Many Things Untold - Atlantic

Many Things Untold - Atlantic
Metalcore
erschienen am 22.08.2008 bei Rising Records
dauert 38:57 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Thats The Beauty Of It, I Guess
2. In Oceans
3. A World Apart
4. Mark My Words
5. Safety In Monotony
6. This May Be The End
7. Theory Of The Fallen
8. Difference In Up And Down
9. The Cryptics Play Dead, Underground
10. Slovakia

Die Bloodchamber meint:

Ein Blick auf das Backcover von MANY THINGS UNTOLD lässt Schlimmes befürchten: Achtjährige, Dude! Emokiddies mit Kapus und frivol gleichgültiger Haltung gähnen einem dort rotzfrech ins Gesicht und schlagen jeden Traditionalisten gekonnt in die Flucht. Glücklicherweise sind Aussehen und Alter kein Kennzeichen von Qualität und wenn man seine Vorurteile einfach mal über Bord werfen kann, hält man mit „Atlantic“ ein gar nicht mal so schlechtes Album in der Hand.

Die Ausrichtung ist dennoch klar: die Briten spielen melodischen, mit Death Metal Reminiszenzen gespickten Metalcore und scheuen auch nicht vor cleanen (Emo)vocals zurück. Eine Mischung aus AS I LAY DYING und UNDEROATH mit weitaus weniger Tiefgang, Brachialität und Gefühl, so könnte man MANY THINGS UNTOLD beschreiben. Sicherlich sind es genau diese Feinheiten, die der im Schnitt gerade mal 17 Jahre alten Band noch ein wenig fehlen. Fette Riffs werden gekonnt durch die Luft geschleudert, feine Melodien dazu gedüdelt, passende Breaks und Stakkatos sorgen für eine gewisse Abwechslung und ein Gesangspotpourri aus gutturalem Gebrüll, fiesen Screams und cleanen Parts rundet das Gesamtbild ab. Keine neuen Zutaten, aber eine einfach gute Umsetzung bieten die Jungs, ohne dabei allerdings große Wunder im Songwriting vollbringen zu können. Zwar befinden sich keine musikalischen Arschbomben auf dem Album, im Laufe der Zeit machen sich aufgrund mangelnder Variationen allerdings leichte Ermüdungserscheinungen breit. Vor allem die cleanen Vocals nerven mit zunehmender Rotation ziemlich. Für Zwischendurch bieten sich das harte „Mark My Words“, die eingängigere Single „Where We Both Belong“ und das irgendwie professioneller wirkende „Slovakia“ an.

Für ein Debüt und das junge Bandalter ist „Atlantic“ durchaus beachtlich. Schlussendlich zählt aber für den Kunden nur das Ergebnis und dem fehlt es leider noch ein wenig an den besonderen Momenten, die Bands wie TRIVIUM, AS I LAY DYING, KILLSWITCH ENGAGE oder UNDEROATH eben mit deutlich mehr Sicherheit auf ihr Album bannen können. Dennoch sollte man die Jungs im Auge behalten, denn wer schon jetzt einen derart mutigen Schritt in das Genre setzt, könnte noch viel von sich hören lassen. Für Freunde des melodischen Metalcores durchaus eine Empfehlung und ein Newcomer-Tipp.
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