Steal Your Crown - Steal Your Crown (EP)

Steal Your Crown - Steal Your Crown (EP)
Hardcore
erschienen am 07.07.2008 bei Demons Run Amok
dauert 20:54 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Welcome
2. Royal Intro
3. Lay Low
4. Enough Is Enough
5. Balazo
6. Streetly Street feat. Marquinho
7. Walk Tall
8. For Real feat. Booga
9. Outro feat. J-Cap

Die Bloodchamber meint:

Es ist immer wieder spaßig zu sehen, welch großen Einfluss manche Gruppen oder Künstler auf junge Bands haben. Beim Debütalbum der portugiesischen Truppe STEAL YOUR CROWN ist dieses Phänomen nicht nur wunderbar zu beobachten, sondern auch herrlich zu belächeln.
Musikalisch bewegen sich die Jungs zwischen Heavy Metal, LIMP BIZKIT, amerikanischem Hardcore und amerikanischem Mainstream-HipHop. Fehlt also nur noch ein gehöriger Schuss Country, gepaart mit den Songtexten aus „30 Jahre Hochzeitslieder aus Oberbayern“ und der wohl schlechteste Mix aller Zeiten wäre geboren.

Das Intro „Welcome“ bewegt sich mit düsterer Stimmung und Klaviereinsätzen, allerdings nur so lange bis das vom Drumcomputer eingespielte Händeklatschen dazukommt. Spätestens jetzt (nach etwa 10 Sekunden) dachte ich, das neue 50 CENT Album wäre eben in meinen Händen gelandet. Als wollte die Band von diesem miserablen Einstieg ablenken, heißt das nächste Lied „Royal Intro“, also nach dem Motto: Zweiter Versuch. Hier lassen sich einige nette Strukturen erkennen, die Gitarren klingen nach alten SEPULTURA und der Gesang ein wenig nach RAGE AGAINST THE MACHINE. Doch als hätten sie Angst vor einem durchgehend netten Song, basteln STEAL YOUR CROWN auch hier mit Samples rum und spielen irgendeine gesungene Melodie ein, die anschließend von wildem Schusswechsel und Mädchengeschrei unterbrochen wird. Für meinen Geschmack viel zu cool, genauso wie die Eröffnung des 3. Tracks „Lay Low“. Mit Sätzen à la „These fucking assholes fucking fucked up my fucking plans!“ konnte man vielleicht vor 20 Jahren Legastheniker wie Edmund Stoiber beeindrucken. Aber auf einem professionellem Album hat das nichts zu suchen.

Auf musikalischer Ebene erholt sich das Album gegen Ende und klingt zeitweilig nach alten PRO-PAIN Scheiben. Unnötig wie ein Umlaut im Englischen ist aber nach wie vor das portugiesische Gewürge und Gestammel des Sängers und deshalb kriegt die Platte bis zum Schluss keinen Ball vors Tor. Drei Punkte für das eine oder andere gute Riff und die nette Schlagzeugarbeit. Sieben fehlende Punkte wegen mangelnder Kreativität, nervigen Filmzitaten und übermäßiger Nähe zu Goldkette und Baggiejeans.
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