December Flower - Moloch (EP)

December Flower - Moloch (EP)
Melodic Death Metal
erschienen in 2008 als Eigenproduktion
dauert 22:39 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Fall of Man
2. Haunted by Horror
3. Utopia
4. Moloch
5. Despise Your Life
6. A New Day's Dawn

Die Bloodchamber meint:

Typisches Szenario: Eine Band wird aufgelöst, eine andere Band geht aus dieser hervor. Was wahrscheinlich täglich in der Metal Szene passiert, war auch hier der Fall. Und wenn sich eine Band nach einem IN FLAMES Lied benennt, dann könnte man sich theoretisch schon denken, wo sie einzuordnen sind.

DECEMBER FLOWER spielen die meiste Zeit über rohen Melodic Death Metal à la AT THE GATES und bringen nur relativ selten ihre modernen Inspirationsquellen ans Tageslicht. Die Jungs bewegen sich mit einer recht großen Vielfalt im Bereich des melodischen Todes, "Haunted by Horror" zum Beispiel könnte auch von KATAKLYSM stammen (zumindest die ersten 30 Sekunden). Gleich beim ersten Track erkennt man sogar etwas Black Metal, der sich eingeschlichen hat, was dann urplötzlich an UNANIMATED erinnert, allerdings ist das in diesem Fall nicht ganz nahtlos mit dem eigenen Stil verbunden worden. Was für Genre-Fans sicher wichtig ist, der hauptsächlich rohe Death Metal bringt die Melodien rechtzeitig zum tragen, auch wenn das Quintett gerade hier manchmal Einfallsreichtum vermissen lässt.

Meiner Ansicht nach liegt das an der laschen Gitarrenarbeit, die einfach nach ein paar Hördurchgängen nichts mehr bietet, was noch einen Überaschungsmoment liefern könnte. Nichtsdestotrotz sind die Saiteninstrumente sehr sauber gespielt worden und sind durchaus sehr kreativ. Besonders die brutalen Riffs geben dem Gesamtbild eine kräftige Würze. Die Schlagzeugarbeit klingt irgendwie nach einer Keksdose, was dem Hörgenuss teilweise einen Abbruch tut. Das alte Kriegsleiden bei der Produktion - der Bass - ist meist weniger unauffällig als bei anderen Eigenproduktionen, dafür wirklich ein großes Lob. Die Vocals passen leider in dieses Werk nicht gut mit rein, denn Sänger Manuel keift zwar im besten Schwedenstil, aber enthält gar keine Variationen. Schade.

Für das Debüt ist das alles ganz ordentlich, aber es ist eben auch nichts, was nicht schon in den 90er Jahren großen und breiten Anklang beim Publikum gefunden hat. Das Potenzial kann man dieser Band allerdings nicht abstreiten, man müsste nur eigenständiger sein.
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