Elvenpath - Spyrol

Elvenpath - Spyrol
Melodic Power Metal
erschienen im Juni 2008
dauert 49:14 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Burning skies
2. Priests of war
3. The mask of sorrow
4. Angel of fire
5. Late at night
6. Northern son
7. Act the innocent

Die Bloodchamber meint:

Irgendwie kommen die meisten Metaller ja mit klassischem Heavy / True / Melodic / Power Metal in Berührung. Klar, vieles ist absolut abgelutscht und durch das ständige Nieten-Poser-Trve Gehampel mega kitschig und sorgt für den sozialen Tod, bekommt der Freundeskreis mit, dass man eine CD mit Gay Cover im Schrank stehen hat. Dennoch gibt es in dieser Sparte unzählige Klassikeralben. Bands wie MANOWAR, HELLOWEEN, IRON MAIDEN, VIRGIN STEELE, STRATOVARIOUS, EDGUY etc haben viel für den Metal getan, trotz aller Unkenrufe. ELVENPATH, gegründet im Jahr 2001, will den 80er Power Metal Sound wieder aufleben lassen und präsentieren uns im Jahr 2008 ein Album, das an Mitsinghymnen an deutscher Power Metal Bands rankommen könnte – wären da nicht ein paar kleine Schönheitsfehler.

Eins vorweg: Sobald man selbst in einer Band Songs schreibt, Auftritte absolviert und das ganze Brimborum mitmacht, entwickelt man einen großen Respekt vor Bands, die so lange dabei sind. ELVENPATH haben 2006 sogar mit SKYCLAD eine Europatournee absolviert, sollten also in keinster Weise als Leichtgewichte angesehen werden. Das hört man den Kompositionen an, die zwar in keinster Weise überraschen, oder das Rad neu erfinden, aber durchweg hörbar sind, schnell in den Mitwipp-Genen sitzen und auch im Ohr bleiben. Das ist schon einmal bärenstark. Allerdings, und das betone ich immer wieder, macht der Gesang bei einer Band 90% des Hörvergnügens aus. Kaum jemand hört freiwillig eine CD, wenn der Gesang gar nicht gefällt – und hier haben wir das Dilemma. Tim Zahn klingt mal richtig gut (vor allen Dingen in den Refrain-Partien), aber manchmal liegt er einfach neben der Spur. Die höheren Töne würde ich persönlich nun ganz raus lassen, denn sie klingen saft- und kraftlos, womit sie einem schnell auf die Nerven fallen können. Außerdem sollte das Englisch ganz schnell überarbeitet werden, Sätze wie „It matters not where you'll be hiding“ sind einfach falsch. Die Aussprache ist zudem zusätzlich schräg, als absolutes Negativbeispiel sei der komplette Song „Northern Son“ als Beispiel genannt. Soviel zum Gesangs-, naja, man mag fast Debakel sagen. An einigen Stellen klingt der Gesang aber echt gut. Ein weiteres Minus sehe ich aber auch in den Gitarrensolis – sorry, die klingen teilweise auch arg schief (komischerweise nicht bei „Northern Son“, da klingt es dann wieder richtig gut).

Fazit: Oh man, das tut mir echt weh, gerade weil die Band so ambitioniert zu Werke geht – das witzige ist, dass ich wieder mal Deutschlandweit scheinbar der einzig negative Rezensent bin. Auf die Diskussion im Forum bin ich wieder gespannt. Viele Passagen sind musikalisch top, solange niemand singt und kein Solo erklingt, erweckt die Scheibe tatsächlich Anleihen an die alten Power Metal Recken vergangener Tage – leider raubt mir der Gesang und die Gitarre diese Illusionen. Wackelige 4 Punkte.
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