Angst Skvadron - Flukt

Angst Skvadron - Flukt
Avantgarde Black Metal
erschienen am 30.06.2008 bei Agonia Records
dauert 34:29 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. U.F.O. (Intro)
2. Silent Light, Alien Night
3. A Song to the Sky
4. Negativitetens Kveletak
5. The Astroid Haemorhoids and the Drunken Sailor
6. Slaves of Mental Distortion
7. Beyond Andromeda
8. Satan (Outro)

Die Bloodchamber meint:

„Most of this album is written and recorded in angst and under the influence of massive hangovers and self medication“. So steht es im Booklet von “Flukt”, dem ersten Album von ANGST SKVADRON.

Die Band um T.B (unter anderem URGEHAL) und L.F.F (unter anderem IN LINGUA MORTUA) spielt aber auch wirklich eine seltsam anmutende Musik. Auch bin ich mir nicht wirklich sicher, wie ernst dieses Projekt zu nehmen ist. Oder besser: Ich denke, die Musiker nehmen ANGST SKVADRON selbst nicht so bierernst. Denn bei Songtiteln wie „Silent Light, Alien Night“, welches unter anderem E.T gewidmet ist oder „The Astroid Haemorhoids And The Drunken Sailor“, bei dessen Entstehung neben IRON MAIDEN auch Dirty Harry als Inspirationsquellen dienten, muss man ja doch schmunzeln. Wem das jetzt komisch vorkommt und wer unbedingt wissen will, wie sich „Powerslave“ mit der Dirty Harry Titelmelodie klingt, der sollte sich das Lied unbedingt mal anhören.

So fängt das Album auch schon ziemlich schräg an. Sofort werde ich an die seligen C64 Zeiten erinnert. Wer sich noch an Spiele wie Boulder Dash und deren Sound erinnern kann, der kann sich auch ein ungefähres Bild vom Intro namens „UFO“ machen.

Doch es geht nicht nur lustig und unkonventionell auf „Flukt“ zu. Ein Großteil der Stücke hat sich klar dem Stil des depressiven Black Metal des SHINING und FORGOTTEN TOMB Lagers verschrieben. Umso wilder und fremdartiger erscheint das Einbeziehen der elektronischen Komponenten und Soundeffekte, eher lustigen Ideen wie der Dirty Harry Melodie und dem Integrieren anderer musikalischer Stilistiken. Die weiterhin im Booklett genannten Einflüsse reichen dabei von BURZUM über die SCORPIONS bis hin zu BJÖRK. Dies sollte schon andeuten, dass wir es bei „Flukt“ keineswegs mit einem homogenen Werk zu tun haben. Und genau das ist in meinen Augen das große Problem dieser Veröffentlichung. Denn die Leute, die beispielsweise die C64 Soundspielereien und Songs wie das weiter oben genannte „The Astroid Haemorhoids And The Drunken Sailor“ mögen, können wahrscheinlich weniger mit den (depressiven) Black Metal Elementen anfangen und umgekehrt. So ist „Flukt“ sozusagen in einer Zwischenwelt gefangen und kann dabei keine der Parteien auf der Freundesliste führen. Stücke wie „A Song To The Sky“ (mit Sängerin T.L.A) sind für sich genommen wirklich gut gemacht und können durchaus in ihrer musikalischen und atmosphärischen Umsetzung überzeugen, doch die gerade erst entstandene Stimmung kann schon mit dem nächsten Lied wieder zunichte gemacht werden.

Musikalisch ist vieles auf „Flukt“ gar nicht mal so schlecht. Dennoch wollen die verschiedenen Welten, die auf diesem Album aufeinander treffen, nicht wirklich zueinander passen. Wer sich ein Album anhören kann, einfach weil er den darauf verfolgten musikalischen Ansatz interessant oder unterhaltsam findet, dem könnte „Flukt“ vielleicht zusagen. Wer aber ein einheitliches Konzept bevorzugt, in das er eintauchen kann, der ist mit der Anschaffung anderer Alben sicher besser beraten.
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