, man sollte EPHRAT auf jeden Fall weiter auf der Rechnung haben. Das Songmaterial auf „No One’s Words“ lässt sehr gute Ansätze und Ideen erkennen, lediglich bei der Umsetzung ist noch viel Luft nach oben. Deshalb werden’s am Ende 6,5 Punkte.
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